Retterlädchen in Warburg: Wie alle Lebensmittel retten können

Warburg. Es ist ein Thema, das sie umtreibt: Aufzuklären, was sie tun, welches Konzept hinter den Lebensmittelrettern steht. Und dabei immer wieder zu betonen: &bdquo;Jeder kann hier bei uns einkaufen. Jeder kann Lebensmittel retten.“ Das habe nichts mit Bedürftigkeit oder mit Essenausgabe à la Tafel zu tun. Auf der Hinweistafel, die immer mittwochs und samstags zu den Verteilerzeiten vor &bdquo;Tante Emmas Retterlädchen“ an der Hauptstraße 88 in Warburg steht, wird das mit Kreideaufschrift deutlich: &bdquo;Wir retten – Ihr spart. Und zusammen tun wir eine gute Tat“ ist dort zu lesen. &bdquo;Viele wissen gar nicht, dass der Laden existiert“, bedauert Kathrin Ise, setzt auf Mund-Propaganda und lädt ein, einfach mal in den Laden mit Verteilerstelle reinzuschnuppern oder Kontakt aufzunehmen. Zudem möchte sie gern neue Kundenkreise ansprechen. Jetzt haben Kathrin und Frank Ise sowie Tanja und Richard Reinberg – zusammen mit ihren Kindern Marie und Marc sowie Vicky und Lea, die Ehrenamtlichen im Laden aktiv sind – erstmal die Räumlichkeiten umgebaut. Breitere Durchfahrten zwischen Regalen und Stellwänden für Rollator und Rollstuhl oder Kinderwagen, großere Regalsysteme für mehr Auswahl an Produkten: &bdquo;Das ist übersichtlicher geworden für uns und auch für die Kunden“, sagt Lebensmittelretter Frank Ise. Dazu eine Umstellung im Kassenbereich und Farbe an die Wände: &bdquo;Kundenfreundlicher“, sagt der Inhaber es mit einem Wort. Zweimal wöchentlich gibt’s neue Ware vom Großhändler aus Gütersloh, zweimal wöchentlich bringen sie zu den Öffnungszeiten die Lebens-mittel an Mann und Frau und Kind – quer durch alle Gesellschaftsschichten und Altersgruppen – , bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum kurz bevorsteht oder leicht drüber ist. Und die deshalb deutlich unterm üblichen Supermarkt-Preis abgegeben wird. &bdquo;MHD heißt ja nicht automatisch schlecht“, sagt Kathrin Ise. &bdquo;Mein Sohn hat mal gefragt, woher denn der Joghurt weiß, wann er laut Datum schlecht werden soll?“ Was sonst in Supermärkten weggeworfen würde, wird hier noch sinnvoll verwendet. Vor allem viel Trockenware wie Salz, Zucker, Mehl, Nudeln, dazu Süßes, Soßen, Knabberzeug, Getränke sowie frisch Obst und Gemüse. Dass das noch gut ist, darauf legen sie besonderen Wert, sagt Frank Ise. Das wird genau durchgeschaut und im Zweifelsfall dann bei der Bestellung drauf verzichtet. &bdquo;Und wir kontrollieren jedes Mal zu den Verteilerzeiten die Ware in den Regalen durch“, betonen sie. Aber: Es kann eben auch vorkommen, dass dadurch eine Bestellung der Kunden – rund 300 sind registriert, 80 sind Stammkunden – mal nicht vollständig ist, weil gerade die Erdbeeren eben nicht mehr gut sind. Je mehr Zulauf, desto mehr Öffnungstage &bdquo;Jetzt im Sommer ist es etwas ruhiger“, erzählt Kathrin Ise. Das sage auch der Großlieferant. &bdquo;Die Gärten tragen.“ Und dann ist da noch die unsägliche Parkplatzsituation vor dem &bdquo;Tante Emmas“, die nicht Lebensmittel-einkaufsfreundlich sei. Aber: Sie pflegen den persönlichen Kontakt mit ihren Kunden, packen mit an und helfen, setzen auf das Miteinander. Und sie möchten gern Firmen und unternehmen, Kitas und Schulen ansprechen, ihren Mitarbeitern oder Kindern beispielsweise Obstkisten, die es in verschiedenen Größen gibt, regelmäßig anzubieten. &bdquo;Mit einem wöchentlichen Obsttag.“ Frank Ise hat’s bei seinem Arbeitgeber ausprobiert. Klappt bestens. Seitdem ist dieser regelmäßiger Kunde geworden. &bdquo;Je mehr Zulauf wir haben, desto mehr Tage können wir öffnen, wenn wir merken, dass der Bedarf da ist.“ Auch Vereine sollen sich angesprochen fühlen, sich im Retterlädchen für Sommerfeste und Co. mit Lebensmitteln einzudecken. Geöffnet ist mittwochs von 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 14 bis 18 Uhr. Die Whatsapp-Gruppe ist erreichbar unter: 0176 24267217.

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