Supermarkt-Kunden reagieren auf tödlichen Messerangriff in Lemgo: „Ich bin unter Schock“

Lemgo. Ein einzelnes Grablicht steht am späten Dienstagvormittag vor dem abgesperrten Edeka-Markt an der Ecke Lemgoer Straße/ Wasserfurche. Ermittler sind nicht mehr vor Ort, aber Wasser- und Colaflaschen stehen noch auf den Tischen der Bäckerei im Markt. Dort saßen am Abend zuvor noch Augenzeugen und Mitarbeiter, die von Notfallseelsorgern betreut wurden. Denn hier hat sich am Montagabend eine Bluttat ereignet. Ein 16-jähriger Lemgoer wurde dabei im Kassenbereich des Marktes von einem 33-jährigen Lemgoer getötet. Am Tag danach haben es viele Kunden noch gar nicht mitbekommen, wollen einkaufen und wundern sich. Als sie erfahren, was passiert ist, sind sie fassungslos. Der Lemgoer, der das Licht entzündet hat, möchte anonym bleiben. Er wohne nur 500 Meter entfernt, fahre hier täglich vorbei. &bdquo;Ich bin seit heute Morgen unter Schock. Sich die Szene vorzustellen ist schrecklich“, sagt er mit Tränen in den Augen. Er habe damit gerechnet, dass schon mehrere Menschen Kerzen aufgestellt hätten. Dass es nicht so ist, mache ihn traurig. &bdquo;Ich will durch das Licht an den Verstorbenen erinnern und allen, die dabei waren, will ich symbolisch ein Licht im Herzen entzünden“, sagt er und fährt wieder. Supermarkt-Kundin aus Lemgo: &bdquo;Das kann nicht wahr sein“ &bdquo;Der junge Mann hatte mit Sicherheit Familie. Das muss eine Katastrophe für sie sein – und das vor Weihnachten“, meint Brigitte Kubis aus Brake, die gerade im &bdquo;Blumentöpfchen“ gegenüber einkauft. Sie sei Stammkundin im Edeka und erfahre gerade erst, was dort passiert ist. &bdquo;Das kann doch nicht wahr sein – und das hier in Brake“, ist ihre spontane Reaktion. Als Frau traue sie sich abends schon lange nicht mehr zu Fuß in Lemgo raus, nehme lieber das Auto. Trotzdem wolle sie weiterhin im Markt an der Lemgoer Straße einkaufen. &bdquo;Auch wenn ich mich jetzt sicher mal umgucken werde.“ Lesen Sie auch: 16-Jähriger stirbt nach Messerangriff in Lemgoer Edeka-Markt Währenddessen geht auch das Geschäft im &bdquo;dm“-Markt weiter, der sich den Parkplatz mit Edeka teilt. Eine Mitarbeiterin sagt: &bdquo;Ich bin geschockt. Die Tat macht einen nachdenklich. Nirgendwo ist man mehr sicher. Das ist ein bedrückendes Gefühl.“ Eine Kundin des Drogerie-Marktes habe gerade an der Kasse erfahren, was gegenüber am Vorabend passiert ist. Sie sagt: &bdquo;Jetzt ist es schon in Lemgo angekommen. Das ist schlimm. Mir fehlen die Worte.“ Sie kaufe regelmäßig hier ein, will das auch weiter tun. &bdquo;Solche Taten hat es schon immer gegeben. Aber wenn der Einschlag direkt neben einem passiert, denkt man nach. Aufgrund des jungen Alters der Beteiligten vermutet sie: &bdquo;Das Problem ist die Überflutung im Netz. Die jungen Menschen sind nicht mehr bei sich. Wir verlieren ganze Generationen.“ .responsive23-v2HeMFvCxDywPfKa-map-jugendlicher-stirbt-nach { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-v2HeMFvCxDywPfKa-map-jugendlicher-stirbt-nach { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-v2HeMFvCxDywPfKa-map-jugendlicher-stirbt-nach { padding-top: 142.86%; } } Lemgo: Kunden und Lieferant stehen vor verschlossenem Supermarkt Auch Marie-Christin Klein kommt gerade mit ihrem Kleinkind vom Einkauf in der Drogerie. Sie wusste aber schon vorher von der Tat. &bdquo;Ich habe tatsächlich überlegt, ob ich nach Lage zum Einkaufen fahre, hatte aber nicht so viel Zeit und aus den Berichten wusste ich ja, dass keine Gefahr mehr besteht“, erklärt sie ihre Entscheidung. Sie will auch weiterhin hier einkaufen. &bdquo;Ich verbuche das unter einem Einzelfall“, sagt sie. Gegen 11.30 kommt ein Lkw mit einer Lebensmittellieferung aus Osnabrück. Ihm sei nicht Bescheid gesagt worden, dass der Markt geschlossen habe. Immer wieder kommen Kunden mit Einkaufskörben oder Taschen und stehen verwundert vor dem Absperrband am Edeka – so wie ein älteres Paar aus Voßheide. Stammkunden seien sie. &bdquo;Jetzt geht es hier in Brake auch schon los“, sagt die Frau auf dem Weg zurück zum Auto, als sie von den anwesenden Medienvertretern angesprochen wird.

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