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Oerlinghausen/Leopoldshöhe. Die Sonne scheint. Vom nahe gelegenen Hort &bdquo;Kinderreich“ schallt Gelächter über die Wiese hinüber zum &bdquo;Ort der Kinderrechte“ in Blomberg. Das amphietheater-ähnliche Gebilde soll ein Platz werden, an dem Kinder spielerisch ihre eigenen Rechte kennenlernen können. Ein Thema, das Jürgen Berghahn seit seiner Tätigkeit im Untersuchungsausschuss zu den Missbrauchsfällen auf dem Lügder Campingplatz sehr am Herzen liegt. Berghahn kandidiert am 26. September für den Bundestag im Wahlkreis Lippe I. Als Abgeordneter für die SPD sitzt er seit 2010 im nordrhein-westfälischen Landtag. Neben seiner Arbeit im Untersuchungsausschuss arbeitet er dort im Verkehrs- und Umweltausschuss. Sein Ziel ist es nun, dem Kreis Lippe eine sozialpolitische Stimme in Berlin zu geben. "Kinderbildung darf nichts kosten" Den Ort für das Gespräch mit dieser Zeitung hat Jürgen Berghahn nicht zufällig gewählt. Laut Statistischem Bundesamt ist fast jedes fünfte Kind in Deutschland von Armut bedroht. Für Berghahn ist klar, dass es hier ein ganzes Paket an Maßnahmen braucht. &bdquo;Wir müssen unbedingt die Kinderrechte im Grundgesetz verankern“, fordert der Abgeordnete. Darüber hinaus will er sich dafür einsetzen, dass mehr Geld in die Bildung fließen soll. &bdquo;Kinderbildung darf nichts kosten. Jeder Euro, der da investiert wird, zahlt sich früher oder später wieder aus.“ Generell stehen für den Kandidaten sozialpolitische Themen im Vordergrund. Seit der Corona-Pandemie sei Sozialpolitik wieder verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, so Berghahn. Seine Forderungen sind klar. Ein höherer Mindestlohn von mindestens zwölf Euro, Eindämmung der Leiharbeit und ein Ende der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverträgen. Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Eltern würde dann auch ihren Kindern zugutekommen, erklärt er weiter. "Mindestlohn von 12,50 Euro" Beim Thema Mindestlohn geht Berghahn noch weiter. Die zwölf Euro, die die SPD in ihrem Wahlprogramm fordert, sind für ihn nur das Minimum. &bdquo;Ich fände einen Mindestlohn von 12,50 Euro besser“, erklärt er. Damit ist er auf einer Linie mit dem Wirtschaftsweisen Achim Truger, der erst kürzlich in der Süddeutschen Zeitung einen Mindestlohn forderte, der &bdquo;spürbar über 12 Euro“ liegen sollte. Neben den sozialpolitischen Themen ist der Klimaschutz für Jürgen Berghahn von zentraler Bedeutung. &bdquo;Wir werden nicht drumherumkommen, viel mehr in diese Richtung zu machen. Gerade im Kleinen kann man da schon sehr viel bewegen“, sagt der 61-Jährige. Was er damit meint, zeigt er in seinem Engagement bei der &bdquo;Allianz Begatalbahn“. Die Initiative fordert die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Barntrup und Lemgo. Im 30-Minuten-Takt sollen hier Züge fahren und so den Öffentlichen Nahverkehr in der Region stärken. &bdquo;Etwa 42.000 Menschen könnten von der Strecke profitieren. Sie würde Pendlern eine Alternative geben und somit die Straßen entlasten.“ Insgesamt zeigt sich der gebürtige Blomberger kämpferisch. Seit dem 11. Juni ist er nun im Vollzeit-Wahlkampfmodus. Der Wahlkampf in Lippe und seine Arbeit in Düsseldorf nehmen ihn komplett ein. &bdquo;Egal, wie die Prognosen aussehen: Ich mache weiter. Hausbesuche, Stände auf Marktplätzen oder Podiumsdiskussionen, ich mache vollen Wahlkampf bis zum letzten Tag“, bekräftigt Berghahn.

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