
Warburg. Das meterlange blaue Blechschild mit den aufgestrichenen markanten Lettern lehnt im Innenhof auf dem Boden etwas verlassen am Bauschutt-Container. Und der wartet auf den Abtransport vom Gelände. Gefüllt mit den Resten des ehemaligen Kiosks am Paderborner Tor in der Innenstadt.
Über dessen Ladenfenster hatte das Schild mit den dicken weißen Buchstaben auf das Angebot im Innern aufmerksam gemacht. „Gefühlt schon immer“, hatte es dort die Kundschaft angelockt, wird sich manch eine Warburgerin und manch ein Warburger sagen. Denn es ist mehr als blanke Erinnerung und Nostalgie: Ganze Schülergenerationen hatten vor oder nach den leidlichen Unterrichtsstunden Süßes in „einer Tüte Buntes“ verlangt und aus freundlicher Hand auch bekommen.
Lange nachdem es in den kleinen Räumen des Anbaus auf dem ehemaligen Bauernhof, der gegen Ende des 19. Jahrhundertwende an der Ecke Paderborner Tor und Graf-Dodiko-Weg als „Papenheimer Hof“ bekannt war, keinerlei Angebot, weder Lesbares, noch Essbares, weder Tabak, Limo, noch Alkohol mehr gab, erinnerte das Ladenschild an Vergangenes. Nach dem Tod des letzten Besitzers hatten Gebäude und Grundstück den Eigentümer gewechselt. Der alte, verlassene Kiosk und die benachbarte Tresenkneipe gehörten dazu. Ebenso ein Scheunentrakt mit einem entsprechenden hölzernen Tor. Dies alles hat der Abrissbagger niedergerissen.
Warburger Kiosk-Fassade bleibt als Sichtschutz zum Paderborner Tor

Am Gehweg bleibe vorerst die Fassade des Büdchens stehen, sagt der Investor. Wie es hinter der Mauer und den Steinen auf dem rund 1.850 Quadratmeter großen Areal weitergehe, sei noch in Planung, sagt der neue Eigentümer.
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Derweil sind die Handwerker in den verlassenen Ladenräumen der ehemaligen Postfiliale im Gebäude eine Haustür weiter fertig. Anfang des Monats hat dort die Hausärztliche Gemeinschaftspraxis der Medizinerinnen Rosemarie Hoormann und ihrer Tochter Anne Sophia Wieners eröffnet.