Unbekannte blockieren in Oerlinghausen Kolping-Altkleidercontainer

Oerlinghausen. Seit mehreren Wochen werden in Oerlinghausen die orangefarbenen Kleidercontainer des Kolpingwerkes gezielt beschädigt. Unbekannte versuchen immer wieder, durch ausgeklügelte Technik zu verhindern, dass Beutel und Tüten mit Kleidern in die Container geworfen werden können. Wolfgang Brechmann von der Kolpingsfamilie Oerlinghausen erklärt dazu: &bdquo;Das ist kein Dummejungenstreich mehr, hier handelt es sich um professionelle Sabotage.“ Die Polizei ist informiert. Schon 44 Jahre lang, seit Bestehen der Kolpingsfamilie in der Bergstadt, rufen die Mitglieder des Sozialverbandes zu Kleiderspenden auf. Neben der jährlichen Sammlung unter dem Motto &bdquo;Aktion Rumpelkammer“ wurden vor einigen Jahren an sechs Standorten im Stadtgebiet auch 13 Container dauerhaft aufgestellt. &bdquo;In der Südstadt fanden wir gelegentlich mal Müll vor, aber solche Vorkommnisse wie jetzt hatten wir bisher nicht“, sagt Brechmann. Mitte November fielen am Parkplatz des Combi-Marktes die Manipulationen zum ersten Mal auf. Der Fahrer des beauftragten Recyclingunternehmens bemerkte, dass jemand versucht hatte, alle vier Schlösser zu knacken. Am Standort Unter der Howe hingegen wurde ein zusätzliches Schloss angebracht, um den Einwurfschacht zu verschließen. Beim Öffnen kommt dem Fahrer ein Stein entgegen Doch bei einem harmlosen Unterfangen blieb es nicht, wie der Bereichsleiter Recycling von der Beschäftigungsgesellschaft &bdquo;Die Brücke“ berichtet. &bdquo;Zusätzlich war in diesem Kleidercontainer, eingewickelt in eine Plastiktüte, ein großer Stein eingeworfen worden, der beim Öffnen unserem Fahrer entgegenkam“, teilt Christian Schlingschröder mit. Bei der nächsten Kontrolle wurde festgestellt, dass die vier Container an der Ravensberger Straße so massiv verklebt waren, dass sie geknackt werden mussten. &bdquo;In der nächsten Woche wiederholte sich das“, berichtet Brechmann. &bdquo;Zusätzlich wurde bei den Containern Unter der Howe, am Pollmannsweg und an der Adolf-Sültemeier-Straße jeweils ein Stein mit einer Kette an der Klappe verbunden und eingeworfen, so dass niemand mehr die Klappe öffnen konnte.“ Das alles wiederholte sich auch an der Breslauer Straße. Insgesamt sind schon etwa 20 Schlösser ausgetauscht worden. Doch die Machenschaften hielten an. Mal wurden Kabelbinder verwendet, dann versperrte ein schweres Schloss an einem Lochblech den Schacht, mal wurde ein dickes Fahrradschloss angebracht. In der Woche vor Weihnachten waren sieben Container mit Bauschaum verklebt, wie Brechmann feststellen musste. Sabotageakte gehen an den Feiertagen weiter &bdquo;Es blieb jedoch beim Versuch, vermutlich weil der Schaum wegen der Kälte nicht hielt“, sagt er. Auch nach den Feiertagen gingen die Sabotageakte weiter. &bdquo;Wer hat ein Interesse daran, dass bei unseren Containern keine Kleidung mehr eingeworfen wird?“, fragt Brechmann. Mögliche andere Firmen, die Kolping von den bewährten Standorten vertreiben möchten, hätten ohnehin keine Chance. Die Stadtverwaltung habe ihm versichert, dass dafür keine Genehmigung erteilt werde. Die Polizei wird die Container jetzt stärker im Blick behalten und nimmt Hinweise aus der Bevölkerung gern entgegen. Ebenso bittet Wolfgang Brechmann unter Tel. 0171 7566853 um Infos von Augenzeugen. Mit alter Kleidung lasse sich noch viel Gutes bewirken, lautet das Motto beim Kolpingwerk. Der Sozialverband hat zu diesem Zweck eigens die Kolping Recycling GmbH gegründet. Sie sorge für eine transparente und seriöse Verwertung. Der Erlös der Sammlungen kommt sozialen Projekten zugute.

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