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Oerlinghausen/Bielefeld. Vom Wanderparkplatz am Menkhauser Bach/Schopke-Bach ist noch kaum etwas zu erkennen. Ein paar Meter höher jedoch wird der Blick freigegeben auf eine über Jahrzehnte hinweg gewachsene Mountainbike-Strecke. &bdquo;Mit 2,5 Hektar hat die Fläche mittlerweile Parkcharakter erreicht“, berichtet der seit Ende vergangenen Jahres zuständige Revierförster Niels Niemann und verweist darauf, dass die Strecke, wie die meisten anderen MTB-Strecken auch, illegal errichtet worden ist. "Wir wollen damit auch ein Zeichen setzen" Dennoch ist sie bisher offensichtlich vom privaten Waldbesitzer, der nicht genannt werden möchte, geduldet worden. Das soll sich nun ändern. Bereits in den kommenden ein bis zwei Wochen wird es Baumfällarbeiten aufgrund von Trockenheitsschäden im Gebiet geben. Etwa 50 Fichten und Buchen sind bereits markiert worden. Zugleich soll die MTB-Strecke zurückgebaut und die Fläche wieder an die eigentliche Topographie angeglichen werden. &bdquo;Wir wollen damit auch ein Zeichen setzen“, betont Aaron Gellern, Ranger für das Stadtgebiet Bielefeld. Mountainbikes mit Elektromotor Die illegale Strecke liegt unterhalb der Lämershagener Straße im Schopketal auf der Stadtgrenze zwischen Oerlinghausen und Bielefeld und grenzt an ein Naturschutzgebiet. &bdquo;Seit es Mountainbikes mit Elektromotoren gibt, hat die Zahl der Nutzer extrem zugenommen“, erzählt Niels Niemann vom Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe. &bdquo;Teilweise werden hier von den Bikern fünf bis sechs Meter hohe und bis zu 15 Meter weite Sprünge vollführt.“ Davon zeugen auch viele Videos, die im Netz kursieren. &bdquo;Grundsätzlich“, das hebt Niels Niemann hervor, &bdquo;habe ich gerade in der Corona-Zeit Verständnis dafür, dass sich die Menschen in der Natur aufhalten wollen“. Durch die MTB-Strecke und deren intensive Nutzung vor allem in den Sommermonaten sei der Naturhaushalt aber enorm beeinträchtigt worden. &bdquo;Im Sommer sind hier Hunderte unterwegs“, sagt Niemann. Auch Aaron Gellern spricht von dadurch entstehenden &bdquo;massiven Bodeneingriffen“. Wurzeln seien durchtrennt worden und könnten aufgrund der entstandenen Verdichtung nicht nachwachsen. &bdquo;Junge Pflanzen“, bestätigt Niels Niemann, &bdquo;haben keine Chance, sie werden sofort plattgefahren“. "Im Sommer finden wir hier viel Müll" Durch die Unterhöhlung von Bäumen sei Wasser abgegraben worden. &bdquo;Außerdem finden wir hier gerade im Sommer viel Müll.“ Durch den Rückbau und die Baumfällaktion hoffen die Fachmänner, &bdquo;dass künftig wieder mehr Licht auf den Boden kommt“. Wegen der enormen Verdichtung des Bodens werde es aber lange dauern, bis sich wieder eine Humusauflage bilden könne, erläutert Aaron Gellern. Sowohl Niels Niemann als auch Aaron Gellern sind regelmäßig mit Mountainbikern im Gespräch. Derzeit sei die Frage nach der Haftung, wenn es zu Unfällen kommt, nicht endgültig geklärt. Die MTB-Strecke befinde sich auf Privatwaldgebiet, sei bisher geduldet und nicht vom TÜV abgenommen worden. Niemann und Gellern ist in der Umgebung überhaupt nur eine einzige legale Strecke bekannt. Der von den Bielefelder Naturfreunden betriebene &bdquo;Monte Scherbelino“. Gesprächsbereit für eine legale Strecke Wenn sich noch andere Vereine, Interessengemeinschaften oder Flächeneigentümer finden würden, die eine MTB-Strecke legal errichten und bereit sind, die Verantwortung zu übernehmen, &bdquo;ist die Forstverwaltung durchaus offen und gesprächsbereit“, sagt Niels Niemann. Die Haftung gelte nur, wenn Strecken legal gebaut würden. &bdquo;Bisher ist noch niemand an uns herangetreten.“ Aaron Gellern stellt klar, dass Elektro-Mountainbikes im Wald gar nicht bewegt werden dürfen, denn sie erreichen eine Geschwindigkeit bis zu 25 Stundenkilometern und gelten damit als Kraftfahrzeug. Radfahren ist im Wald auf befestigten Strecken erlaubt. Ziel sei es aber nicht, Strafen auszusprechen, betont Aaron Gellern, sondern den Konsens zu suchen. &bdquo;Wir hoffen auf das Verständnis der Leute.“ Helle Lampen schrecken das Wild auf Problematisch sei auch, dass Mountainbiker zum Teil bis in die Nacht hinein mit hellen Lampen an den Helmen unterwegs seien. Das Wild ziehe sich dadurch verschreckt zurück. Das gelte übrigens auch für Spaziergänger, die nicht auf den Wegen bleiben, sondern sich durchs Dickicht kämpfen.

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