Warburg/Kreis Höxter. Sie haben Warburg zu Verona gemacht. Einen Klassiker auf die Leinwand gebracht – mit „alter“ Sprache, aber im modernen Look. Sie haben 4.000 Menschen in den Kinos der Region, in Eisenach und Witzenhausen emotional gerührt und begeistert.
Deshalb ist das Jugend-Ensemble des Warburger Filmprojektes „Romeo und Julia – Warburg wird Verona“ jetzt mit dem mit 1.500 Euro dotierten Kulturpreis des Kreises Höxter in der Kategorie „Darstellende Kunst/Film“ ausgezeichnet worden.
Und zwar ganz passend im großen Kinosaal des Cineplex in Warburg. Sieben Jugendliche und junge Leute zwischen 16 und 26 Jahren, die ihren Erfolg natürlich feierten.
Die Überraschung für den Höxteraner Landrat
Für überraschte Gesichter sorgte dabei das junge Ensemble noch vor der Übergabe der Urkunden: Spontan im Stile eines Flashmobs erhoben sie sich von den Kinosesseln, brachten eine kurze Szene mit Worten und Gesang und übergaben damit an den überraschten Laudator, Landrat Michael Stickeln. „Donnerschlag! Das war aber eine Ankündigung“ kommentierte er schmunzelnd.
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Um dann deutlich zu machen, wie sehr ihn die Leistungen rund um den gut zweistündigen Kinofilm beeindruckt haben. Das „bewundernswerte und erstklassige Filmprojekt“ vereine Menschen von 5 bis 75 Jahren, mehr als 40 heimische Laienschauspieler und -schauspielerinnen sowie 90 Statisten aus Warburg, Brakel, Höxter, Hohenwepel, Grebenstein oder Marsberg.
„Der Film zeigt, was möglich ist, wenn Herz, Talent und Heimatliebe zusammenkommen. Sein Dank ging auch an den Initiator und Regisseur Stephan Rumphorst aus Warburg, neben Filmemacher und Preisträger Eric Maier-Rehm die Motoren des Filmprojektes seien. „Warburg ist exzellent und eindrucksvoll in Szene gesetzt worden.“
Die Preisträger aus dem Warburger Film
Radomyr Klymov (19), der für eine Bühnenpräsenz als Romeo von Filmkritikern das Wort „eindrucksvoll“ zugeschrieben bekam. Dann Emily Jochheim (16), die Schülerin mit viel Bühnenerfahrung, die professionell Schauspielerin werden möchte. Neil Kahrmann (22), der „Benvolio“ aus Brakel, der auch auf Bühnen in Bökendorf und Paderborn unterwegs ist. Kian von Sawilski (19), der „Paris“ im Film, der nach seinem Abitur nun Jura in Göttingen studiert.
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Collin Weiffen (19) aus Marsberg starb den Filmtod als „Mercutio“ und studiert nach dem Abi ebenfalls in Göttingen. Natalia Wagner (17) aus Scherfede, Schülerin am Hüffertgymnasium Warburg, singt den Titelsong für den Film. Und schließlich Filmemacher Eric Maier-Rehm (26) aus Berlin, der zum Dreh nach Warburg reiste und die Szenen in drei Monaten zum Film mit Ton und Bild zusammenbrachte.
Der Warburger Regisseur stellte das Film-Ensemble zusammen
Sie sind ganz unterschiedliche Charaktere, die Stephan Rumphorst für das Filmprojekt zusammenstellte. Der wiederum ist – so Stickeln augenzwinkernd – nur knapp zu alt für diese Auszeichnung für junge Künstlerinnen und Künstler. Dennoch würdige der Kulturpreis „dieses großartige Werk und seine Darsteller – das Jugend-Ensemble und allem, die an dem Filmprojekt beteiligt waren“.
Es sei „ein herausragendes Beispiel für das, was entstehen kann, wenn Kreativität, Mut und Gemeinschaft zusammentreffen. Wenn Heimat zur Inspiration wird und Kunst Brücken baut.“ Nach einer zehnminütigen Filmvorführung von Sequenzen aus dem Warburger „Romeo und Julia“ wandte sich Stickeln noch einmal an die jungen Leute: „Ihre und Eure Arbeit ist ein Geschenk für Warburg, für den Kreis Höxter – und für uns alle.“
Netzwerktreffen des Kreises fand in Warburg statt
Beim Netzwerktreffen der Kulturakteure auf Einladung von Kulturmanagerin Julia Siebeck – bei diesem Treffen fand die Preisverleihung statt – hatten Kreisdirektorin Manuela Kupsch und Warburgs Bürgermeister Tobias Scherf die Rolle der vielfältigen Kultur in der Region betont. Kupsch sprach vom „Herzstück unseres Zusammenlebens“, von der „kreativen Kraft“, die von den Menschen getragen sei: „Sie alle sind es, die den Begriff Kulturland Kreis Höxter mit Leben füllen.“
Und Scherf machte deutlich, wie sehr die Hansestadt an der Diemel die Kultur in ihrer DNA verankert habe und in welch großem Spektrum sie sich zeige: „Sie bereichern mit ihrer Arbeit das Leben aller“, sagte er und hob das „bemerkenswerte Panorama kultureller Aktivitäten in der Region“ hervor.
Und die Kultur als „unschätzbaren Standortfaktor“ für die Kommunen, in denen Menschen mit Enthusiasmus und Herzblut für Kultur brennen würden. Kreisdirektorin Manuela Kupsch fasste es passend zur Umgebung in drei Worte zusammen: „ganz großes Kino“.