
Oerlinghausen. „Oerlinghausen ist meine zweite Heimat geworden“, sagt Kajin Osman. Seit neun Jahren lebt sie in Deutschland, zunächst in Detmold, seit knapp zwei Jahren in der Bergstadt. Dort hat die aus Syrien stammende 21-Jährige Mitte November in Geschäftsräumen an der Holter Straße 29a eine Änderungsschneiderei, Heißmangel, Wäscherei und Reinigung mit Liefer- und Abholservice eröffnet. Viele Bürger freut das sehr.
Als die Heißmangel Cerulla geschlossen war, gab es in Oerlinghausen kein vergleichbares Angebot mehr. „Ich bin jetzt die Einzige, die so etwas anbietet“, sagt Kajin Osman. „Viele Kunden sind sehr froh darüber.“ Die junge Frau mit kurdischen Wurzeln hat außerdem die Reinigung von Polstern, Teppichen und Matratzen im Angebot. „Lana“ hat wochentags von 9 bis 17 Uhr geöffnet, samstags von 9 bis 13 Uhr.
Wolle

In der Altstadt hat nach dem Auszug des Teeladens an der Hauptstraße 2 Anfang Januar ein Wollgeschäft mit Namen „Wolle“ eröffnet. Die Betreiberin ist vielen Bergstädtern noch bekannt, denn bis vor zehn Jahren hatte sie einen Wollladen am Simonsplatz betrieben. Nun ist sie wieder zurück in Oerlinghausen und bietet ein breitgefächertes Sortiment an mit „Wolle, die nicht jeder führt, zu trotzdem erschwinglichen Preisen“. Geöffnet ist dienstags, donnerstags und freitags.

Kathrin Steiger vom „Lolla Rossa“ gestaltet derzeit Teile ihres Bio-Ladens an der Hauptstraße 35 um und will noch stärker auf die Minimierung von Verpackungen setzen. „Eingepackt in Eingepacktes, das versuche ich weitestgehend zu vermeiden“, sagt die 54-Jährige. Um Energie zu sparen, möchte sie die Frischeabteilung optimieren. Dort, wo bisher schon Obst und Gemüse zu finden sind, werden demnächst auch Joghurt, Milch und Wurst zu finden sein, angeordnet in Weinkisten.
Unverträglichkeiten
Weil immer mehr Menschen nicht nur auf eine bewusste Ernährung und die Qualität der Produkte achten, sondern auch immer mehr unter Unverträglichkeiten leiden, soll künftig auch darauf ein Fokus im „Lolla Rossa“ gelegt werden. „Neben den Grundangeboten geht es immer mehr in Richtung Spezialisierung“, sagt Kathrin Steiger. Viele Abnehmer finden zudem die neu ins Programm genommenen Socken.
Viele ihrer Kunden kommen regelmäßig. Problem sei aber nach wie vor die Parksituation. Parkplätze in unmittelbarer Nähe gibt es kaum, auf der gegenüberliegenden Seite des Geschäftes ist es verboten, das Auto abzustellen. Darauf weisen Markierungen hin. „Könnten wir dort stehen, würden wir öfter kommen und länger bleiben“, diesen Satz hat Kathrin Steiger schon oft gehört. Bei der Stadt hat sie nachgefragt, ob es eine Ausnahmeregelung für Kurzzeitparker geben könnte. Die Antwort fiel negativ aus.
Parkmöglichkeiten
Der glatt gepflasterte Gehweg sei seinerzeit eigens angelegt worden, um Menschen, die mit dem Rollator, dem Rollstuhl oder mit dem Kinderwagen unterwegs sind, das Gehen zu erleichtern, sagt Herbert Waschk vom Ordnungsamt. Es gelte ein eingeschränktes Halteverbot. „Be- und Entladen sind erlaubt, das Parken nicht.“ Überdies sei es ja bis zum Simonsplatz nicht weit, „dort sind die nächsten Parkmöglichkeiten“.
Die Kritik einiger Bürger, dass Autos wegen des entlangfahrenden Busses doch auch gegenüber dem Lolla Rossa stehen dürften, entkräftet Waschk mit dem geltenden Recht. „In dem Moment warten die Autos ja nur und parken nicht.“ Beim Parken werde das Fahrzeug bewusst verlassen. Ein Schild an der Ecke Ravensberger Straße/Hauptstraße weise auf die Situation hin. Die Aufkleber vor dem Altstadt-Domizil zeigten zusätzlich, dass hier ein eingeschränktes Halteverbot gilt – bis hoch zur Ecke Holter Straße/Auf dem Berge.
Oldtimer-Techniker
Parkprobleme gibt es bei „Gellrich & Busch Motors“ am Stukenbrocker Weg 36 in der Südstadt nicht. Die Kfz-Werkstatt für alle Marken ist seit Januar geöffnet. Hauptgeschäft ist die Reparatur und Instandsetzung gängiger Fahrzeugtypen. „Wir haben aber auch speziell ausgebildete Techniker für Oldtimer und amerikanische Fahrzeuge bei uns“, sagt Horst Busch. Diese Techniker verstehen sich unter anderem auf die Reparatur von Harley-Davidson-Maschinen. „Bei uns werden auch Fahrzeuge restauriert.“
Der gebürtige Wiener ist neben Sebastian Gellrich Eigentümer. Gellrich betreibt außerdem eine Werkstatt in Schloß Holte-Stukenbrock und hat sich dort auf amerikanische Oldtimer spezialisiert. Horst Busch gehört ein Automobilsalon im Bielefelder „Lenkwerk“. Beide haben sich jetzt bewusst zusätzlich für Oerlinghausen entschieden.