Oerlinghausen

Abseits ausgetretener Wege

Zwischen Petershagen und Bad Wünnenberg haben Ann-Christin Meermeier und Rebecca Schirge empfehlenswerte Wanderrouten entdeckt.

Martina Lange (v. l.) und Jörg Czyborra von der Buchhandlung Blume sowie die Autorinnen Rebecca Schirge und Ann-Christin Meermeier und Museumsleiter Karl Banghard. | © Knut Dinter

Knut Dinter
06.09.2022 | 06.09.2022, 09:11

Oerlinghausen. Warum reist man zum Wandern nach Bolivien? Das schöne Ostwestfalen-Lippe habe für Naturbegeisterte ebenso viel zu bieten, befinden Ann-Christin Meermeier und Rebecca Schirge. Im Archäologischen Freilichtmuseum stellten sie bei einer Open-Air-Lesung ihr Buch „52 kleine und große Eskapaden“ zu Wandertouren in der Region vor.

OWL werde immer noch verkannt, meinten die Autorinnen. Zum Beweis zitierten sie aus einem aktuellen Beitrag einer Berliner Tageszeitung: „OWL – das klingt nach Ende der Welt“.

„Das hat mich sehr amüsiert“, sagte Rebecca Schirge. Beide Autorinnen sind gern zu Fuß in der Natur unterwegs, bekannten aber auch: „Durch die Arbeit an dem Buch haben wir Ecken entdeckt, die wir zuvor noch nicht kannten.“ Beverungen, Nieheim und Willebadessen waren für sie bislang unbekannte Orte.

Als die Anfrage vom Verlag kam, waren sie zunächst begeistert und dachten, es sei eine leichte Aufgabe. „Doch schnell ist uns klar geworden, was für ein riesiger Aufwand das bedeutet“, sagte Ann-Christin Meermeier. Denn für die 52 Empfehlungen blieb ihnen nur ein Jahr Zeit. Zudem sollten auch Geheimtipps genannt und außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten gefunden werden. Doch sie machten sich ans Werk und scheuten auch keine körperlichen Anstrengungen. „Bei Borgholzhausen war ich bei heißem Wetter unterwegs. Nach den zwölf Kilometern kam ich schweißüberströmt zurück, mit meinem fünf Monate alten Säugling vor dem Bauch“, berichtete Rebecca Schirge.

Doch wer ihren Beschreibungen folgt, muss keineswegs mit einer Überforderung rechnen. Die Touren sind für Familien geeignet und variieren zwischen wenigen Stunden und mehrtägigen Miniurlauben. „Sie bieten viel Entspannung und manchmal auch ein bisschen Aufregung“, sagte Rebecca Schirge. Beispielhaft lasen sie einige Kapitel des Buchs vor – über Paddeln auf der Lippe, Wandern mit Alpakas in der Nähe von Werther und Spazierengehen durch den Bärlauchteppich am Blömkeberg in Bielefeld. Auch wenn zum Teil bekannte Orte erwähnt werden, entdeckten die Autorinnen stets neue Zugänge. Die Veranstaltung der Buchhandlung Blume wurde aus dem Sonderprogramm „Aufgeschlagen!“ des Landes NRW gefördert.