
Oerlinghausen. Direkt nach der Wahl tagte am Montag der Wahlprüfungsausschuss. Wahlleiter ist Dirk Schäfer in seiner Funktion als Fachbereichsleiter Bürgerservice, Ordnung und interne Dienste. Der Ausschuss stellte fest, dass bei der Kommunalwahl alles korrekt abgelaufen ist und machte das vorläufige Wahlergebnis damit amtlich.
Eine Besonderheit gab es dabei. Im Wahlbezirk 12, Grundschule Süd II errangen die Kandidaten von SPD und CDU das exakt gleiche Ergebnis. In diesem Fall sieht das Kommunalwahlgesetz einen Losentscheid vor.
Dirk Schäfer hatte sich vorbereitet und eine Wahlurne als Lostrommel mitgebracht. Außerdem hatte er zwei dieser gelben Kunststoffkapsel aus Überraschungseiern mitgebracht. Damit war gewährleistet, dass beide Lose exakt gleich aussahen. Er schlug den Ausschussmitgliedern vor, in jede dieser Kapsel jeweils einen Namen zu stecken. Damit waren auch alle Mitglieder einverstanden. Schäfer beschriftete also einen Zettel mit „Franziska Teckentrupp“ (CDU) und den anderen mit „Selina Sonnenberg“ (SPD). Bevor er die Zettel in jeweils eine Kapsel steckte, ließ er die Namen noch von einem Ausschussmitglied kontrollieren.
Dann wurden die Kapseln in die Urne gelegt, diese wurde verschlossen und kräftig geschüttelt. Dirk Schäfer fungierte dann als Glücksfee und zog eine Kapsel wieder heraus. Er öffnete sie und las die Gewinnerin des Wahlbezirks 12 vor: Selina Sonnenberg.
Da konnte Peter Heepmann (SPD), Mitglied des Wahlprüfungsausschusses, ein kurzes, kräftiges „Ja!“ nicht unterdrücken. Denn weil die SPD dann elf Wahlbezirke direkt geholt hatte, musste der Rat von 32 Sitzen plus Bürgermeister als geborenes Mitglied auf 36 Sitze plus Bürgermeister erhöht werden. Und damit hat auch Heepmann einen Sitz im Stadtrat, denn er hatte auf der Reserveliste den Platz 1 inne. Er gehörte zu den fünf SPD-Kanidaten, die ihren Wahlbezirk, Kath. Gemeindehaus St. Michael II, nicht direkt gewonnen hatten. Dort errang Julia Eisentraut (Grüne) die meisten Stimmen.
Die Erhöhung der Anzahl Ratsmitglieder war notwendig geworden, weil die SPD in den Wahlbezirken mehr Sitze errungen hat, als ihr nach dem Verhältniswahlrecht zustehen. Der errechnet sich indem die Anzahl der Stimmen, 2518 für die SPD, durch den Zuteilungsdivisor geteilt wird. Das ergab zehn Sitze. Gewonnen aber wurden elf Wahlbezirke.
Durch eine Neuberechnung der Divisoren ergab sich dann eine neue Anzahl an Ratsmandaten, nämlich 36.
Die Verteilung: SPD (12 Sitze): Andreas Berkemeier, Volker Neuhöfer, Rosemarie Nädler, Angela Paporovic, Bartolt Haase, Reinhard Wollny, Peter Jong, Ulrich Fillies, Stephan Ostheider, Selina Sonnenberg, Susanne Schellhase und Peter Heepmann. CDU (9 Sitze): Angelika Lindner, Stephan Heidbrink, Lars Cohrs, Julia Iwakin, Gerhard Weigel, Marvin Lemke, Carl Beneke, Maximilian Steffen und Hans-Josef Hünerbein. Grüne (8 Sitze): Julia Eisentraut, Ute Hansing-Held, Niklas Riesmeier, Ulrike Meusel, Dagmar Allmendinger, Mandy Eilenstein, Stephan Held, Olaf Nolte. FDP (3 Sitze): Peter Meier, Tobias Jaehn, Viola Brüntrup. I:O (3 Sitze): Daniel Bartke, Dennis Thon, Jens Dreßler. Freie Wähler (1 Sitz): Ursula Flehmer.