Oerlinghausen

Die Grünen setzen auf Zusammenhalt

Partei wirbt mit dem Wortspiel „Gebt (uns) Acht bei dieser Wahl“. Ziel ist es, das Ergebnis von 2014 zu übertreffen. Im Wahlprogramm gibt es acht Schwerpunkte.

Ute Hansing-Held (l.) und Dagmar Allmendinger präsentieren auf dem Tönsberg das druckfrische Heft, in dem das Wahlprogramm der Grünen nachzulesen ist. | © Karin Prignitz

Karin Prignitz
11.08.2020 | 11.08.2020, 22:02

Oerlinghausen. Ute Hansing-Held und Dagmar Allmendinger haben die druckfrischen Exemplare mitgebracht. Auf 32 Seiten können Bürger nachlesen, wie die Oerlinghauser Grünen das Leben in der Bergstadt mit und nach Corona gestalten wollen. Überschrieben ist das Wahlprogramm für die Kommunalwahl am 13. September, das es auch in der Kurzversion als Flyer geben wird, mit dem Slogan „Gebt (uns) Acht bei dieser Wahl.“

Bewusst haben die Grünen dieses Wortspiel gewählt. „Bei der vergangenen Kommunalwahl war unser Motto „Sechs Richtige“, erinnert Dagmar Allmendinger an den Slogan des Jahres 2014. „Damals haben wir sogar sieben Prozent geschafft, in diesem Jahr wollen wir mit mindestens acht Grünen Ratsmitgliedern Acht auf unsere Stadt geben.“ Acht auf die Stadt geben, so sind auch die acht Schwerpunkte überschrieben.

»Mehr Bürgerbeteiligung und mehr Transparenz«

Die Grünen möchten die demokratische Teilhabe stärken. „Gerade die Kommunalpolitik bietet dafür die Gelegenheit, denn sie ist nah, persönlich und vielfältig“ heißt es im Wahlprogramm, an dem gut 15 Aktive per Videokonferenz mitgewirkt haben. „Viele haben sich eingebracht, wir haben uns bemüht, alle Bereiche abzudecken“, verdeutlicht Ute Hansing-Held den Anspruch. „Nachhaltigkeit ist der Oberbegriff in all diesen Bereichen.“ Insbesondere beim Thema Energiewende.

Der Rat der Stadt, erinnert die Fraktionsvorsitzende, habe im vergangenen Herbst den Klimanotstand erklärt. „Wir setzen uns schon viel länger dafür ein“, betont Ute Hansing-Held. Bei anderen Parteien sei das oftmals nur ein Lippenbekenntnis. Die Grünen möchten „hundert Prozent erneuerbare Energien“ erreichen. Sie streben zudem an, das Zusammenwirken von Zentrum und Ortsteilen zu stärken. Einer der weiteren Punkte ist der Zugang zu Bildung und Sport für alle.

Mit möglichst vielen grünen Ratsvertretern und möglicherweise einer grünen Bürgermeisterin Julia Eisentraut, die sich neben Amtsinhaber Dirk Becker (SPD) und Lars Cohrs (CDU) am 13. September zur Wahl stellt, soll es, das versprechen die Grünen, „mehr Bürgerbeteiligung und mehr Transparenz in Entscheidungsprozesse“ geben.

Die Grünen üben deutliche Kritik am Bürgermeister

Genau das vermissen die Grünen bei Dirk Becker. „Kommunikation hat nur auf Anfrage stattgefunden, die von ihm seinerzeit angekündigte Transparenz hat es weder gegenüber den Parteien noch den Bürgern gegeben“, moniert Dagmar Allmendinger.

Mit einer Flut von Wahlplakaten zu werben, wie es die anderen Parteien praktizieren, „das halten wir für unsinnig“, betont Dagmar Allmendinger. Sie glaubt kaum, dass damit auch nur eine Stimme mehr zu bekommen ist.

„Wir haben stattdessen Bäume gepflanzt und dafür viele positive Rückmeldungen erhalten.“ Die gibt es nach den Worten der Fraktionsführerinnen auch auf die von Julia Eisentraut ins Leben gerufenen regelmäßigen Einladungen zu „Grün fragt nach“. Der nächste Treff findet am Donnerstag, 13. August, in der Zeit von 15 bis 17 Uhr auf dem Spielplatz in Währentrup statt.

Eine etwas größere Veranstaltung ist für Samstag, 22. August, geplant. Ab 16 Uhr wird dann der Landtags-Fraktions- und Mobilitätssprecher Arndt Klocke auf dem Rathausplatz zu Gast sein. Vorgestellt werden sollen an diesem Tag außerdem die Vorzüge von Lastenrädern.