
Warburg. Mit dem Wetter hat der Warburger Wintergenuss am Sonntag noch einigermaßen Glück gehabt, denn die Warburger Börde blieb von Regen und Sturm weitgehend verschont. So fand sich über den Tag verteilt eine große Besuchermenge ein. „Wir sind extra aus Paderborn gekommen, weil es hier so eine gute Kräuterbratwurst und so einen leckeren Apfelpunsch gibt“, sagt ein Ehepaar aus der Domstadt.
Die Bratwurst von Kräuterfrau Annette Zimmermann (57) aus Grebenstein ist seit Jahren ein Geheimtipp. „Ich sammle das Jahr über eine besondere Kräutermischung, die ich dann von einem von mir ausgesuchten Fleischer verarbeiten lasse“, erklärt die Naturpark-Führerin aus dem Reinhardswald. Majoran, Kümmel, Thymian Oregano und vor allem Schafgarbe sind die wichtigsten Zutaten.
„Vieles habe ich im eigenen Garten und die Schafgarbe sammle ich bei meinen langen Kräuterwanderungen im Diemeltal, sie ist die wichtigste Zutat in meiner Kräutermischung“, erklärt die Botanik-Expertin. Das Fleisch stammt von der Feinkostfleischerei Hack aus Hofgeismar. Dort wird nur Fleisch aus der direkten Umgebung verarbeitet.
Schwerpunkt liegt auf Regionalität
Bei Josette van der Plas-Schaeffer (49) dreht sich alles um den Apfel. Apfelmarmelade, Apfel-Muffins und Apfelpunsch. Die Apfelfreundin macht auch nicht irgendeine Apfelmarmelade, sondern Bratapfelmarmelade. „Die passt besonders gut in die Adventszeit“, sagt Plas-Schaeffer. Im Unterschied zur herkömmlichen Apfelmarmelade kommt nicht alles in einen Topf, sondern der Zucker wird in einem zusätzlichen Arbeitsschritt erst karamellisiert und wieder abgelöscht, bevor die Äpfel hinzugegeben und die Marmelade gekocht wird.

Der Wintergenuss ist ein Adventsmarkt zum Schlemmen. Seit 2019 veranstaltet der Kaufmannsorganisation der Warburger Hanse den Markt in dieser Form „Mit dem Wintergenuss setzen wir auch einen klaren Schwerpunkt auf Regionalität. Alles was hier präsentiert wird, wird in der unmittelbaren Region handgefertigt“, betont Hanse-Sprecherin Selina Knipping.
Pläne für nächstes Jahr
15 Weihnachtsbuden waren auch in diesem Jahr wieder rund um den großen Neustadt-Weihnachtsbaum aufgebaut worden. Viel Arbeit für einen Tag. Darum könnte der Wintergenuss im nächsten Jahr auch auf zwei Tage ausgeweitet werden. „Wir überlegen, ob wir im nächsten Jahr nicht schon am Samstagnachmittag beginnen, aber entschieden ist das noch nicht“, erklärt Hanse-Vorstand Wilm Pollmann.

Im nächsten Jahr gibt es auch wieder am 4. Adventswochenende einen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt. Dann kann sich die Hansestadt also auf drei volle Adventswochenenden mit unterschiedlichen Weihnachtsmärkten freuen. Der verkaufsoffene Sonntag bleibt der 2. Advent, parallel zum Wintergenuss. Auch dieses Mal war die Warburger City zum Sonntagsshopping gut besucht.
In der Altstadt
Am nächsten Wochenende findet in der Altstadt der traditionell auf den 3. Advent terminierte „Alle-Jahre-wieder“ -Markt auf dem Altstadtmarktplatz statt. Es ist der größte und älteste Warburger Weihnachtsmarkt. Es gibt ihn seit 1994 und ist aus einer Gegenbewegung zur zunehmenden Kommerzialisierung des Weihnachtsfests entstanden. Er hat zum Ziel, Kunsthandwerk und soziales Engagement miteinander zu verbinden.