Warburger Lebensmittelretter schließen ihren Laden - das sind die Gründe

Warburg. Sie schrauben an Regalen und Auslagen. Aber es ist kein Aufbauen, sondern ein Abbauen der Einrichtung in &bdquo;Tante Emmas Retterlädchen“ an der oberen Hauptstraße in Warburg. Leergeräumt ist der Laden schon seit längerem, nun muss auch die Einrichtung raus. Denn er ist geschlossen. Und das hat nach Angaben des Teams um die zwei Familien, die sich ehrenamtlich um die Lebensmittelrettung kümmern, gleich mehrere Gründe. Dennoch gibt es die leise Hoffnung, dass es irgendwo irgendwie und irgendwann anders weitergehen könnte. &bdquo;Irgendwie traurig“, sagt Kathrin Ise, als sie am Montag die zerlegten Teile der Einrichtung nach draußen trägt, wo sie auf einem Anhänger verladen werden. Eingelagert sollen sie werden, sagt die Warburgerin. Um irgendwann vielleicht wieder aufgebaut zu werden. Auslagen, Verkaufstresen, Regale, Kisten, alles muss raus. Die Lebensmittel, die das Team hier im Laden anbot und zum Abholen vorbereitet hatte, sind schon lange weg. &bdquo;Wir schließen unseren Laden – alles muss raus“ hatte zunächst an der Tür gestanden. Nun ist auch leergeräumt. Was waren den die Gründe dafür? Lesen Sie auch: Retterlädchen in Warburg: Wie alle Lebensmittel retten können &bdquo;Ja, es sind weniger Kunden geworden“, sagt Kathrin Ise. Und: &bdquo;Die Parkmöglichkeiten vor dem Laden sind schwierig. Viel Geld für wenig Parkzeit – obwohl die Kunden praktisch nur rund zehn Minuten bei uns drin waren.“ Viele ältere Kunden hätten den Weg bis zum Parkplatz Göringsgraben mit dem schweren Einkauf nicht geschafft. Und drittens: &bdquo;Die Nebenkosten sind gestiegen.“ Warburger Projekt startete als &bdquo;Food-Rescue 23“ Das alles mit einer einmaligen Wochenöffnung zu wuppen – &bdquo;schwierig“, sagt Kathrin Ise. &bdquo;Dabei hatten wir eine tolle Vermieterin, die uns entgegengekommen ist und die traurig ist, dass wir gehen. Und tolle Kunden.“ Da habe sich in den vergangenen zwei Jahren des Lebenmittleretterladens – begonnen wurde das Projekt im Frühjahr 2023 als &bdquo;Food-Rescue 24“ – viel an persönlichen Beziehungen aufgebaut. Warum sie mehr waren als ein Ladengeschäft Und schließlich noch Grund Nummer vier: die bürokratischen Auflagen, um eine Verteilung von Lebensmitteln machen zu dürfen. Alles in allem zu viel für die Ehrenamtlichen, die neben dem Hauptjob dort in der Freizeit im Auftrag von Nachhaltigkeit und sozialem Miteinander (&bdquo;ein Plausch ohne Kaffee zwischen Obst und Gemüse“) unterwegs waren. Und die alles ohne Unterstützung von außen (&bdquo;nicht ein Cent“) aus eigner Kraft gestemmt hätten. Die Familien Ise und Reinberg seien, so Kathrin Ise, deshalb dankbar. Es seien auch &bdquo;schöne zwei Jahre“ gewesen, die sie nicht missen möchte. Viele würden über den bekannten WhatsApp-Kontakt immer mal wieder nachfragen, ob und wann es weitergehe. Aber sie hätten den Schlussstrich ziehen müssen. Jetzt. Dennoch falle es ihr schwer, diese &bdquo;Herzensangelegenheit“ aufzugeben. Das Credo der Warburger Lebensmittelretter Ihr Credo lautete immer: &bdquo;Jeder kann Lebensmittel retten. Jeder kann bei uns einkaufen.“ Das habe nichts mit Bedürftigkeit oder Essensausgabe zu tun. Sondern allein mit dem Gedanken, Lebensmittel, die noch gut sind, an die Kunden zu bringen, statt sie wegzuwerfen – beliefert von einem Großhändler aus Gütersloh, der sich auf dieses Konzept spezialisiert hatte. Noch vor einem Jahr hatten sie den Laden kundenfreundlicher umgestaltet, wollten neue Kundenkreise erschließen. Und nun? Sie müssen erstmal Pause machen und sich neu sortieren, sagen die Ehrenamtlichen. Und wenn, dann können sie sich vorstellen, mit einer Ausgabestelle – nur Bestellungen und Ausgaben, kein Laden – für gerettete Lebensmittel weiterzumachen. An einem Ort, wo einfach und kostenfrei geparkt werden kann. Einem Ort, den man in Kooperation mit anderen nutzen könne. Wer Räumlichkeiten wie eine Garage oder Ähnliches dafür möglichst kostenfrei zur Verfügung stellen möchte, kann sich per WhatsApp unter Tel. 0175 24267217 melden.

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