Warburg investiert mehr als 1 Million Euro in den Brandschutz

Warburg-Bonenburg. &bdquo;Eine Punktlandung“, bemerkt Beigeordneter Andreas Niggemeyer beim Rundgang über die Baustelle. Zumindest bei den Kosten. Mit 1,36 Millionen Euro gehört der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Bonenburg aktuell zu den größten Investitionen der Stadt. Ein moderner Gebäudekomplex an der Ikenhauser Straße in direkter Nachbarschaft zum Sportplatz. &bdquo;Ein optimaler Standort“ , hält Ortsvorsteher Gerhard Rose fest. Und hofft nach anfänglichen Schwierigkeiten auf die baldige Fertigstellung. Die Arbeiten am Rohbau sind fast abgeschlossen, jetzt beginnt der Innenausbau. Fenster und Eingangstür sind montiert, Innenputz-, Dach- und die Estricharbeiten beendet, die Fußbodenheizung verlegt, die Tore der Fahrzeughalle eingesetzt. 160 Quadratmeter Fläche unter einer Stahlbaukonstruktion, &bdquo;inklusive des Materiallagers“, erklärt der Daseburger Architekt Reiner Vössing. In der Halle werden das Einsatzfahrzeug und der Mannschaftswagen der Bonenburger Löschgruppe Platz finden. Unter dem Flachdach des Massivbaus daneben liegen die gut 240 Quadratmeter des Sozialtraktes. Mehr als ein Drittel nehmen Schulungsraum und eine kleine Küche ein. Dazu ein Büro, nach Geschlechtern getrennte Umkleiden, Toiletten, Duschen, Waschräume, ein Flur und ein Raum für die Hausanschlüsse. Die Anordnung der Räume sorgt im Falle eines Einsatzes für optimale Handlungsabläufe. Aktuelle Standards im bisherigen Gerätehaus nicht mehr machbar Eine Sanierung und Anpassung des bisherigen Gerätehauses, das in den 1970er-Jahren an der Straße Zum Wiesenhof entstanden war, an aktuelle Standards nicht mehr möglich, hatte der Stadtrat im Dezember 2021 den Neubau beschlossen. Ebenso einstimmig wie die Pläne des Architekturbüros Hengst und Vössing aus Beverungen. Als stellvertretender Leiter der Warburger Feuerwehr weiß Vössing um die Vorschriften, um Belange und Notwendigkeiten, die im Einsatzfall ein schnelles Agieren ermöglichen. Doch erst im September vergangenen Jahres war in Bonenburg mit dem Hausbau begonnen worden. Der Grundstückserwerb habe einige Zeit verlangt, sagt der Ortsvorsteher. Zudem waren auch planungsrechtliche Hürden zu überwinden. Bonenburger-Einheit ist eine sehr aktive Truppe Insgesamt gehören 38 Kameradinnen und Kameraden der Bonenburger Feuerwehreinheit an. Darunter acht in der Ehrenabteilung. Auf eine Stärke von mindestens zwei Dutzend könne er im Einsatzfall immer zählen, sagt Löschgruppenführer Markus Barzen. Seine Truppe blickt in diesem Jahr bereits auf 23 Alarmierungen zurück. Dazu die Übungen und Dienstabende. Eine &bdquo;sehr aktive Gruppe“, die innerhalb der Stadtfeuerwehr mit der Sonderaufgabe Absturzsicherung betraut sei, erklärt Jürgen Rabbe, der Leiter der Warburger Feuerwehr, die hohe Anzahl der Einsätze. Auch rücke sie zur Unterstützung der Wehren in Ikenhausen und Borlinghausen aus. Mit ihrem allradgetriebenen Löschfahrzeug sind die Bonenburger bei Vegetationsbränden, Waldbränden in der Egge, gefragt. Nicht mehr auf dem neuesten Stand In den Jahren 2017 und 2018 hatte die Unfallkasse NRW die Feuerwehrhäuser im Warburger Stadtgebiet ganz genau unter die Lupe genommen. In allen stellten die Experten &bdquo;erheblichen Handlungsbedarf“, wie es damals hieß, fest. Besonders im Bereich Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit, bei den Umkleidemöglichkeiten und Sanitäranlagen. Abweichungen von der DIN für Feuerwehrhäuser waren in vielen Gerätehäusern die Norm. Auch ließ der bauliche Zustand vieler der in den 1960er- und 1970er-Jahren in den Ortschaften errichteten Gebäude zu wünschen übrig. Der Bau des Gerätehauses in Bonenburg sei nur ein Baustein, um nach und nach die Feuerwehrhäuser im gesamten Stadtgebiet zu ertüchtigen, sagt Bürgermeister Tobias Scherf. Die Gebäude in Daseburg, Dössel und Menne seien entsprechend heutigen Anforderungen bereits erweitert und umgebaut, für die Wachen in Welda und Herlinghausen werde geplant. Und der Löschzug West wird ein neues Domizil bekommen. Um den Brandschutz in der Stadt und den Dienst auf der Autobahn zu sichern, ist ein Neubau zwischen Scherfede und Rimbeck beschlossen. Drei Feuerwehrhäuser im Dorf Eine Million Euro hatte die Verwaltung für den Bonenburg-Neubau zunächst im Haushalt reserviert, die Stadt freute sich über 250.000 Euro als Zuschuss seitens des Landes. Bezugsfertig werde der Gebäudekomplex wohl Ende des Jahres sein, sagt der Bürgermeister. Froh, die Preissteigerungen auf dem Bau infolge von Pandemie, Ukraine-Krieg und Inflation im Griff behalten zu haben. &bdquo;Derzeit haben wir drei Feuerwehrhäuser im Dorf“, merkt Ortsvorsteher Rose an. Neben dem Neubau und dem aktuell noch genutzten eine alte Garage, eine Remise, die zuvor das Spritzenhaus beherbergt hatte. Erst nach dem Umzug werde sich die Stadt Gedanken machen, wie es mit dem alten Feuerwehrgerätehaus im Ort weitergehe.

Meistgelesen