Nachfolge geglückt: Warburger Allgemeinmedizinerin übernimmt Hausarzt-Praxis in Borgentreich

Borgentreich/Warburg. Sie ist Landärztin. Aus voller Überzeugung: Das merkt man Christina Duurland sofort an, wenn sie über ihre Profession spricht. Und sie tickt damit im besten Sinne des Wortes genauso wie der Mann, dessen Praxis sie nun übernommen hat. Christina Duurland ist die Nachfolgerin von Dr. Gerhard Wölfle, der seine Hausarztpraxis in Borgentreich an die Warburgerin übergeben hat und sich nun sukzessive in den Ruhestand zurückzieht. Dabei will seine Nachfolgerin einige Neuerungen anbieten – vor allem für die ganz jungen Patientinnen und Patienten. Christian Duurland war 18 Jahre als Fachärztin für Allgemeinmedizin in Warburg in der Praxisgemeinschaft Rupert Lessmann an der Sternstraße tätig. Nun mit 56 Jahren folgt der Schritt nach Borgentreich, wo sie noch bis zum 31. März 2026 von ihrem Vorgänger unterstützt wird. Eine Übergabe und gemeinsame Einarbeitungszeit, wie sie der Warburgerin gefällt, sagt sie. &bdquo;Dass ich nicht sofort ins kalte Wasser geworfen werde.“ Lesen Sie auch: Praxiseröffnung in Warburg: Erst Fachärztin und Facharzt, jetzt Hausärztin und Hausarzt Sie ergänzt: &bdquo;Es hat sofort gepasst. Ich bin jetzt in einer Lebensphase, noch einmal etwas Neues zu machen, mich hier engagiert einzubringen. Die Kinder sind mit 23 und 26 aus dem Haus. Mein Mann ist ebenfalls selbstständig mit einer Metallgießerei in Haueda.“ Die Familie unterstützte sie in der Entscheidung. Der erste Kontakt war vor rund einem Jahr über einen Bekannten zustande gekommen, nun ist es offiziell: Christina Duurland ist seit Monatsanfang Praxis-Inhaberin, Gerhard Wölfle bis zum Ruhestand angestellter Arzt. So lange hatte der Hausarzt schon Nachfolger gesucht Gesucht und gefunden: Gesucht hatte Gerhard Wölfle schon drei Jahre nach dem Nachfolger oder der Nachfolgerin, erzählt der 66-jährige Facharzt für Allgemeinmedizin und Inneres. Er selbst hatte zum 1. Juli 1994 die Borgentreicher Praxis von seiner Vorgängerin Sigrun Strugalla übernommen. Durch Zufall, so erinnert er sich. Das könnte Sie interessieren: Neuer Arzt übernimmt Praxis für Orthopädie und Chirurgie im MVZ in Höxter Er wollte nach Stationen unter anderem in Berlin und Thüringen näher zur Familie – und fand im Ärzteblatt die Anzeige zum Praxisverkauf in Borgentreich. Er sagte zu. &bdquo;Eine gute Entscheidung“, da ist sich Wölfle heute noch sicher. Die Praxis wuchs durch An- und Umbauten von damals 60 auf heute mehr als 100 Quadratmeter mit heute drei Behandlungszimmern und Labor. Die Patienten kommen aus dem gesamten Stadtgebiet Borgentreich und dem nahen Hessen. Das schätzten beide besonders am Arzt-Sein auf dem Lande Nachfolger zu finden, das sei heute schwierig, dessen war sich Wölfle bewusst. &bdquo;Die jungen Ärzte wollen in die großen Städte, achten auf die Work-Life-Balance. Dies ist kein Acht-Stunden-Job.“ Er begleite die Menschen durchs ganze Leben. Gerade das Persönliche, der Kontakt mit den Menschen, die Treue vieler Patienten, auch mal ein Dank in Form von Naturalien wie Eiern oder Marmelade und das gute Gefühl, Menschen helfen zu können: Das habe ihn stets angetrieben. Nun möchte er ein bisschen kürzer treten, mal mit dem Wohnmobil den Südwesten Europas erkunden oder mit dem Motorrad durch die schöne Region cruisen. Das passt zum Thema: Hausärztemangel in Höxter: Pensionierte Ärzte bieten kostenlose Beratung an Christina Duurland stimmt ihm völlig zu, was die Motivation für die Arbeit auf dem Lande betrifft: Ihr geht’s genauso. Ihr sei in Warburg die Kündigung nach 18 Jahren &bdquo;sehr schwer gefallen“. Aber jetzt im Team Borgentreich zu sein, das sei &bdquo;ein schönes Gefühl“. Auch, einen Großteil der Bürokratie, die solch eine Praxisübernahme beinhalte, geschafft zu haben: &bdquo;Das brauchte ein halbes Jahr.“ In Buxtehude aufgewachsen, studierte sie in Hamburg, wo sie auch ihre Approbation erhielt. Die Liebe führte sie nach Warburg. Das bringt die Warburgerin an Neuerung nach Borgentreich mit Und weil sie neben der Fachärztin für Allgemeinmedizin von 2001 bis 2005 vorher auch schon in der Gynäkologie und Geburtshilfe unterwegs war und in Warburg 250 Babys zur Welt gebracht hat, sind ihr die Kleinsten in der Medizin ein besonderes Anliegen: Sie bietet in Borgentreich nun neu zusätzlich den medizinischen Schwerpunkt für Kinder und Jugendliche an. Wie sie es auch schon in Warburg gemacht hatte. &bdquo;Die U-Untersuchungen von U3 bis U9 sowie J1“, zählt sie auf. Deshalb ist ein Behandlungszimmer schon mit Wickeltisch, Mobile, Plüschtieren und Co. für die jüngsten Patienten ausgestattet worden. Zum Praxisteam an der Straße Am Rathaus 14 in Borgentreich gehören zudem Elvira Rathmann, Heike Henke, Diana Wegge und Monika von Spiegel.

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