Wo es in Leopoldshöhe noch Sparpotenzial gibt

Leopoldshöhe. Rathaus und Verwaltungsbüros sollen nicht wärmer als 19 Grad sein. Wasser, das in öffentlichen Einrichtungen ausschließlich zum Händewaschen genutzt wird, bleibt kalt. Nicht mehr alles wird beleuchtet oder zumindest kürzer. Pflichtvorgaben wie diese zum Energiesparen werden auch in Leopoldshöhe umgesetzt. Jetzt ging es während der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses darum, wo vielleicht noch ein bisschen mehr möglich ist, wenn die Kommunalpolitiker dafür ihre Zustimmung geben. Das führte erst einmal zu Diskussionen. Bürgermeister Martin Hoffmann erhoffte sich &bdquo;ein Stimmungsbild“ von den Fraktionen. Entschieden wird – auf Bitten der CDU-Fraktion, die noch nicht über die Vorlage beraten konnte –, schlussendlich während der Ratssitzung am Donnerstag, 29. September, 18.30 Uhr, in der Aula/Mensa am Schulzentrum. Auf diesem Gelände gibt es gleich mehrere Einrichtungen, die laut Zusammenstellung der Verwaltung Einsparpotenzial bieten. Lehrschwimmbecken Grundschule Nord Klar ist, dass das Bad saniert werden muss. Dafür gibt es auch Fördergeld. Die Verwaltung schlägt nun vor, den Badbetrieb einzustellen. Bis vor einiger Zeit waren dort noch, in Absprache mit einem Statiker, Schwimmzeiten vorübergehend möglich gewesen. Bis weitere Schäden auftauchten und ein Legionellenbefall in den sanierungsbedürftigen Duschen die weitere Nutzung unmöglich machten. Energie brauchte das Bad aber wegen der Pumpen und der Filter- und Entlüftungsanlage aber weiterhin. Werde das Bad nun stillgelegt, könnten bereits 10 bis 15 Prozent des Energiebedarfs der Gemeinde eingespart werden, erklärte Martin Hoffmann. Ausweichmöglichkeiten biete das Hallenbad Helpup sowie das Lehrschwimmbecken in Asemissen, auch wenn hier die Schwimmzeiten teils in die Abendstunden verschoben werden mussten. Das sei bei Eltern auf wenig Begeisterung gestoßen, wie Frank Keminer (CDU) sagte. Der Sparfaktor überzeugte die Politiker. Sporthallen In den Weihnachtsferien und in den Herbstferien sollten die Sporthallen – über die übliche einwöchige Sperrung hinaus – komplett geschlossen bleiben. Außerdem sollte die Heizung gedrosselt werden. Dieser Vorschlag sorgte sofort für Reaktionen von den Sportvereinen. Vor allem beim TuS Leopoldshöhe mit seinen Turnern. Vorsitzender Horst Wolfmeier nutzte die Bürgersprechstunde zu Beginn der Sitzung, um darauf hinzuweisen, dass die Turner auch während der nächsten Ferien im Wettkampfbetrieb seien. Die CDU hatte zur Sitzung einen Antrag vorbereitet, mit dem sie vorgeschlagen hat, die Hallen nicht komplett zu schließen, sondern es den Vereinen zu überlassen, ob sie die dann geringer beheizten Hallen nutzen möchten. Für diesen Antrag konnten sich auch die anderen Fraktionen erwärmen. Sporthaus TuS Leopoldshöhe Das Sporthaus weise erhebliche Bauschäden auf, es ist auch die Rede von Schimmel. Laut Angaben der Verwaltung könne es derzeit nicht vom Verein genutzt werden, weder als Treffpunkt noch als Lagerraum. Der Vorschlag: Es soll komplett geschlossen werden. Beleuchtung Hier sei bereits schon viel erreicht worden durch die Umstellung auf LED-Beleuchtung. Um noch etwas mehr Energie sparen zu können, schlägt die Verwaltung vor, die Schaltzeiten der Außenbeleuchtung auf dem Gelände des Schulzentrums und dem der Grundschule Asemissen an die Zeiten der angrenzenden Straßenbeleuchtung anzupassen – und somit zu reduzieren. Alles entsprechend der Verkehrssicherungspflicht, die die Gemeinde ja erfüllen müsse, sagte Martin Hoffmann. Außerhalb der Schulzeiten seien dort ja auch Reinigungskräfte unterwegs. Weihnachtsbeleuchtung Der Einspareffekt sei wohl recht überschaubar, wenn die Gemeinde dieses Jahr zur Vorweihnachtszeit auf Lichterketten in den Bäumen am Marktplatz verzichtet, räumte der Bürgermeister ein. Gleichwohl habe die Verwaltung vorgeschlagen, dieses Jahr keine Weihnachtsbeleuchtung einzusetzen. Es sei eher ein Zeichen, ein Versuch, vielleicht auch weitere Bürger zu motivieren, dieses Jahr etwas weniger zu schmücken. Dunkel werde es im Ortszentrum in der Adventszeit nicht, die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde wolle den Platz an der Kirche beleuchten. Jürgen Hachmeister (Grüne) schlug zudem vor, den Beleuchtungszeitraum in der Gemeinde von 6 bis 24 Uhr um eine Stunde, auf 23 Uhr, zu reduzieren.

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