Rat Willebadessen: Geräuschloser Start trotz großer Veränderung

Willebadessen-Peckelsheim. Bislang gab es in Willebadessen nur CDU und SPD. Im neuen Rat sind die UWG, die AfD und die Grünen hinzugekommen. Aus zwei Farben ist ein buntes Gemenge geworden. Nirgendwo im Kreis Höxter hat sich der Rat so stark verändert wie in Willebadessen. Ein Vorsprung von gerade Mal 38 Stimmen haben Bürgermeister Norbert Hofnagel das Amt gerettet. Viel hätte nicht gefehlt und der Bürgermeister hätte Jörg Härtlein geheißen und wäre von der UWG gekommen. Im jetzt konstituierten neuen Rat sieht die Sache allerdings etwas anders aus. Zwar ist die UWG zweitstärkste Kraft, aber mit sieben Sitzen klar hinter der CDU, die mit zehn Mandaten die größte Fraktion bildet. Zur Mehrheit fehlen ihr aber vier Stimmen. Insgesamt hat der neue Rat in Willebadessen 26 Mandate. Die SPD ist dort mit fünf Sitzen vertreten, die AfD mit zwei und die Grünen mit einem Mandat. Für eine Mehrheit muss die CDU also entweder die UWG oder die SPD mit im Boot haben, wenn sie nicht auf die individuelle Zustimmung einzelner Ratsmitglieder angewiesen sein will. Auf der anderen Seite kommen die demokratischen Oppositionsparteien SPD, UWG und Grüne aber nur auf 13 Stimmen. Lesen Sie auch: In Willebadessen wird es eine Bürgermeister-Stichwahl geben Dazu forderte der Bürgermeister die Fraktionen auf Um einen CDU-Beschluss zu verhindern, wären sie auf das Mitwirken der vom Bundesamt für Verfassungsschutz in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestuften AfD abhängig. Diese besondere Konstellation macht künftige Abstimmungen in Willebadessen sicherlich spannend. In seiner Begrüßungsansprache forderte Bürgermeister Norbert Hofnagel die Ratsvertreter zu einem respektvollen und konstruktiven Miteinander auf. &bdquo;Unsere Demokratie ist ein kostbares Gut, das wir durch unser Verhalten und unsere Haltung bewahren müssen“, sagte Hofnagel. Trotz der starken Veränderungen in der Zusammensetzung des Rats lief die konstituierende Sitzung in Willebadessen äußerst geräuschlos ab. Eine Ratsvertreterin erklärte, dass sie mit der Sitzordnung unzufrieden sei. Sie wurde vom Rand stärker zur Mitte versetzt, womit die Zufriedenheit wieder hergestellt war. Das war aber auch schon die einzige Missstimmung der Sitzung. Das könnte Sie interessieren: Liveticker zum Nachlesen: Die Ergebnisse und Folgen der Kommunalwahl im Kreis Höxter Sie wurden Willebadessens stellvertretende Bürgermeister Alle Entscheidungen und Beschlüsse wurden trotz der Parteienvielzahl einstimmig getroffen. &bdquo;Das alles hier so reibungslos über die Bühne zu bekommen, ist nur möglich, weil sich die Fraktionen im Vorfeld sehr konstruktiv in die Vorbereitung dieser Sitzung eingebracht haben“, sagte Hofnagel. Das gilt auch für die Wahl der stellvertretenden Bürgermeister. Einstimmig wurden Frank Scheele (CDU) als erster Stellvertreter und Jörg Härtlein (UWG) als zweiter Stellvertreter gewählt. Auf Betreiben der UWG, die vor allem in Peckelsheim besser als die CDU abgeschnitten hat, wird für die künftige Wahlperiode im Ortsteil Peckelsheim ein Bezirksausschuss eingesetzt. Bisher gab es dort nur einen Ortsbeirat wie auf den kleinen Ortschaften. Während ein Ortsbeirat ein eher informelles Gremium ist, obliegt einem Bezirksausschuss eine größere rechtliche Legitimität. Bislang gab es nur in der SPD-Hochburg Willebadessen so einen Ausschuss. Nach einer Bundestagswahl ist es ein wichtiges Zeichen, welche Partei welches Ministerium bekommt. Auf kommunaler Ebene spiegelt sich das in der Zuweisung der Fachausschuss-Vorsitze wider. Der Haupt- und Finanzausschuss liegt beim Bürgermeister. Die CDU in Willebadessen erhält den Vorsitz im Bauausschuss, im Betriebsausschuss und im Wahlprüfungsausschuss, die SPD leitet den Bildungs- und Schulausschuss und die UWG den Rechnungsprüfungsausschuss.

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