Verletzte Igel im Garten? Warburger Expertin gibt Tipps, was dann zu tun ist

Kreis Höxter/Warburg. Immer wieder trifft man auf verletzte oder tote Tiere, darunter auch Igel, auf Straßen oder in Gärten. Doch wie sollten sich Menschen in solchen Situationen richtig verhalten? Ariane Friedrichs (57), gelernte Einzelhandelskauffrau, kam bereits im Alter von elf Jahren mit einem verletzten Igel in Kontakt, als ihr Vater einen auf der Autobahn gefundenen Igel mit nach Hause brachte. Sie pflegte das Tier gesund und entließ es wieder in die Freiheit. Seitdem brachte ihr Vater immer wieder Igel nach Hause. Heute kümmert sich Friedrichs seit mehr als 25 Jahren ehrenamtlich um Igel in ihrem Haus in Warburg. Mittlerweile ist sie in der Region und bei Tierärzten bekannt. Sie besucht auch Grundschulklassen, um Kinder über das Leben der Igel aufzuklären. &bdquo;Wenn Kinder einen Igel finden, können sie ihm in einem Suppenteller Wasser anbieten. Ein Stein in der Mitte des Tellers sorgt dafür, dass auch Insekten ins Wasser gelangen“, erklärt Friedrichs. Die Warburgerin versorgt derzeit 16 Igel Zurzeit versorge sie 16 Igel, darunter auch Jungtiere. &bdquo;Jedes Jahr, vor allem im Winter, kümmere ich mich um 30 bis 40 Igel“, berichtet sie. Im Fall eines gefundenen Igels empfiehlt sie, eine Igelhilfestelle zu kontaktieren oder sich an einen Tierarzt zu wenden. Besonders vorsichtig sollten Menschen mit Igelbabys umgehen. Nach etwa sechs Wochen werden diese selbstständiger und beginnen, die Welt zu erkunden. &bdquo;Wenn man ein Igelbaby findet, sollte man zunächst abwarten, ob die Mutter zurückkommt. Falls nicht, sollte Hilfe geholt werden, da die Jungtiere oft Parasiten haben und entwurmt werden müssen“, so Friedrichs. Sie rät auch dazu, im Zweifelsfall lieber einmal mehr einen Tierarzt aufzusuchen. Lesen Sie auch: Der Igel ist das Wildtier des Jahres 2024 Es gibt einige einfache Maßnahmen, mit denen man Igeln helfen kann: &bdquo;Igel dürfen Wasser trinken, aber keine Milch, da sie laktoseintolerant sind“, betont Friedrichs. Auch Katzenfutter sei für die Tiere geeignet. Besonders kritisch sieht Friedrichs den Einsatz von Mährobotern: &bdquo;Diese Geräte sollten verboten werden“, sagt sie. Da Mähroboter leise arbeiten, bemerkt niemand, wenn sie Igel verletzen. Die Tiere ziehen sich meist ins Gebüsch zurück, und viele Menschen übersehen die Verletzungen. Zahl der verletzten Igel ist gestiegen &bdquo;Igel sind gut getarnt und daher schwer zu sehen“, erklärt die 57-Jährige. Bevor Gartengeräte benutzt werden, können Menschen mit einer Hacke durch Laub oder Hecken gehen, um die Tiere aufzuschrecken. Dies gelte nicht nur für den eigenen Garten, sondern auch für öffentliche Parks. &bdquo;Es sollte immer geprüft werden, ob sich Tiere in der Nähe befinden“, mahnt sie. Falls ein verletzter Igel gefunden werde, solle umgehend ein Tierarzt kontaktiert werden. Wichtig sei auch, dass Fliegen von den Tieren ferngehalten werden, da sie die verletzten Igel gefährden könnten. &bdquo;Fliegenlarven können einen Igel lebendig auffressen“, warnt Friedrichs. Lesen Sie auch: Ariane Friedrichs hilft schwachem Igel zurück in die Natur Verletzte Igel seien oft das Ergebnis menschlicher Unachtsamkeit: &bdquo;Es müssten nicht so viele Igel verletzt werden.“ Besonders dieses Jahr sei die Anzahl verletzter Tiere gestiegen, obwohl 2024 das &bdquo;Jahr des Igels“ ist. &bdquo;Es ist traurig, denn mit mehr Bewusstsein und Rücksicht könnten viele Verletzungen verhindert werden“, sagt die Warburgerin. Sie plädiert dafür, dass Menschen stärker für den Schutz der Tiere, insbesondere der Igel, sensibilisiert werden: &bdquo;Wir Menschen sind nicht die einzigen Lebewesen auf dieser Welt.“

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