Der nächste Schritt zur Hellbach-Rast in einem Warburger Ortsteil

Scherfede. In der Ortsmitte in Scherfede liegt ein besonderes Areal, das scheinbar ein wenig in Vergessenheit geraten war. In vergangenen Tagen ein beliebter Platz, an denen die Frauen des Ortes im Hellbach die Wäsche wuschen, auf der grünen Wiese zum Trocknen auslegten und untereinander die neusten Neuigkeiten austauschten. Manch Geschichte machte die Runde. Launige und traurige. Am Hellbach wird sich jetzt einiges ändern. Das Gelände wird zum &bdquo;Historischen Waschplatz“ und soll wieder zu einem Treff für Einheimische werden und auch Radfahrende und Wanderer zum Verweilen einladen. Lange Jahre hatte die Wasserstelle im Ortskern keine sonderlich große Aufenthaltsqualität. Dass auf der Grünfläche unterhalb des Stauwehrs an der Straße Am Bach ein attraktiver öffentlicher Dorfplatz entstehen sollte, wünschte sich aber so mancher im Dorf. Schließlich war Jürgen Gölzenleuchter, diplomierter Grafik- und Fotodesigner aus Soest, der Ideengeber für einen Platz, der an die Historie erinnert. Bereits im Frühjahr 2021 hatten die Mitglieder des Scherfeder Gewerbe- und Verkehrsverein, die initiativ geworden waren, die ersten seiner Skizzen vorgestellt. Sie begeisterten. Doch müsse größer gedacht werden, hieß es damals seitens der Stadt. Und beabsichtigte, das rund 80 Meter lange und zwölf Meter schmale Areal entlang des Hellbachs in Verbindung mit dem nah und zentral gelegenen Mönchhof-Platz zu einer Touristen-Oase neu zu gestalten. Ausflugsziel als Abstecher vom Diemelradweg Das Projekt sollte neben den Ausflüglern und Radlern, die auf einen Abstecher vom Diemel-Radweg abbiegen würden, zudem Wohnmobilisten in den 3.000 Einwohner zählenden Ort locken. Ein Architekt wurde beauftragt, der einen Entwurf vorlegte und die Kosten auf rund 700.000 Euro schätzte. Um an Fördermittel zu gelangen, mangelte es aber an Wohnmobilstellplätzen. Denn die wurden nicht genehmigt. Ohne Aussicht auf Zuschüsse blieben die Pläne in der Schublade. Lesen Sie auch: Warburger Ortschaft soll den Waschplatz zurückbekommen Doch der Vorstand des Gewerbe- und Verkehrsvereins erwies sich als hartnäckig und besann sich auf die ursprüngliche Planung. Über das Leader-Förderprogramm der Europäischen Union sollte das Vorhaben doch wohl möglich sein und abgespeckt realisiert werden. Der &bdquo;Waschplatz am Hellbach“: Ein Pflasterweg führt zum Waschplatz, zwei Trittstufen zum Wasser. &bdquo;Dazu Sitzbänke, Infotafeln und eine Wasserspielpumpe für Kinder sowie einer E-Bike-Ladestation und ein Pavillon“, listet Gölzenleuchter auf. Um wieder einen Zugang zum Bachbett zu haben, &bdquo;werden rund 15 Meter Hecke entfernt“. Als ein zentrales Element wird ein &bdquo;Gläserner Pavillon“ gebaut. Das gut zweieinhalb Meter hohe Glashaus wird in Länge und Breite sechs mal drei Meter messen. Multivisionsshow rund um Scherfedes Ortsgeschichte Im Innern werde eine Multivisionsshow Infos zum Ort, zur Ortsgeschichte, dem Waldinformationszentrum Hammerhof und dem Klosterareal in Hardehausen präsentiere, kündigt Gölzenleuchter an. &bdquo;Beide Sehenswürdigkeiten liegen in der Nähe und sind allemal einen Besuch wert“, wirbt Co-Vorsitzender Jürgen Hall vom Gewerbeverein für den Abstecher. Eine große Wisent-Skulptur aus Cortenstahl weist auf das Wisentgehege hin. &bdquo;Ein Mehrgenerationenspielplatz“, freut sich Jürgen Thonemann über den neuen Treffpunkt im Dorf. Die Bevölkerung werde &bdquo;von diesem attraktiv gestalteten öffentlichen Platz im Ortskern profitieren“. Der Scherfeder Bezirksausschussvorsitzende betont aber auch den touristischen Aspekt. Das neu gestaltete Gelände in der Ortsmitte könne als Ausgangspunkt für Touren in die Region oder durch Scherfede genutzt werden, weist er auf das gastronomische Angebot hin. Einmal im Jahr sollen die &bdquo;Scherfeder Waschtage“ als besondere Aktion wiederkehrend veranstaltet werden und einladen. Ein Alleinstellungsmerkmal im Kreis Höxter und der Region, sagt Hall. In historischen Kostümen werde die Wäsche zum Bleichen ausgelegt, erklärt Ideengeber Gölzenleuchter. &bdquo;Bei Musik und kulinarischen Genüssen.“ &bdquo;Waschplatz“ soll noch in diesem Jahr fertig werden Die Finanzierung steht, die Baugenehmigung liegt vor, die Wasserbehörde und die Landwirtschaftskammer haben zugestimmt. Mit der Stadt wurde ein Nutzungsvertrag unterschrieben, der die spätere Unterhaltung und Pflege des Platzes beinhaltet. Gut 96.000 Euro wird der jetzt begonnene Bau kosten. Etwa 70 Prozent werden vom Leader-Programm gefördert. Die Stadt bezuschusst das Projekt mit 23.500 Euro, die Mitglieder des Vereins werden als Eigenanteil ihre Arbeitskraft einbringen. Der &bdquo;Waschplatz“ soll noch in diesem Jahr fertig werden. Den symbolischen Spatenstich zum offiziellen Baubeginn setzte in dieser Woche der Vorstand des Gewerbe- und Verkehrsvereins. Jürgen Hall, Rotrigo Schettler, Friedrich Berost, Karsten Montino und Ingo Hoppe, der Ideengeber Jürgen Gölzenleuchter, der Bezirksausschussvorsitzende Johannes Thonemann und Bürgermeister Tobias Scherf.

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