Beraterin bringt frischen Wind in die Warburger Hanse

Warburg. Der Wintergenuss ist abgesagt. Zumindest in der Warburger Neustadt. Den Weihnachtsmarkt der Gemeinschaft der Warburger Kaufleute vor dem mächtigen Turm der Kirche St. Johannes Baptist wird es in diesem Jahr nicht geben. Das hatte die Warburger Hanse bereits im August angekündigt. Dafür hat sie nun einen Adventskalender aufgelegt. Mit zahlreichen Rabattaktionen an den Adventstagen. &bdquo;21 an der Zahl“, sagt Wilm Pollmann von der Lenkungsgruppe. Auch gibt es eine neue Kraft an der Seite der Lenkungsgruppe. Dorothee Esser-Link wird für neue Impulse sorgen. &bdquo;Eine reizvolle Aufgabe“, sagt sie und betont das Miteinander. Im Sommer war sie nach Ossendorf zu ihrem Mann gezogen. Bis dahin habe sie eine Wochenendehe geführt. &bdquo;Auf Stippvisite in Warburg“, beschreibt sie. &bdquo;Der Lebensmittelpunkt lag in den vergangenen Jahren in Hameln“, erklärt die 64-jährige gebürtige Rheinländerin. In der Rattenfängerstadt arbeitete sie seit 2017 im Rathaus als Leiterin des Fachbereichs Kultur. Zuvor war die studierte Kunstgeschichtlerin und Germanistin bereits neun Jahre Amtsleiterin in Jülich und hatte sich auch dort um Kultur, Tourismus und Denkmalpflege gekümmert. Jetzt im Ruhestand habe sie nach einer Möglichkeit gesucht, sich ehrenamtlich zu engagieren. &bdquo;In 35 Jahren hat sich einiges an Wissen angesammelt“, sagt Esser-Link. Ein Schatz an beruflichen Erfahrungen, den sie gerne weitergeben wolle. Sie freue sich, &bdquo;wenn er gebraucht wird“. Angesprochen von Selina Knipping aus dem Lenkungskreis der Warburger Hanse hatte sich die Gelegenheit ergeben. Man fand zusammen. Die Chemie stimmte. Lesen Sie auch: Verkürztes Konzept soll Warburgs Stadtplanung zukunftsfit machen Adventszeit in Warburg: Rabatte statt Weihnachtsmarkt Geschäfts- und Personalführung, betriebliche Organisation, Verwaltungsarbeit, Stadtmarketing, Veranstaltungsplanung und -durchführung sowie politische Gremienarbeit sind Esser-Link alles andere als fremd. Ihre Kompetenz werde sie als externe Beraterin nun ehrenamtlich in der Werbegemeinschaft einbringen. &bdquo;Eine echte Verstärkung“, freuen sich Knipping und Pollmann. Esser-Link sieht ihre Mitarbeit als Herausforderung und empfindet darin &bdquo;eine große Aufgabe“. Um den Einzelhandel in der Hansestadt zu stärken, habe es eine Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben gegeben, sagt Knipping. Gefragt wurde nach Wünschen und Vorstellungen. Von vielen sei der verkaufsoffene Sonntag in der Adventszeit hinterfragt worden. Dagegen werde im kommenden Jahr das Hansefest wieder stattfinden. Doch merken Pollmann und Knipping Gesprächsbedarf, der weit über die Veranstalterrolle der Kaufmannschaft hinausreicht, an. Sollte die Warburger Hanse als Eventmacher für die Stadt in die Bresche springen?, verweist die Lenkungsgruppe auf den gestiegenen Mehraufwand für Organisation und Sicherheit. Ein Großteil der Geschäftsleute sieht da das Innenstadtmarketing der Stadt stärker in der Pflicht. Weihnachtsmarkt in Warburg abgesagt: Darum fällt der Wintergenuss im Advent aus Stellt sich die Warburger Hanse neu auf? Beraterin Esser-Link spricht von einer Neuaufstellung, die es brauche. Statt den Schwerpunkt auf Veranstaltungsmarketing zu legen, blickt sie auf Aspekte wie Aufenthaltsqualität und Verweildauer, die es zu steigern gelte. &bdquo;Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, sagt sie und strebt die Vernetzung und den Austausch an. Die Stadt brauche eine Keimzelle, sagt Esser-Link, &bdquo;einen Bereich in der Stadt, wo ich mich zu Hause fühle“. In der Innenstadt sieht sie nicht so sehr das Event, sondern den Ort, der an das Gemeinschaftsgefühl der Bürgerinnen und Bürger appelliere. Der Austausch mit der Lokalpolitik und der Verwaltung &bdquo;sollte enger werden“, regt Esser-Link beispielsweise regelmäßige &bdquo;Hansestammtische“ untereinander und mit den weiteren Akteuren an. In den Gesprächsrunden könnten auch in lockerer Atmosphäre Ideen, Anregungen und Angebote ausgetauscht werden. Neues Marktplatz-Café: Wann die Bauarbeiten in Warburg starten Der Wunsch nach mehr gemeinsamen Aktionen Der Wunsch nach mehr gemeinsamen Aktionen ist da, doch sinken andererseits die Mitgliederzahlen: Das Interesse am lokalen Zusammenschluss der Kaufleute und Gewerbetreibenden war in den vergangenen Jahren doch arg geschwunden. Und Mitglieder neu zu akquirieren, gestalte sich schwierig, sagt Pollmann. Der Möbelhändler möchte den Fokus auf das Wir-Gefühl legen. Auch innerhalb des Werberings. Doch will dort so recht keine Aufbruchstimmung aufkommen. Obwohl Pollmann von einer hohen Beteiligung der Mitgliedsbetriebe bei der Adventskalender-Aktion berichtet. Als ein Ergebnis der Nachfrage war der Wunsch nach mehr gemeinsamen Aktionen festgehalten worden. Dann würden auch diejenigen Mitgliedsgeschäfte profitieren, die an den verkaufsoffenen Sonntagen nicht geöffnet haben, sagt Pollmann. Empfehlungen seitens der Warburger Hanse, an den Samstagen im Advent die Geschäfte ein paar Stunden an den Nachmittagen länger offen zu halten, laufen bei den Mitgliedern allerdings immer noch ins Leere. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Höxter

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