Überfall auf Supermarkt bei Warburg: Zahlreiche Hinweise nach „Aktenzeichen“-Sendung

Marsberg/München. &bdquo;Unser nächster Fall führt uns nach Marsberg“, sagt Rudi Cerne. Es ist nicht nur der nächste, sondern auch der letzte Fall der Sendung vom 22. Januar. Nach zwei Jahren ohne Durchbruch bei den Ermittlungen will die Polizei Hochsauerlandkreis über das &bdquo;ZDF“-Format &bdquo;Aktenzeichen XY... ungelöst“ Hinweise auf einen Mann bekommen, der einen Rewe-Markt kurz hinter der Kreisgrenze Höxter überfallen haben soll. &bdquo;Aktenzeichen“-typisch wird der Fall dem Publikum mit einem kleinen Film nähergebracht. Er beginnt am Vorabend der Tat. Daheim bei Marta Ferrati (Name geändert), einer Kassiererin des Rewe-Markts. Beim gemeinsamen Abendessen erklärt sie Mann und Sohn, dass sie am kommenden Tag die Spätschicht hat, bis 22 Uhr, wenn der Markt schließt. Das Angebot ihres Mannes, sie nach Feierabend abzuholen, schließt sie aus. Wer die Sendung bis hier hin verfolgt hat - unter anderem wurde ein lange zurückliegendes Tötungsdelikt an einer jungen Frau vorgestellt und auch ein brutaler Raubüberfall auf eine Seniorin, bei dem ganze 35 Euro und ein Ehering erbeutet wurden - ahnt, dass Marta Ferratis &bdquo;Nein“ sich als fatal herausstellen wird. So wird der Tatverdächtige beschrieben Schnitt. Es ist der nächste Tag, Mittwoch, 11. Januar 2023, am Nachmittag. Marta Ferrati beginnt ihre Schicht. Der Sprecher aus dem Off erklärt, dass die Sicherheitsmaßnahmen im Markt an der Bahnstraße in Marsberg &bdquo;sehr hoch“ seien. Es gibt Notfallknöpfe an verschiedenen Stellen im Markt, Steckdosen-große Kippschalter in roter Warnfarbe, außerdem verschiedene Überwachungskameras. Hier geht es zu den Fahnungsfotos: Überfall auf Rewe-Markt in Marsberg Die nehmen auch während der Schicht von Marta Ferrati alle Kundinnen und Kunden auf, die Hüngerchen stillen wollen oder Lücken im Kühlschrank auffüllen müssen. Unter ihnen ist auch ein junger Mann, 1,65 Meter groß, dunkel gekleidet, dunkles modisch geschnittenes Haar, Bart. Er trägt einen Mundschutz. &bdquo;Das war damals zwar keine Pflicht mehr, aber nicht ungewöhnlich“, ordnet der Sprecher ein. Verdächtiger betritt den Laden am Tatabend dreimal Zum ersten Mal ist der Mann gegen 20.45 Uhr im Laden. Er kauft etwas und geht. Gegen 21.10 Uhr kehrt er zurück. Nach rund 20 Minuten im Geschäft kauft er drei Dosen Energydrinks und eine Schachtel Zigaretten. Er zahlt bar und geht. Aber nur kurz. Gegen 21.30 Uhr betritt der junge Mann ein drittes Mal den Supermarkt. Er laufe &bdquo;ziellos“ durch den Markt, erfährt das Publikum und verfolgt den Schauspieler durch die Gänge. Immer wieder werden auch Originalaufnahmen der Überwachungskameras eingespielt. Sie zeigen den Mann, wie er durch den Markt läuft, wie er sich umsieht, wie er hinter Kühltruhen Deckung sucht. Bis zum Ladenschluss um 22 Uhr taucht er ab. Zu diesem Zeitpunkt sind nur noch Marta Ferrati und eine Kollegin im Markt - so glauben die Frauen zumindest. Mann erbeutet die Tageseinnahmen des Supermarkts Im Büro erledigen sie, was nach Feierabend zu tun ist. Die Kassen werden abgerechnet, die Einnahmen gezählt und im Tresor verstaut. Als sie das Büro verlassen wollen, steht der Mann vor ihnen, mit OP-Maske und Einmalhandschuhen. Er ist mit einem Messer bewaffnet. &bdquo;Ich will nur das Geld, wo ist das Geld?“, ruft er mit leichtem Akzent. Die Frauen, beide tief erschüttert, öffnen den Tresor, händigen dem Mann die Tageseinnahmen aus. Die nimmt er in einer weißen Plastiktüte mit. Er verlangt, durch den Haupteingang aus dem Markt gelassen zu werden. Sie öffnen ihm die Tür, der Mann flüchtet. Lesen Sie auch: Die größten und spektakulärsten Kriminalfälle 2024 im Kreis Höxter Umgehend rufen die Mitarbeiterinnen die Polizei. Doch die sogenannte &bdquo;Nahbereichsfahndung“ bleibt erfolglos. Und auch zwei Jahre danach noch ist der Täter unbekannt - trotz der Kamerabilder. Plastiktüte führt nach Ostwestfalen-Lippe Kriminaloberkommissarin Lina Peters von der Kriminalpolizei Meschede macht im Gespräch mit Moderator Rudi Cerne auf die für die Ermittlerinnen und Ermittler wichtigsten Punkte aufmerksam. Der Täter könnte einen Bezug nach Ostwestfalen-Lippe haben. Beziehungsweise in den &bdquo;Großraum Bielefeld“, wie es im Studio heißt. Denn die Plastiktüte, die er zum Geldtransport mitbrachte, stammt von einem Ünlü-Market, einer kleinen Supermarkt-Kette mit Sitz im Kreis Lippe und sieben Filialen in der Region. Zudem hätten Zeugen am Tatabend eine dunkel gekleidete Person wahrgenommen. Am Tag nach dem Überfall sei auf der möglichen Fluchtroute ein Einmalhandschuh gefunden worden, einer, wie ihn der Täter trug. Die Polizei konnte daran Spuren sichern. Doch die DNA finde sich noch nicht in der Datenbank, sagt Peters. Erstes Fazit der Polizei nach der Sendung Noch am selben Abend sind bei der Polizei Hochsauerlandkreis einige Hinweise auf den Mann eingegangen, wie eine Sprecherin der Behörde auf Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ erklärt. &bdquo;Sowohl im Studio als auch über unsere Hotline.“ Erhärtet oder zu einer heißen Spur entwickelt habe sich bisher allerdings keiner der Hinweise. Die Hoffnung aufgegeben haben die Ermittlerinnen und Ermittler allerdings noch nicht. Sie rechnen mit weiteren Anrufen. Die Sendung werde noch mal wiederholt und auch Medien berichteten weiter über den Fall. Und nicht zuletzt habe die Staatsanwaltschaft eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro ausgesetzt für Hinweise, die dazu führen, dass der Täter geschnappt wird. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter.

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