Airport Kassel: Der nächste Flieger hebt erst 2025 ab

Warburg/Calden. Die Kritik am Flughafen Kassel wächst: Auch weil es kaum noch regelmäßige Flüge gibt. Der nächste Urlaubsflieger wird im Januar starten. Nach Finnland. Eine Sonderflugreise, die vom Reiseveranstalter &bdquo;Vianova“ im Februar nochmals wiederholt wird. Ansonsten fällt wegen fehlender fester Verbindungen der Winterflugplan aus. Komplett. Kassel-Airport sucht weiter nach Airlines. Und muss jetzt eine weitere Absage verdauen. Der Flugplan am Airport in Warburgs nordhessischer Nachbargemeinde dünnt sich weiter aus: Die türkische Fluggesellschaft Corendon-Airlines wird im Sommer keine Flüge mehr ab Calden anbieten. Dabei hatte die Airline angekündigt, von Mitte April bis Ende Oktober zweimal wöchentlich nach Antalya zu fliegen. Später sollte sogar drei Mal in der Woche ein Flieger ins beliebte türkische Urlaubsgebiet vom Rollfeld in Calden abheben. Doch hat jetzt die Airline die Reiseveranstalter informiert, dass sie für den kommenden Sommer Flugkapazitäten aus dem Markt nehmen werde. &bdquo;Die genauen Hintergründe der Streichungen liegen nach eigenen Angaben im strategischen Plan der Airline, der unter anderem auf eine Konsolidierung ihres Angebots abzielt“, meldet Lars Ernst, Geschäftsführer der Flughafen GmbH Kassel. Corendon müsse demnach bundesweit im deutschen Markt Kapazitätsanpassungen durchführen. Aktuell sind diese Flüge geplant Droht die Türkei aus dem Caldener Flugplan gänzlich zu verschwinden? &bdquo;Um die Situation bestmöglich zu bewältigen, stehen wir auch bereits in Gesprächen mit anderen Airlines, die Interesse daran zeigen, diese Flugrouten zu übernehmen“, sagt Ernst auf Anfrage von &bdquo;nw.de“. Aufgrund der bisherigen Passagier-Nachfrage sei er zuversichtlich, bald Resultate zu erzielen. Für den Sommer seien auch zu weiteren Zielen die Gespräche fortgeschritten, fügt er an. &bdquo;Wir gehen davon aus, dass wir noch im Dezember Ergebnisse bekannt geben können.“ Aktuell seien folgende Flüge geplant: Im Februar, März und April wird die tschechische Fluggesellschaft Smartwings jeweils an den Sonntagen nach Gran Canaria fliegen. Frölich-Reisen bietet ab April weitere Sonderflüge an, darunter Rom, Sizilien, Sardinien, Liparische Inseln, Barcelona, sowie Algarve und Lissabon. Ab Mai geht es zwei Mal wöchentlich mit Sky-Alps nach Südtirol. Der vorläufige Sommerflugplan sieht bislang dürftig aus. &bdquo;Weitere Flugziele und Sonderreisen sind in Planung und werden sukzessive bekannt gegeben“, sagt Flughafenchef Ernst. Ob und wie viele Flugverbindungen die Airportleitung für den Sommer gewinnen kann, ist offen. .responsive23-Yt1scSLhCZ6ObG7B-map-1203-flughafen-kassel { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Yt1scSLhCZ6ObG7B-map-1203-flughafen-kassel { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Yt1scSLhCZ6ObG7B-map-1203-flughafen-kassel { padding-top: 142.86%; } } Flughafenleitung rechnet mit rund 30.000 Flugbewegungen Nicht allzu viel los am Caldener Flugfeld. Was machen da die derzeit 147 Beschäftigten des nordhessischen Flughafens? Sind ihre Arbeitsplätze in Gefahr? Betriebsbedingte Kündigungen werde es keine geben, beteuert Geschäftsführer Ernst gegenüber der &bdquo;NW“ und blickt auf den ganzjährigen Flugbetrieb. &bdquo;Rund 30.000 Flugbewegungen im Jahr“, sagt er. Der überwiegende Teil der Mitarbeitenden werde für den Flugbetrieb allgemein benötigt, &bdquo;insbesondere auch für den Winterdienst“. Unabhängig vom Flugbetrieb werde auch das Personal für eine Werkfeuerwehr vorgehalten. Die 33 Beschäftigten seien nicht nur für den Flugzeugbrandschutz während des Flugbetriebs zuständig, &bdquo;sondern stellen rund um die Uhr den gesamten Gebäudebrandschutz am Flughafen sicher“. Schulungen, Überstunden, Resturlaube Die Beschäftigten, die ausschließlich für die Verkehrsluftfahrt erforderlich sind, werden in Schulungen geschickt, werden zunächst Fortbildungen absolvieren. Danach werden Überstunden und Resturlaube abgebaut. &bdquo;Zusätzlich werden die flexiblen Arbeitszeitkonten genutzt, um den Zeitraum zu überbrücken“, sagt Ernst. In diesem Jahr haben bis heute mehr als 80.000 Passagiere den Flughafen genutzt. Die Zahl der Flugbewegungen (Starts und Landungen) lag bis Ende Oktober bei rund 22.000. Seit der Eröffnung vor gut zehn Jahren schreibt die Flughafengesellschaft rote Zahlen. 2023 hatte das Defizit nach Angaben des hessischen Verkehrsministeriums knapp fünf Millionen Euro betragen. Größter Anteilseigner ist mit 68 Prozent das Land Hessen. Weitere Gesellschafter sind mit je 14,5 Prozent die Stadt und der Kreis Kassel. Die Gemeinde Calden hält drei Prozent. Die Schlagzeilen kratzen am Image Die aktuelle Situation kratzt weiter mächtig am Image des nordhessischen Regionalflughafens. &bdquo;Der Flughafen ist eine Infrastruktureinrichtung. Infrastruktureinrichtungen haben betriebswirtschaftliche, volkswirtschaftliche und auch regionalwirtschaftliche Effekte“, erklärt Geschäftsführer Ernst. Betriebswirtschaftlich sei der Flughafen, &bdquo;wie viele andere Infrastruktureinrichtungen“ auf die Unterstützung der öffentlichen Hand angewiesen. In einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtung hingegen überwögen die positiven Effekte. &bdquo;Nichtsdestotrotz ist es unser Ziel, unseren Finanzbedarf kontinuierlich zu reduzieren“, sagt Ernst. Wie in den Jahren 2013 bis 2023 auch erfolgt. &bdquo;Für 2024 gehen wir von einer ähnlichen Entwicklung aus“, macht er sich und den Gesellschaftern Mut. Es klingt wie das Pfeifen im Walde. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter.

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