In Warburg gibt es original indische Gerichte - der Bürokratie zum Trotz

Warburg. Dass Vinod Singh, verheiratet und Vater von drei Kindern, seine Familie nur vier Wochen im Jahr sieht, liegt an den deutschen bürokratischen Hürden. Die Ankunft des versierten Kochs im indischen Restaurant &bdquo;Johal Palace“ an der Marktstraße in Warburg war geprägt von Herausforderungen, ist aber auch eine Hommage an die unermüdliche Leidenschaft des Kochs aus der indischen Stadt Dehradun, gut 6.500 Kilometer Luftlinie von Warburg entfernt. &bdquo;Schwierig in Deutschland eine Stelle zu finden“, sagt Singh. Eine Stelle, die seinen Fähigkeiten entspricht und entsprechend vergütet wird. Dazu stellt auch noch die Arbeitsagentur in Berlin harte Bedingungen für das notwendige Arbeitsvisum. Das Warburger Restaurant, das vor einem Jahr vom indischen Ehepaar Amanpreet Kaur und Sonpreet Singh eröffnet worden war, hat nicht nur die Warburger überzeugt. Auch Menschen aus Bad Driburg, Wolfhagen, Brakel, Hofgeismar und Diemelstadt kommen gern. Das &bdquo;Johal Palace“ ist bekannt für seine echte indische Küche, aber auch für die Leidenschaft, die in alle angebotenen kulinarischen Kreationen einfließt. Vinod hat sich seine positive Einstellung bewahrt Im Mittelpunkt dieser kulinarischen Reise steht Vinod Singh, der 39-jährige Koch. Er muss so viel in Deutschland verdienen, dass er auf keinerlei sozialen Leistungen angewiesen ist. Einen Sprachkurs darf er nur auf eigene Kosten besuchen und sein Visum ist auf vier Jahre begrenzt. Doch hat Vinod seine positive Einstellung bewahrt. Die vier Wochen, in denen er seinen Jahresurlaub in der Heimat verbringt, sind nicht nur ein emotionales Wiedersehen mit seiner Familie. Sie bedeuten auch reale Unterstützung für seine Frau und die Kinder. Die älteste Tochter (18) steckt in der Ausbildung zur Krankenschwester, sein Sohn (15) und die jüngste Tochter (12) können dank der Arbeit des Vaters in Deutschland daheim eine Schule besuchen. Die Gewürzmischung: &bdquo;Ein gut gehütetes Geheimnis“ Bildung ist für Vinod Singh von entscheidender Bedeutung. Er investiert in die Zukunft seiner Familie. Aber auch in seine Kochkunst. Sein Wissen über die Mischungen indischer Gewürze, &bdquo;ein gut gehütetes Geheimnis“, sagt er, hat ihm schon in Dubai und anderen Teilen der Welt hohe Anerkennung verschafft. Vinod kombiniert dasjenige, das er aus Indien kennt, mit dem, was die Gäste in anderen Ländern erwarten. &bdquo;Nicht jeder isst gern so scharf wie wir in Indien“, sagt er. &bdquo;Ein bisschen müssen wir darauf Rücksicht nehmen“, fügt Sonpreet mit einem leichten Schmunzeln an. Die Besitzer des Restaurants sind sich einig, dass die Zusammenarbeit mit Vinod nicht nur den Gästen ein authentisches Geschmackserlebnis biete, sondern ebenso bereichernd für beide Seiten sei. Die Pläne der Eigentümer, ein größeres Restaurant zu eröffnen, in dem Gäste gemütlich verweilen, verdeutlichen das Vertrauen in die Zukunft dieser Partnerschaft. &bdquo;Es schmeckt nach Zuhause“ Raphael Rosenstein (35) ist Stammgast im Lokal. Der gebürtige Warburger und seine Familie schwärmen von der gebotenen indischen Küche und loben die familiäre Atmosphäre des &bdquo;Johal Palace“. Die Qualität der frischen Zutaten und das Vertrauen in die Empfehlungen von Aman, so wird die Frau des Restaurantbesitzers genannt, sei ein echtes kulinarisches Erlebnis, sagt Rosenstein. &bdquo;Es schmeckt nach Zuhause.“ Aman wüsste eben, was seiner Frau schmecke. &bdquo;Und Edda, meine eineinhalbjährige Tochter, liebt das frische Brot. Von Hand gefertigt und im Lehmofen gebacken. Wo findet man noch so etwas.“ Die Geschichte des kleinen indischen Restaurants an der Marktstraße ist nicht nur ein Beispiel für gelungene Integration, sondern auch für gastronomische Hingabe, die Gaumen und Herzen vieler Menschen erfreut.

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