Ein besonderes Projekt zu Weihnachten

Leopoldshöher Projektchor stimmt auf Weihnachten ein

Chor der Sängerinnen und Sänger begeistert mit seinem Weihnachtskonzert an ungewohntem Ort. Solisten und Instrumentalisten setzen eigene Akzente.

Der in Schwarz und Rot gekleidete Projektchor Leopoldshöhe hat ein Programm mit bekannten und neuen Liedern einstudiert. Immer wieder treten Solisten aus den Chorreihen hervor. | © Karin Prignitz

Karin Prignitz
15.12.2023 | 15.12.2023, 08:23

Leopoldshöhe. Beinahe wären die beiden Damen zu spät gekommen. Hatten sie doch, „weil es immer so gewesen ist“, den Weg zur evangelisch-reformierten Kirche in Leopoldshöhe eingeschlagen, um sich dort am Weihnachtskonzert des Projektchores Leopoldshöhe zu erfreuen, das für viele Zuhörer zum festen Bestandteil der Vorweihnachtszeit gehört. Weil das Gotteshaus derzeit renoviert wird, hatten sich die Sängerinnen und Sänger allerdings auf die Suche nach einer neuen Herberge machen müssen – mit Erfolg.

Der Chor musste jedoch nicht, wie einst Maria und Josef, lange suchen, denn die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Asemissen-Bechterdissen war gerne bereit, ihre Kirchentüren zu öffnen. Mit den stimmungsvoll erleuchteten Wänden und der unmittelbaren Nähe zum Publikum stellte sich beinahe ein Eventcharakter ein. Das Auditorium bekam einen Mix aus traditionellen deutschen und fröhlichen, zum Teil auch besinnlichen amerikanischen Weihnachtsliedern präsentiert. Zum kurzweiligen Programm gehörten auch die nachdenklichen und humorvollen Geschichten von Prädikant Michael Schmidt.

„Wer kommt aus Leopoldshöhe und wer aus Asemissen-Bechterdissen“, wollte Moderator Ole Weigelt von den rund 300 Besuchern wissen. Jeweils die Hälfte hob die Hände und bekam im ersten Block des unterhaltsamen Abends A-capella-Stücke serviert, die allesamt von Chorleiter Dirk Martin arrangiert worden sind. Dazu gehörte unter anderem das bekannte „Maria durch ein Dornwald ging“.

Anerkennung und Wertschätzung des Chores für dessen Leiter

Einen englischsprachigen Block hatte der Projektchor ebenfalls erarbeitet und dazu einige bekannte und auch unbekannte Melodien. Immer wieder traten Solistinnen und Solisten aus den Reihen des schwarz-rot gekleideten Chores heraus. Jeder und jede einzelne begeisterte mit der Stimme oder instrumental.

Insa Graalmann etwa mit ihrer warmen, dunklen Stimme beim „Mary did you know“ oder gemeinsam mit Ole Weigelt bei Chris de Burghs „A Spaceman Came Travelling“. Viktoria Scherwitzki wusste unter anderem beim bekannten „Santa Baby“ mit ihrer ausdrucksvollen Stimme zu glänzen. Ebenso wie Fabian Adler. Beate Skairies (Flöte), Runa Trenner (Querflöte) und Sabine Anders (Cajon) setzen als instrumentale Begleiter eigene Akzente.

„Das alles wäre nicht möglich gewesen ohne den einen, den Einzigartigen“, hob Ole Weigelt Chorleiter Dirk Martin in den Mittelpunkt. Organisator sei er, schreibe Lieder, arrangiere und studieren die Stücke mit dem Chor geduldig ein. Allein am Vortag des Konzertes war sechs Stunden geprobt worden.

Wie bereits gewohnt, sang der Projektchor Leopoldshöhe für einen guten Zweck. Der lag in diesem Jahr nahe. „Wir sind so freundlich in der evangelisch-reformierten Kirche Asemissen-Bechterdissen aufgenommen worden“, lobte Ole Weigelt, dass die am Ausgang gesammelten Spenden dort bleiben sollten. Jugendreferentin Deborah Westerheide berichtete von den vielen Aktivitäten im Kinder- und Jugendbereich. Ganz vorne auf der Wunschliste stehen neue Sofas für die Jugendräume und ein neues Schlagzeug.

Das (vorerst) letzte Lied des stimmungsvollen Weihnachtskonzertes widmete der Projektchor dem erst kürzlich verstorbenen Shane McGowan und seinem Hit „Fairytale of New York“. Von vier Pferden sei der Leichenwagen durch Dublin gezogen worden, berichtete Ole Weigelt, „und die Menschen haben getanzt“. Genau das wünschte sich der Moderator auch vom Publikum in der Kirche. Nach einer Weile traute sich ein Mann, dann immer mehr und schließlich hielt es kaum noch jemanden auf seinem Platz.

Vehement wurde eine Zugabe gefordert und die hatte der Chor mit dem legendären „Jingle Bells“ natürlich in petto. Gehen wollten die Fans allerdings auch dann noch nicht und so wurde eine gute Tradition beigehalten und das „O Du Fröhliche“ als Rausschmeißer im großen Chor gesungen.