Neue Ideen für Combi in Warburg nach Schließung im Herbst

Warburg. Der Osten hat Potenzial. Das möchte Hermann Jakobs heben. Der Unternehmer hat schon ganz konkrete Vorstellungen davon, wie ein Stadtviertel aussehen und entwickelt werden kann. Das östliche Viertel der Stadt Warburg, in dem er aufgewachsen ist, das ihm am Herzen liegt. Das Areal rund um die Landfurt und Bahnhofstraße. Dafür hat der Mann, der an vielen Orten der Stadt seine Handschrift schon hinterlassen hat – aktuell am Alten Kornhaus, wo in den früheren Siloturm und Sacklager 13 Wohnungen und drumherum acht Wohnhäuser gebaut werden – sich Partner gesucht. Zwei, drei andere mit passendem Know-how und lokalem Bezug, die als &bdquo;Interessengemeinschaft Landfurt“ das Areal direkt gegenüber des markanten Turmes auf der anderen Seite der Landfurt in den Fokus genommen haben. Das gehört zum Thema: Combi-Filiale in Warburg schließt im Oktober Gespräche hat er schon geführt, hatte die Idee schon vor Corona im kleinen Kreis vorangetrieben. Rund sechs Millionen Euro wären notwendig, hat er berechnet. Dem Bürgermeister hat er das Projekt auch schon vorgestellt. Vom Planungsbüro Frank Laudage gibt es bereits einen Entwurf, wie er sich Super- und Raiffeisen-Markt auf dem Areal vorstellen kann. Mit Zulieferung von hinten über die Straße Am Güterbahnhof. Zum Herbst hin schließt der Combi-Markt an der Landfurt Der Gedanke beginnt bei der Schließung des in die Jahre gekommenen Combi-Marktes. Der soll, so Jakobs, nun zeitnah bereits seine Fleischtheke verlieren, in wenigen Monaten schließen. Das Gebäude selbst sei mit 35 bis 40 Jahren für einen Supermarkt uralt. Es könne abgerissen und beispielsweise für dringend benötigten Wohnungsbau genutzt werden. Wo also künftig einkaufen, fragen sich da die Anlieger. Nicht nur die im Alten Kornhaus, sondern auch drumherum in den acht Häusern. Und: &bdquo;Das betrifft auch den alten Kohlenhof Misch, die neuen weißen Wohngebäude an der Bahnhofstraße, und die Grundstücke am ehemaligen Kreisgarten.“ Rund 250 bis 300 Personen schon dann, die einen Nahversorger bräuchten. Das könnte Sie interessieren: Exklusive Einblicke: So sieht’s im Wohnquartier im Alten Kornhaus in Warburg aus Dazu alle die, die aus Nordhessen in die Stadt kommen, oder aus den Dörfern Dössel und Daseburg. Und die künftigen Bewohner – mal 10 bis 15 Jahre in die Zukunft gedacht – , die auf dem Areal der ehemaligen Zuckerfabrik leben werden. Wenn die Stadt das Gelände kauft. Zwei Märkte auf zusammen 2.500 Quadratmetern Die Idee: Auf dem Areal vom Raiffeisenmarkt, der laut Jakobs sich gern vergrößern möchte, und dem verfallenen ehemaligen Lokschuppen am Güterbahnhof (&bdquo;ein Schandfleck“) Platz schaffen und auf 2.500 Quadratmetern einen größentechnisch passenden Nahversorger mit Vollsortiment (1.400 Quadratmeter) und einen deutlich größeren Raiffeisenmarkt bauen. Mit der Agravis aus Münster hat er schon gesprochen, die sehe das Vorhaben positiv und wolle sich auch nach einem Lebensmittelbetreiber umsehen. Der alte Lokschuppen oder das, was davon noch übrig ist, sei kontaminiert und mit Asbest belastet, komme weg und mache über den Privatweg Am Güterbahnhof den Weg frei, um die Zulieferung für die beiden Märkte von hinten her zu gewährleisten. Das ist ein Kritikpunkt von Jakobs an den Plänen für das Zolltor-Center an der Kreuzung Kasseler Straße und Bahnhofstraße. Da sei der Zulieferverkehr nicht so einfach zu bewerkstelligen mit An- und Abfahrten zur Kasseler Straße. Dort werde mit 2.500 bis 3.000 Quadratmeter Fläche seiner Ansicht nach viel zu überdimensioniert gedacht. Fußläufige Verbindung von Zuckerfabrik bis Landfurt Die Investoren der Familie Aschoff aus Kassel (Edeka) planen seit zwei Jahren dort das Zolltor-Center, in Scherfede parallel die Nachnutzung für den Minipreis an der B7 Richtung Marsberg. Aber nicht nur die Größe ist nach Ansicht des Investors aus Diemelstadt für die Bedürfnisse unpassend, man nehme Parkenden auch freie städtische Parkplätze weg, die den Flächen am Zolltor-Center zugeschlagen werden sollen. Lesen Sie dazu: Woran es bei den Plänen für das Einkaufszentrum &bdquo;Zolltor-Center“ in Warburg noch hakt Und Jakobs sieht weitere Synergien durch die zwei sich befruchtenden Märkte an der Landfurt: In Sachen nachhaltiger Mobilität die künftige Anbindung des Bahnhofsgeländes, wo im Falle des Kaufs die bisherige dunkle Einfahrtschneise verschwinde, das Gelände neu modelliert werde und eine ganz neue Zufahrt zum Bahnhof entstehen soll. Wie der Warburger Bürgermeister reagiert hat Dieses Zuckerfabrik-Areal werde attraktiv für junge Familien mit einer fußläufigen Verbindung Richtung Landfurt und Nahversorger. Und auf der alten Bahntrasse am alten Bahnhof Süd könne die Anbindung an den Radweg geschaffen werden. Um das alles realisieren zu können, muss die Warburger Politik Planungsrecht schaffen, den Bebauungs- und Flächennutzungsplan anpassen. Wer dort die rund sechs Millionen Euro investiert, ob er oder andere mit ins Boot kommen? &bdquo;Ich würde nicht Nein sagen“, antwortet Jakobs. &bdquo;Aber ich muss es auch nicht sein.“ Auch eine neue Gesellschaft könne dafür gegründet werden. Bislang beißt Jakobs beim Bürgermeister mit der &bdquo;Interessensgemeinschaft Landfurt“ auf Granit. Der wolle am Zolltor-Center festhalten. Doch wer Jakobs kennt: So leicht gibt er nicht auf.

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