Online-Segnung für neues Feuerwehrfahrzeug in Willebadessen

Willebadessen. Insgesamt 32 Feuerwehrleute und Fachvertreter aus Verwaltung und Politik waren dabei. So eine große Zusammenkunft im Feuerwehrgerätehaus in Willebadessen, wäre nicht erlaubt gewesen. Darum fand die Zusammenkunft bei einem Zoom-Meeting im Netz statt. &bdquo;Wir wollten die Fahrzeugsegnung nicht länger aufschieben und darum haben wir diesen Weg gewählt", begrüßte Löschzugführer Thomas Schlitt die Teilnehmer an den Bildschirmen. Im Gerätehaus der Eggestadt befanden sich nur zwei Personen: Notfallseelsorger Thomas Wunram, der die Segnung des neuen Fahrzeuges vornahm sowie Feuerwehrkamerad und Kameramann Christoph Leifeld, der die Zeremonie übertrug. &bdquo;Es ist, soweit ich weiß, das erste Mal überhaupt, dass diese traditionelle Zeremonie der Feuerwehr online stattfindet, aber wir wollten einfach nicht mehr länger warten", erklärte Brandoberinspektor Schlitt. Fast vor genau einem Jahr, im März 2020, war das neue 380.000 Euro teure Universal-Einsatzlöschfahrzeug (HLF 20) ausgeliefert worden. &bdquo;Wegen der Kontaktbeschränkung hat sich auch die Einweisung und Einarbeitung des Einsatzteams auf diesem Fahrzeug als sehr schwierig gestaltet, da vieles nur online vorgeführt werden konnte", erklärte Schlitt. Darum war das alte Fahrzeug bislang mit Priorität als Haupteinsatzfahrzeug im Dienst geblieben. &bdquo;Dort ist aber inzwischen der TÜV abgelaufen und eine Indienststellung des neuen Fahrzeugs unabdingbar geworden", sagt der stellvertretende Löschzugführer Mathias Hund. In jedem steckt die Geschichte seiner Einsätze Kein Feuerwehrmann und keine Feuerwehrfrau möchte gern mit einem Fahrzeug zu einem Einsatz ausrücken, wenn es nicht die traditionelle Segnung erfahren hat. &bdquo;Ich kann das gut verstehen, denn in so einem Fahrzeug, und je öfter es ausrückt, steckt immer auch die Geschichte seiner Einsätze", sagte Pater Wunram. Dass keine Teilnehmer sichtbar zugegen waren, hat den Neuenheerser Geistlichen nicht gestört. &bdquo;Ich bin seit Jahrzehnten mit der Arbeit der Feuerwehr vertraut und kenne auch alle Einsatzfahrzeuge und es ist auch mir sehr wichtig, dass die Einsatzkräfte, die damit unterwegs sind, ein gutes Gefühl haben, dass Gott mit ihnen ist", betonte der Notfallseelsorger. Die Online-Segnung wurde von allen Beteiligten als sehr gelungen empfunden. &bdquo;Hier wurde mutig, etwas ganz Neues ausprobiert, das zeigt, dass unsere Feuerwehr auf kreative Weise auf der Höhe der Zeit ist", sagte Willebadessens Bezirksausschussvorsitzender Mario Schmidt. &bdquo;Die gute technische Ausstattung unserer Feuerwehr ist auch mir ein besonderes Anliegen und soll künftig so weitergeführt werden", betonte Bürgermeister Norbert Hofnagel. Das aktuelle Fahrzeug war bereits 2018 in der alten Legislaturperiode in Auftrag gegeben worden. &bdquo;Die Zusammenarbeit mit der Stadt und unserer Ansprechpartnerin Anita Poschmann sowie der Kommunalagentur-NRW hat wirklich reibungslos funktioniert", fasste Wehrführer Schlitt zusammen. Über die Kommunalagentur hatte die Stadt direkt zwei baugleiche neue Fahrzeuge europaweit ausgeschrieben. Ein weiteres Fahrzeug ist für den Löschzug Peckelsheim bestimmt. Es soll im März ausgeliefert werden. 35 aktive Feuerwehrleute Der Löschzug Willebadessen hat 35 aktive Feuerwehrleute. Ihnen steht neben dem neuen HLF 20 ein 30 Jahre altes Löschgruppenfahrzeug (LF 20) zur Verfügung, das trotz seines 1990er-Baujahrs noch gut in Schuss ist. Das jetzt außer Dienst gestellte HLF war nur 20 Jahre im Dienst. &bdquo;Da steckt man nicht drin, manchmal verschleißt ein Fahrzeug schneller als man es eigentlich erwartet", sagte der stellvertretende Löschzugleiter. Was mit dem ausgemusterten Fahrzeug passiert, ist noch nicht entschieden. Als Trägerfahrzeug für das neue HLF 20 fungiert ein 400 PS starker MAN-TGM. Das Fahrgestell aus München kostete 88.500 Euro. Den Feuerwehr-Spezialaufbau hat die Fachfirma Rosenbauer aus dem österreichischen Leonding durchgeführt. Dieser größte Posten in der Ausschreibung hat einen Wert von 226.000 Euro. Rund 65.000 Euro gingen ins hessische Zierenberg, wo von der Richard Wuttig Feuerschutz GmbH die Beladung mit den notwendigen Einsatzgütern durchgeführt wurde.

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