Oerlinghausen

Bei der Oerlinghauser Stadtbuch-Aktion geht es dieses Mal ums Bauhaus

Zur der Veranstaltungsreihe rund um ein Buch gibt es eine Lesung, einen Vortrag und eine Filmvorführung. Und es werden besondere Geschirrtücher angeboten.

Martina Lange (v. l.), Gabriele Gerland und Viktoria Affeldt stellen das Programm der Oerlinghauser Stadtbuch-Aktion vor. | © Birgit Guhlke/Neue Westfälische

Birgit Guhlke
14.10.2021 | 14.10.2021, 07:12

Oerlinghausen. Um die in Weimar von Walter Gropius gegründete Kunstschule „Bauhaus“ geht es thematisch in der Lese- und Veranstaltungsreihe „Stadtbuch-Aktion“. Ein Jahr später als geplant, aber mit jeder Menge Freude, Neugier und Interesse haben die Initiatorinnen der drei beteiligten Einrichtungen die einzelnen Veranstaltungen nun vorgestellt.

Wie so vieles musste auch die Stadtbuch-Aktion coronabedingt im vergangenen Jahr ausfallen. Im Frühjahr aber hätten sie sich zusammengesetzt, ausgelotet, ob und was nun möglich ist – oder eben wieder möglich sein kann im Herbst, erklärt Viktoria Affeldt. Sie ist die Vorsitzende des Fördervereins der Stadtbücherei Oerlinghausen und erzählt zusammen mit ihrer Stellvertreterin Gabriele Gerland im Buchladen von Martina Lange, welches Programm nun aus den Überlegungen geworden ist.

Die Reihe wird alle zwei Jahre als Kooperation des Fördervereins der Stadtbücherei, der katholischen öffentlichen Bücherei und der Buchhandlung Blume rund um ein Buch, das sogenannte Stadtbuch, organisiert. In der aktuellen, wenn auch um ein Jahr verschobenen Folge der Aktion „Oerlinghausen liest“ steht das Buch „Wenn Martha tanzt“ von Tom Saller auf dem Programm. Darin geht es um die fiktive Martha, die 1919, im Gründungsjahr der Bauhaus-Schule, nach Weimar kommt.

„In dem Buch werden anhand der Martha drei Bauhaus-Meister vorgestellt“, sagt Gabriele Gerland. „Es hat uns überzeugt“, ergänzt Buchhändlerin Martina Lange, „und wir freuen uns, dass Tom Saller persönlich kommt“. Die Lesung beginnt am 5. November, 19.30 Uhr. Die Geschichte rege dazu an, „weiter über das Bauhaus zu forschen“, sagt Gabriele Gerland. Und Viktoria Affeldt fügt hinzu: „Und ein schöner Roman ist es auch.“

Das Bauhaus und seine Meister und Studenten haben Design, Architektur, Möbel und Textilien auf Jahrzehnte geprägt. Um eine besondere Frau geht es im zweiten Teil der Veranstaltungsreihe am 10. November ebenfalls um 19.30 Uhr – um Benita Koch-Otte. Benita Koch-Otte (1892-1976) war Zeichen-, Turn- und Handarbeitslehrerin, bevor sie ans Bauhaus kam und in der Weberei lernte und später auch lehrte.

Die Kunsthistorikerin Irene Below stellt die Bauhaus-Künstlerin gemeinsam mit der Schauspielerin Christine Ruis „in einem lebendigen Vortrag“ vor. Benita Koch-Otte kam nach der Bauhaus-Schließung durch die Nazis und nach dem Tod ihres Mannes Heinrich Koch 1934 nach Bethel – und leitete dort später die Weberei der damals noch von Bodelschwinghschen Anstalten (heute Stiftungen).

Die Weberei Bethel ist mit dabei

Die Handweberei Bethel werde an dem Abend mit einem Verkaufsstand dabei sein und Geschirrtücher anbieten, die nach von Benita Koch-Otte entworfenen Mustern gewebt worden sind.

Abgerundet werde die Reihe am 12. November mit der Vorführung des Films „Lotte am Bauhaus“ über eine junge Kunsthandwerkerin und Designerin, die am Bauhaus studiert. Gezeigt wird er bei der AWO an der Hauptstraße. Der Saal lässt bis zu 50 Zuschauer zu, bei den anderen Veranstaltungen im Gemeindehaus gibt es bis zu 30 Plätze.

INFORMATION


Termine

  • Der Autor des Stadtbuchs „Wenn Martha tanzt“, Tom Saller, kommt zur Lesung und zum Gespräch am Freitag, 5. November, 19.30 Uhr, ins katholische Gemeindehaus an der Marktstraße 10. Der Eintritt kostet 10 Euro.
  • „Zwischen Bauhaus und Bethel“ ist das Thema der Veranstaltung am Mittwoch, 10. November, 19.30 im katholischen Gemeindehaus an der Marktstraße 10. Irene Below und Christine Ruis stellen dann die Bauhauskünstlerin Benita Koch-Otte vor. Der Eintritt kostet 10 Euro.
  • Der Film „Lotte am Bauhaus“ wird am Freitag, 12. November, 19.30 Uhr, im AWO-Begegnungszentrum an der Hauptstraße 48 gezeigt. Der Eintritt kostet 5 Euro.
  • Karten für alle Veranstaltungen gibt es bei der Buchhandlung Blume. Nur wenn die Veranstaltungen nicht ausverkauft sind, werde noch eine Abendkasse eingerichtet. Es gelten die 3G-Regeln. Einlass ist jeweils ein halbe Stunde vorher.