Klimaerlebniswelt ist kurz vor der Eröffnung

Das Klima in Oerlinghausen wird erlebbar

Ingo Möller vom Kreis Lippe führt Mitglieder des Umweltausschusses durch die Klimaerlebniswelt. Die soll Anfang Mai eröffnet werden.

Ein großer Globus steht vor den beiden in einem Winkel angebrachten Leinwänden, auf denen ein kurzes Video gezeigt wird. Darin wird verdeutlicht, welche Konsequenzen der Klimawandel mit sich bringt. | © Gunter Held

Gunter Held
21.04.2024 | 21.04.2024, 09:23

Oerlinghausen. Es gibt sicherlich nur wenige Häuser, bei denen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung so konsequent durchgezogen wurden, wie bei der Klimaerlebniswelt, die der Kreis Lippe auf dem hinteren Bereich des Freibades errichtet hat. Außergewöhnlich sieht schon die Fassade aus, die aus oberflächlich verbrannter Weißtanne besteht. Eine weitere Konservierung ist nicht notwendig, wie Projektleiter Ingo Möller bestätigte. Das Dach ist natürlich begrünt, teilweise sind Photovoltaikmodule installiert.

199 Besucher können sich maximal in dem 800 Quadratmeter großen Gebäude aufhalten. Gezählt wird automatisch im Foyer. „Ein Gebäude dieser Größe in Holzbauweise zu errichten, ist in Deutschland schon etwas Besonderes“, sagt Möller. Als Beispiel für die Nachhaltigkeit führte er den Glasschaumschotter an, der aus Altglas produziert wird und den Recyclingbeton sowie die Hanf- und Flachsfaserdämmung, die zudem noch extrem schwer entflammbar ist.

Sehr beeindruckt waren die Ausschussmitglieder vom zweiten Raum, in dem die Entwicklung des Klimas gezeigt wird. Das fünf Minuten dauernde Video wurde während des Baus der Klimaerlebniswelt von einer Bielefelder Firma produziert. Eingesetzt wurden auch Bilder des lippischen Naturfilmers Robin Jähne. Der Film, sagt Möller, soll unterschwellig Emotionen ansprechen. Das Video dauert fünf Minuten, es gibt eine deutsche und eine englische Version. Überhaupt ist die Ausstellung für internationales Publikum ausgelegt. Alle Erklärungen gibt es auf Deutsch und auf Englisch.

Beeindruckende Technik

Vor den beiden großen Leinwänden steht ein Globus, der nicht nur die Kontinente zeigt. Dort können sich die Besucher auch die Bevölkerungsdichte und die Völkerwanderungen, die unterschiedlichen Klimazonen und die erdbebengefährdeten Gebiete anzeigen lassen.

Sehr gelungen ist auch die Klimaleiste, die das Oerlinghauser Klima seit dem 17. Jahrhundert zeigt. Dabei ist nicht nur eine Kurve an der Wand zu sehen, sondern die einzelnen Temperaturabschnitte werden mit Metallstreifen dargestellt, wobei die blauen gekühlt, die roten erwärmt werden. Das Klima wird also erlebbar.

Den gleichen Effekt erleben die Besucher im dritten Raum, in dem Phasen des normalen Klimas sich mit Hitzeperioden und Starkregenereignissen abwechseln. Auf einem großen Touchscreentisch ist eine Landschaft mit Staudamm, landwirtschaftlichen Flächen, Siedlungen und Industrie dargestellt. Auf dem Tisch können Aktionen ausgelöst werden, um die Region vor Hitze zu schützen. Gleichzeitig erwärmen Infrarotstrahler den Raum.