André Scherlich ist der neue Oerlinghauser Schützenkönig

Oerlinghausen. Nach drei Jahren gab es wieder &bdquo;den schönsten Montagmorgen des Jahres für Oerlinghauser“. Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Dirk Becker in Schützenjoppe und mit den traditionellen Fasanenfedern am Hut die zahlreichen Bürgerinnen und Bürger, die sich schon um 7 Uhr am Rand des Rathausplatzes eingefunden hatten. Der frühe Morgen ist die Zeit der Juxtruppen. Den Anfang macht die Bergwacht mit – eigentlich – beißendem kommunalpolitischem Kabarett. Doch Wolfgang Blume ließ es am Rednerpult sehr gemäßigt zugehen. Beleidigt sein könnte lediglich die &bdquo;neue Politcombo aus dem tiefsten Süden unserer Stadt. Die haben sich selbst den Namen I.O. gegeben. Wir finden ja, NNL hätte viel besser gepasst. NNL, wie: Notorische Nörgler Lipperreihe“. Ansonsten nahm Wolfgang Blume die Klimaerlebniswelt aufs Korn. Und weil Greta Thunberg &bdquo;nur freitags kann“, präsentierte die Bergwacht Gretel Tönsberg (Udo Heidsiek). Ruckzuck wurden unterschiedliche Klimaereignisse gezeigt. Die Hitze und Dürre symbolisierte Patrick Bockwinkel als Sonne, denn die neue Vorzeige-Grüne Julia Bleikraut (Julia Eisentraut) könne man nicht wirklich als Lange Dürre bezeichnen. Die &bdquo;Vümfte“ besteht jetzt seit 35 Jahren. Die Moderation der Sketche hatte kurzfristig Eike Kramer übernommen, weil Kristian Hoffmann sich kurz vor dem Fest mit Corona infiziert hatte. Nach einer halben Stunde war der Jux vorbei, und es ging weiter zum Festplatz, wo die MSKK mit ihren Auftritten wartete, wo aber vor allen Dingen der neue König ausgeschossen wurde und der heißt André Scherlich. Emotionen und Freudentränen Schon einige Male hatte er es versucht, diesmal hat es geklappt. &bdquo;Na das ist doch mal ein Geburtstagsgeschenk“, meinte Frank Becker. Tatsächlich fiel der Königsschuss mit dem 40. Geburtstag zusammen. Entsprechend emotional reagierte der neue Regent der Oerlinghauser Schützengesellschaft. Er ließ seinen Emotionen freien Lauf, und die Freudentränen kullern. Ein schnelles, aber ungemein spannendes Schießen war vorausgegangen. Der Apfel wurde mit Schuss 46 von Marius Schmidt heruntergeholt, das Zepter mit Schuss 51 von Tobias Linnenbürger und die Krone mit dem 64. Schuss von Detlef Jelen. Ein Dutzend Schützen fanden sich nach der Show im Zelt am Schießstand ein, leisteten die wichtige Vorarbeit, ehe es spannend wurde. Am Ende wetteiferten Udo Grothklags, Bernd Oberschelp, Detlef Jelen und André Scherlich um die Königswürde. Um 10.26 Uhr wackelte der Vogel verdächtig, um 10.29 Uhr purzelt der rechte und um 10.33 Uhr der linke Flügel. &bdquo;Maximal noch zehn Schuss“, vermutete Robin Grote. Bereits nach fünf ergab sich der arg ramponierte Restadler und ließ den Traum von André Scherlich in Erfüllung gehen. Fast-Schwiegerpapa Pit Jelen freute es ganz besonders. 2015/16 war er selbst König gewesen, nun ist seine Tochter Nicole Jelen (36) Königin. Ihr Onkel Detlef (Beppo) Jelen hatte André Scherlich im entscheidenden Moment den Vortritt gelassen. In der Schießpause nahmen die Aktiven der MSKK-Show das Publikum im Zelt mit auf eine Corona-Zeitreise. Doktor Carlo Leisebieke (Timo Schilling), das Pendant zu Gesundheitsminister Karl Lauterbach, berichtete von einem Oerlinghauser Impfstoff, &bdquo;den Dr. Melm in seinen Katakomben gebraut hat“. Das Vakzin &bdquo;Beta-Xylophon“ wurde mit Unterstützung von Schwester Hildegard (Volker Nerlich) an Königspaar, Bierkönigspaar, Bürgermeister und Jörg Düning-Gast verabreicht. Der &bdquo;Schnuten-Pulli“ zum Kleben, Schnüren oder mit Stretch kam, obwohl er doch die Kommunikation so erheblich erschwerte, ebenso zur Sprache wie grazile Gymnastik auf (Pezzi-Ball)-Abstand mit Ralf Klocke und Sebastian Boer) oder Gewichtsprobleme, die Bernd Oberschelp mit &bdquo;Ich habe mich tausend Mal gewogen“ einfach mal kurz wegsang. Die MSKK-Oldies fanden sich im verschneiten Februar am Stehtisch des &bdquo;Jägerhauses“ ein, die meisten anderen bewegten sich in Lockdownzeiten &bdquo;vom Sofa zum Klo.“ Wenig Bewegung, viel Futter, blöd, dass die Joppe keinen Gummizug hat. &bdquo;Es ist ein Elend.“ Fast so emotional wie der neue Schützenkönig reagierte Kreisschützenkönig Robin Grote auf das von Bernd und seinen Tönsbergjodlern vorgetragene Lied: &bdquo;Robin, deine Welt ist der Berggasthof.“ Emotionen pur also am Schützenfest-Montag.

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