25-Jähriger Soldat starb bei einem Manöver in Warburg-Welda

Warburg-Welda. Er wurde nur 25 Jahre alt: Daniel Dumont ertrank am 24. September 1984 in Welda bei einem Manöver. Als sein Panzer in die Twiste geriet und im Schlamm versank. Der Brigadier der belgischen Armee konnte sich nicht mehr aus dem tieferliegenden Fahrerbereich befreien und ertrank in seinem Leopard-Panzer. Ein Gedenkstein erinnert an das Unglück, gestiftet von seinen Kameraden und im Mai 1986 im Beisein der Familie und belgischer Soldaten enthüllt. Dort erinnert 40 Jahre später auch Welda an das Unglück: &bdquo;In Erinnerung an Daniel Dumont wurde heute, nach 40 Jahren, am Gedenkstein im Namen der Dorfgemeinschaft Welda und des Ortsbeirates eine Blumenschale niedergelegt“, so Holger Sprenger von der Dorfgemeinschaft. An ihn hatte sich kurz vor dem Jahrestag Alain Morelli, ein ehemaliger Soldat des 3. Panzer-Regiments der Lanciers und Kamerad von Daniel Dumont, gewandt. &bdquo;Er war damals dabei und möchte eine Hommage an seinen Freund und Kameraden Daniel machen, den er bis heute nie vergessen konnte“, so Sprenger. &bdquo;Er möchte auch gern zu dem Denkmal kommen und bat mich um die Koordinaten, weil er und das 3. Regiment danach nicht wieder bei uns in der Gegend waren, und um weitere Informationen, die ich ihm gerne gegeben habe. Er hatte wiederum Fotos von damals.“ Mehr als 20.000 Nato-Soldaten nahmen an Übung teil &bdquo;Roaring Lion 84“, der &bdquo;brüllende“ Löwe des Jahres 1984 – so war das Nato-Herbstmanöver betitelt, erklärt Sprenger. Es lief vom 17. bis 28. September 1984 im Bereich Paderborn, Dortmund, Bonn, Köln, Siegen, Warburg und Kassel, also auch im Warburger Land. &bdquo;Und mit 22.500 Soldaten aus Belgien, Amerika und Deutschland mit 5.700 Rad- und 1.500 Kettenfahrzeugen“: Diese Zahlen hat Sprenger zusammengetragen. &bdquo;Dabei kam es am 24. September 1984 zu einem tragischen Unfall in der Gemarkung Welda“, beschreibt der Weldaer die Geschehnisse. &bdquo;Die Besatzung eines belgischen Leopard-Kampfpanzers vom 3. Regiment der Lanciers, die seinerzeit in Spich bei Köln stationiert war, geriet mit dem stählernen Koloss in die Twiste, wo der Panzer beim Durchwaten plötzlich im Schlamm versank. Der Fahrer des Panzers, Grenadier Daniel Dumont aus Jemeppe-sur-Sambre, konnte sich nicht mehr aus dem tiefer liegenden Fahrerbereich befreien und ertrank in seinem Panzer im Alter von 25 Jahren.“ Der Gedenkstein eineinhalb Jahre später war von den Kameraden gestiftet worden und trägt die Aufschrift: &bdquo;A la memoire du Brigadier Dumont Daniel. Decede le 24 septembre 84 en service commande a l’age de 25 ans“ – übersetzt: &bdquo;Im Gedenken an Brigadier Dumont Daniel. Gestorben im September 84 in Ausübung des Kommandodienstes im Alter von 25 Jahren.“ Damals dabei waren hochrangige Militärs aus Belgien sowie der damalige Warburger Bürgermeister Josef Dierkes, Ortsvorsteher Hans Bodemann, der Musikverein Welda, der Heimatschutzverein sowie die Bevölkerung bei der Einweihung dabei. Ein Hornist blies das Trompetensignal &bdquo;Last Post“ Sprenger: &bdquo;Zur Enthüllungszeremonie blies ein Hornist das Trompetensignal ,Last Post’, im Anschluss spielte der Weldaer Musikverein die Nationalhymnen von Belgien und Deutschland.“ Dierkes habe betont, dass Dumont seinen Beitrag für den Frieden geleistet habe. Und es im nun nicht vergönnt gewesen sei, nach dem Manöver in seine Heimat zurückzukehren. Der belgische Colonel Oberstleutnant F. Pettiaux habe der Weldaer Bevölkerung für die Solidarität und Anteilnahme gedankt sowie für den geeigneten Platz, der für den Gedenkstein hergerichtet worden war und seither in würdigem Ansehen gehalten werde. Einige Jahre später war zusätzlich am Fuß des Steins eine Marmorplatte angebracht worden mit den Worten &bdquo;Les amis ne l’oublieront pas“ (&bdquo;Deine Freunde werden dich nicht vergessen“). Sprenger weist darauf hin, dass in dem Herbst weitere Nato-Manöver in Deutschland stattgefunden hätten – &bdquo;mit insgesamt über 280.000 Soldaten aus Deutschland, England, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, USA und Kanada“. Bei Manövern sei es immer wieder zu Unfällen und Unglücken gekommen. Genauere Infos seien schwer zu bekommen. Sprenger hat eine Zahl gefunden: &bdquo;Laut Informationen der Bundeswehr starben von 1956 bis 1990 insgesamt 2.571 deutsche Soldaten im Dienst für die Bundesrepublik Deutschland.“

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