Oerlinghausen. Die Entscheidung, im vergangenen September den Fraktionsvorsitz der Sozialdemokraten zu übernehmen, kam nicht überraschend. Schließlich war Peter Heepmann seit 2018 stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Und als Günter Augustin sich zurückzog, war die Entscheidung nur folgerichtig.
Trotzdem: „Dass der Fraktionsvorsitz mit so viel Arbeit verbunden ist, hätte ich nicht gedacht“, sagt Peter Heepmann im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Manchmal komme er sich vor wie ein Dirigent, der ein Orchester aus Solisten zusammenhalten muss. Und dennoch macht ihm die Arbeit Spaß. „Für mich ist Politik ein Hobby“, sagt er und engagiert sich entsprechend.
Dabei ist der gebürtige Lipperreiher erst spät in die Politik gegangen. 31 Jahre alt war er, als er in die SPD eintrat. „Ich war während meines Studiums bei vielen Friedensdemos dabei und bin oft im Haus Neuland gewesen. Die SPD stand damals für mich für Aufbruch“, erzählt Heepmann.
Dirk Becker, damals Fraktionsvorsitzender der SPD, holte ihn als sachkundigen Bürger in die Kommunalpolitik. 2008 wurde er in den Stadtrat gewählt. In der vergangenen Legislaturperiode übernahm er den Vorsitz des Umweltausschusses und dann, vier Jahre später den Fraktionsvorsitz.
Nach der Kommunalwahl im September nahm er wahr, dass nicht nur in der SPD ein Generationswechsel stattgefunden hat. In seiner Arbeit als Fraktionsvorsitzender will er auf Konsens setzen – und auf interfraktionelle Gespräche. Er will Oerlinghausen nach vorn bringen. „Und da wir im Stadtrat keine Mehrheit haben, müssen für die wichtigen Themen stabile Mehrheiten gebildet werden“, ist er überzeugt. Erfahrung mit interfraktioneller Zusammenarbeit hat er. Zusammen mit Michael Smolnik aus der CDU hat er den LiLi-Markt mit aufgebaut, der erfolgreich läuft.