Stichwahl in Willebadessen: Hofnagel und Härtlein vor dem Duell ums Rathaus

Willebadessen. Hofnagel oder Härtlein – das ist hier die Frage. Auf der einen Seite Norbert Hofnagel, CDU-Bewerber, Amtsinhaber, der 2020 noch satte 60,6 Prozent holte, und im ersten Wahlgang nur noch 40,8 Prozent. Enttäuscht? &bdquo;Ich habe damit gerechnet“, sagt Norbert Hofnagel. &bdquo;Bei vier Kandidaten und dieser heterogenen Gemengelage war davon auszugehen“. Vielleicht sieht er der Stichwahl am 28. September deshalb so &bdquo;gelassen“ entgegen. Er habe &bdquo;nichts zu verlieren“. Am Wahlabend werde er auf jeden Fall mit einem Bier anstoßen – entweder auf eine weitere Amtszeit oder auf einen neuen Lebensabschnitt zurück in der Wirtschaft. Auf der anderen Seite UWG-Kandidat Hans-Jörg Härtlein, dessen Ergebnis auch für ihn selbst überraschend stark war. Neu gegründet, erreichte die UWG im Stadtrat aus dem Stand 25 Prozent der Stimmen, Härtlein persönlich sogar 33,4 Prozent. &bdquo;Mein Ergebnis ist deutlich besser ausgefallen als erhofft und so sind auch meine Chancen gestiegen“, meint Härtlein. &bdquo;Aber ich weiß auch, dass wir hier in einem CDU-dominierten Landstrich sind und Herausforderer von CDU-Kandidaten es erst mal schwer haben.“ &bdquo;Es müssen am Ende Sachlichkeit und Fachlichkeit und Kompetenz fruchten – sonst will ich auch nicht mehr“, sagt Norbert Hofnagel. Obwohl er Amtsinhaber ist, betont der 58-Jährige vor allem seine Erfahrungen in Politik und Wirtschaft. Zwei Wahlperioden habe er im Stadtrat mitgearbeitet, teilweise sogar als Fraktionsvorsitzender. Dazu sei er &bdquo;durch und durch unternehmerisch geprägt“. Hofnagel war Geschäftsführer des Maschinenrings und Betriebshilfsdienstes sowie des Biomassehofes in Borlinghausen, bevor er zum Bürgermeister gewählt wurde. Immer auf dem Laufenden bleiben: Der Liveticker zur Kommunalwahl im Kreis Höxter Amtsinhaber verweist auf fünf Jahre &bdquo;Ausnahmezustand“ in Willebadessen Hinter ihm liegen fünf Jahre &bdquo;im Ausnahmezustand“, die er zu managen hatte. Die Aufarbeitung der Affäre rund um die Unterschlagungen, die vor seiner Zeit im Rathaus passiert sind, Corona, Kriege, Energiemangellage, viele geflüchtete Menschen, zählt Hofnagel auf. Corona ist überstanden, die Heizung muss im Winter nicht mehr auf 19 Grad gedreht werden und die Gemeindeprüfanstalt (GPA) habe der Stadt, was Personal und Finanzen angehe, ein &bdquo;herausragendes Zeugnis“ ausgestellt. &bdquo;Das unterscheidet uns ganz wesentlich“, schließt der Löwener mit Blick auf seinen Konkurrenten. Der wiederum, Hans-Jörg Härtlein, sieht sich mit &bdquo;Hofnagel auf Augenhöhe“, will allerdings, im Falle seiner Wahl, das Amt des Bürgermeisters als &bdquo;Mittler oder Manager“ interpretieren, &bdquo;der die Parteien zu einem guten Ergebnis führen“ will. &bdquo;Man muss Mehrheiten suchen“, weiß Härtlein, und zwar unter allen gewählten Parteien. &bdquo;Auch die AfD-Kandidaten sind demokratisch gewählt“, sagt der Betriebswirt, alles andere wäre nicht sein Stil. Zum Nachlesen: Ehemaliger Willebadessener Kassenleiter räumt Unterschlagung ein Die NW hat beide Kandidaten darum gebeten, kurz vor der Stichwahl noch einmal die drei für sie wichtigesten Themen in Willebadessen auszuwählen. Eines haben beide auf dem Zettel: die Finanzen. Dem Zeugnis durch die GPA zum Trotz weiß Hofnagel, die allermeisten Kommunen laufen finanziell &bdquo;vor die Wand“. Auch Willebadessen. Deshalb müsse auf Bundes- und Landesebene klar gemacht werden, dass der ländliche Raum Flächen für erneuerbare Energien biete, aber auch &bdquo;Kornkammer und Erholungsraum“ sei. Und dementsprechend finanziell ausgestattet werden müsse. .responsive23-maKOPIxYiF0WgXpG-bar-horizontal-buerg-oberbuergemeisterwahl-wahl { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-maKOPIxYiF0WgXpG-bar-horizontal-buerg-oberbuergemeisterwahl-wahl { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-maKOPIxYiF0WgXpG-bar-horizontal-buerg-oberbuergemeisterwahl-wahl { padding-top: 142.86%; } } Wer bekommt in Willebadessen die Finanzen in den Griff Härtlein bezeichnet sich als &bdquo;Zahlenmensch“ – so weiß er: &bdquo;Die Finanzen muss man im Blick haben.“ Willebadessen stehe kurz vor der Haushaltssicherung. Eine solche zu verhindern, sei &bdquo;ein wichtiger Aspekt“, um die Arbeit als Bürgermeister nicht zu erschweren. Der 58-Jährige will sich jedoch auch fürs Thema Bauen einsetzen. &bdquo;Ein großes Thema sind fehlende Baugebiete für Privat und Gewerbe“, sagt der Schönthaler. Und schließlich will er sich für die jungen Menschen starkmachen. &bdquo;Damit die Familien wieder das Gefühl bekommen, im ländlichen Raum gut untergebracht zu sein“, erklärt der UWG-Bewerber. Gleichzeitig soll der Lebensstandard gehalten werden. Auch Hofnagel will einen Schwerpunkt beim Nachwuchs setzen, indem Schulen, Betreuung, Kitas und OGS weiter ausgebaut werden. &bdquo;Wir haben mit die am besten ausgestatteten Schulen im Kreis Höxter, das ist ein Standortfaktor und eine Investition in die Zukunft“, sagt Hofnagel. 6.447 Wahlberechtigte in Willebadessen Ganz oben auf seiner Agenda steht allerdings ein anderes Thema. Der Christdemokrat will eine Bürgerstiftung und Teilhabe-Partizipation auf den Weg bringen. Windräder sind da und es werden noch mehr gebaut werden. &bdquo;Ja, das hat negative Aspekte, aber wir können daraus auch Nektar saugen und Zukunft generieren“, ist der Bürgermeister überzeugt. Indem vor Ort beispielsweise Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. &bdquo;Meine Aufgabe als Bürgermeister ist es, Lasten zu reduzieren“, erklärt er. Etwa, in dem Geldbeträge von den Projektierern in Bürgerstiftungen fließen. Die Toleranz gilt allerdings nicht für Windräder außerhalb von ausgewiesenen Flächen. Der Stadtrat müsse entscheiden, ob die Stadt Willebadessen dagegen klage, kündigt Hofnagel an. Lesen Sie auch: Windenergie im Regionalplan: Wird Willebadessen klagen? Die 6.447 Wahlberechtigten in Willebadessen haben am Sonntag, 28. September, die Wahl. Norbert Hofnagel (CDU) und Hans-Jörg Härtlein (UWG) hatten sich im ersten Wahlgang gegen Ralf Hake (SPD, 16 Prozent) und Monique Scharfenberg (AfD, 10 Prozent) durchgesetzt.

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