Neuer Zaun am Eidechsenpfad in Oerlinghausen sorgt für Unmut

Oerlinghausen. Für Irritationen, Unverständnis und Ärger sorgt derzeit ein Zaun, der auf einer Länge von etwa 250 Metern zwischen dem evangelischem Kindergarten Regenbogen an der Sennestraße und den Südstadtgärten entlang des beliebten Eidechsenpfades gezogen worden ist. Der Zaun an sich und die Folgen, die sich daraus ergeben, werfen eine Reihe von Fragen auf. Das Thema ist kurzfristig auf die Tagesordnung des Umweltausschusses gerückt, der am Mittwoch, 17. April, ab 18.30 Uhr in der Mensa der Heinz-Sielmann-Schule stattfindet. &bdquo;Wir als Politik sind nicht informiert worden“, sagt Ausschussvorsitzender Stephan Heidbrink. Von Seiten der Stadt erhofft er sich Aufklärung über die Hintergründe, über Besitzverhältnisse und eine Antwort auf die Frage, wann der Pfad wieder so hergestellt wird, dass er begehbar ist. Der knapp sechs Kilometer lange Eidechsenpfad, so ist es im Flyer &bdquo;Erlebnis Oerlinghausen“ beschrieben, ist wegen seines leichten Schwierigkeitsgrades insbesondere für Familien geeignet. Achim und Ursula Kluck, die in der Nähe wohnen und den Pfad regelmäßig nutzen, fragen sich, wie das angesichts der neuen Wegeführung in regenreichen Monaten denn noch funktionieren soll. Der Pfad verläuft Richtung Sandgrube Hassler und Hanning mittlerweile einige Meter weiter rechts und ist schmaler als zuvor. Nach den starken und anhaltenden Regenfällen sei er kaum passierbar gewesen. Auch der Wanderwegewart kritisiert die Situation &bdquo;Das Loch muss zu gemacht werden“, fordert das Ehepaar und deutet auf eine Senke ganz in der Nähe eines Teiches. Von dort aus hatten sich Ausläufer gebildet. &bdquo;Der Pfad“, sagt Achim Kluck, &bdquo;war dadurch seit Anfang des Jahres unpassierbar“. Erst jüngst habe sich das Wasser wieder etwas zurückgebildet. Klaus Biere gehört zu den ehrenamtlichen Wanderwegewarten der Stadt. Auch für ihn ist das Vorgehen &bdquo;unakzeptabel und grenzwertig“. Dass diese Tatsachen geschaffen worden seien, &bdquo;dafür habe ich überhaupt kein Verständnis“, ereifert sich Biere. Auch deshalb, weil es von Seiten der Stadt keinerlei Informationen gegeben habe. Klaus Biere empfindet es als &bdquo;rücksichtslos, wie Stadt und Besitzer verfahren sind“. Eine Informationstafel über die Restbestände der Besenheide steht nun zudem hinter dem verschlossenen Zaun und ist nicht zu erreichen. &bdquo;Total geschockt“ über die Errichtung des Zaunes waren auch die Wanderwegewarte Doris und Matthias Voß. Vor dem Zaun hängt ein handgeschriebener Zettel in einer Klarsichtfolie, auf dem zu lesen ist: &bdquo;Kein Durchgang. Auf dieser Fläche werden seltene Pflanzen und Tiere geschützt. Der neue Weg führt unterhalb vom Zaun vorbei! Sobald das Wasser zurückgegangen ist, wird der neue Weg angelegt.“ Auf einem vorher dort hängenden Zettel hatte es geheißen: &bdquo;Sobald das Wasser zurückgeht, ist der neue Weg hoffentlich bald begehbar.“ Nach starkem Regen stand alles unter Wasser Thomas Reimeier, Verwaltungsleiter des Fachbereichs Umwelt und Klimaschutz, bestätigt, dass der viele Regen die Wanderung auf dem Eidechsenpfad beeinträchtigt habe. &bdquo;Richtung Wald war es schwierig, weil alles unter Wasser stand“, sagt er. Insbesondere an der Senke sei es &bdquo;knifflig“ gewesen. Der Besitzer habe Holzbohlen gelegt, über die man habe gehen können. Klucks und die Wanderwegewarte können nicht bestätigen, dass die Maßnahme von Erfolg gekrönt war. Thomas Reimeier berichtet, dass die Stadt das Grundstück nicht veräußert habe, es sei vielmehr getauscht worden. Vorher habe das nun eingezäunte Areal der Stadt gehört, jetzt einem privaten Eigentümer. Der habe sein Grundstück am Tönsberg mit dem der Stadt getauscht. Sinn und Zweck sei es, &bdquo;bei der kleinteiligen Struktur am Tönsberg etwas Zusammenhängendes hinzubekommen“. Aus Reimeiers Sicht &bdquo;ist es gar kein Problem, neben dem Zaun herzugehen“. Der Weg sei auch so breit genug. Dass er durchnässt gewesen sei, habe nichts mit dem Zaun zu tun. Lippe-Tourismus-Geschäftsführer Günter Weigel informiert, dass bislang keine offizielle Beschwerde eingegangen sei.

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