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Bad Salzuflen. 120 Patienten und Mitarbeiter standen am Montag im Haus Quellenhof noch unter Quarantäne. Das Gebäude gehört zur Median-Klinik am Burggraben in Bad Salzuflen. Vier Ärzte waren in der letzten Woche positiv auf Corona getestet worden, daraufhin ordnete das Kreisgesundheitsamt am vergangenen Donnerstag die Maßnahme und einen Coronatest bei den Personen an, zu denen die Ärzte Kontakt hatten. Vier Stationen sind laut Kreis Lippe und Median-Klinik betroffen. Patienten zeigen sich extrem unzufrieden mit der Kommunikation von Klinik und Behörde, sie hatten unsere Redaktion am Montag auf den Fall aufmerksam gemacht. Tagelang seien sie im Unklaren gelassen worden, wann mit ihrem Testergebnis zu rechnen sei. Dazu gehört der Reha-Patient Wilhelm Karl Steins. &bdquo;Erst am Montag um 14 Uhr haben wir die offizielle Mitteilung bekommen, dass alle auf meiner Station negativ sind", sagt der 74-Jährige am Montag. Er sei zu einem dreiwöchigen Kuraufenthalt aus Übach-Palenberg (NRW) angereist, der nun ende. Seit dem vergangenen Donnerstag sei er in Zimmer-Quarantäne, am selben Abend seien Abstriche für einen Coronatest gemacht worden. &bdquo;Seitdem haben wir nichts mehr gehört", sagt Steins. Auch ein Anruf beim Kreisgesundheitsamt habe nichts gebracht. &bdquo;Dort hat man mir noch am Montagmorgen keine Auskunft gegeben, wie es weitergeht." Von Klinikmitarbeitern habe es geheißen, sie wüssten nichts. &bdquo;Eine Ärztin sagte mir am Sonntag, dass das Gesundheitsamt die Klinik nicht über die Testergebnisse informiert hätte." Steins wirft Klinik und Kreisgesundheitsamt vor, dass sie nicht von Anfang an gesagt hätten, dass mit den Ergebnissen erst im Laufe des Montags zu rechnen sei. &bdquo;Man ist behandelt worden wie ein dummer Junge", schimpft Steins. "Behandelt wie ein dummer Junge" Die Patienten hätten in den Zimmern bleiben müssen, Reha-Maßnahmen hätten nicht mehr stattgefunden. Das Essen sei gebracht worden. Am Montagnachmittag sei bei ihm dann schließlich ein weiterer Abstrich gemacht worden, nachdem der erste Test negativ war. &bdquo;Ich darf jetzt abreisen und muss am Mittwoch telefonisch nach dem Testergebnis fragen." Ein weitererer Patient, der im Kreis Lippe lebt, bestätigt die Eindrücke von Steins in weiten Teilen. Der Mann, der nicht genannt werden möchte, berichtet, seit Donnerstag seien die Patienten immer wieder vertröstet worden, wenn sie nach den Testergebnissen gefragt hätten. &bdquo;Erst hieß es, es dauere 24 Stunden, dann 48, dann gab es immer noch keine Ergebnisse." Seine Nerven hätten blank gelegen. &bdquo;Alle Patienten waren ja praktisch auf ihren Zimmern eingesperrt." Er habe am Sonntagabend erfahren, dass sein Testergebnis negativ ist. Da seine Reha ohnehin zu Ende sei, habe er sich am Montag entschlossen, abzureisen. &bdquo;Eine Schwester sagte mir, das gehe nicht, aber ich bin dann einfach gefahren." Gegenüber der LZ sagten mehrere Gesprächspartner, einige Patienten hätten die Reha aus Unmut auf eigene Faust abgebrochen. Auf Nachfrage heißt es von den Median-Kliniken, von 50 Patienten sei bekannt, dass sie vor Ende der Reha das Haus Quellenhof verlassen hätten. &bdquo;Vielleicht sind einige auch schon vor dem Test abgereist", sagt eine Sprecherin. Allerdings könne die Klinik nicht sagen, ob es sich dabei um Patienten handele, die eigentlich in Quarantäne sein müssten. Das Kreisgesundheitsamt teilt dagegen mit, es gebe Fälle, in denen Patienten trotz Quarantäne gefahren seien. Dabei handele es sich um eine Ordnungswidrigkeit, der nachgegangen werde. Nicht ganz klar ist auch, wie die bisherigen Testergebnisse der Patienten ausgefallen sind. Vom Kreis Lippe heißt es am Montag: Die am Montagmorgen vorliegenden Testergebnisse von zwei Stationen seien alle negativ. Die Median-Klinik schreibt dagegen von einem Fall, der zunächst positiv getestet worden sei und der nun nachgetestet werde. Von einem &bdquo;Chaos" wie es ein Patient gegenüber unserer Redaktion schildert, will die Median-Klinik nichts wissen. Gleichwohl sei es verständlich, dass einige Patienten die für sie emotionale Ausnahmesituation als belastend empfunden hätten, sagt die Sprecherin. Aus einer Stellungnahme des Kreises Lippe lässt sich herauslesen, dass die Testergebnisse bereits am Wochenende beim Kreisgesundheitsamt vorlagen, aber erst Montag bekanntgegeben wurden. Ein Grund für die verspätete Veröffentlichung wird allerdings nicht genannt. Median-Klinik widerspricht Die Median-Klinik wehrt sich gegen die Vorwürfe von Patienten, sie seien unzureichend über das weitere Vorgehen aufgeklärt worden, nachdem sie am Donnerstag in Zimmerquarantäne gehen mussten. Ärztliches und pflegerisches Personal sei immer erreichbar gewesen, auf den Zimmern befänden sich zudem Telefone. &bdquo;Da noch nicht alle Ergebnisse vorlagen, konnten auch keine weiteren Information an die Patienten gegeben werden", heißt es wörtlich. Die Klinik habe sich entsprechend der Vorgaben des Gesundheitsamtes verhalten und zu keiner Zeit sei die Situation unklar gewesen.

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