Überraschender Trend: Bauland in Warburg aktuell nicht mehr so gefragt

Warburg. Die Zahl der in Deutschland erteilten Baugenehmigungen ist im ersten Halbjahr zurückgegangen. Von Januar bis Ende Juni wurden nach den jetzt veröffentlichten Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 17 Prozent weniger Genehmigungen für Einfamilienhäuser erteilt. Unter den privaten Häuslebauern herrsche eine &bdquo;zunehmende Verunsicherung“, heißt es seitens des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe. Denn die Baukosten schießen durch die Decke. Zudem lässt die Entwicklung der Zinsen manchen Bauherrn zögern. Auch in Warburg schwindet die Nachfrage nach städtischem Bauland. &bdquo;Sie geht signifikant zurück“, bestätigt Andreas Niggemeyer, Erster Beigeordneter der Stadt. Das sah zu Beginn des Jahres noch ganz anders aus. Da drückte die hohe Nachfrage das Angebot. Doch jetzt würden die bei der Stadt reservierten Baugrundstücke kaum noch in Anspruch genommen, antwortet Niggemeyer auf eine Anfrage, die von der christdemokratischen Stadtratsfraktion an die Stadtverwaltung erging. Im Schnitt werde monatlich nur ein Bauplatz veräußert. Als ursprünglichen Hintergrund der Anfrage nennt CDU-Ratsfraktionschef Hubertus Kuhaupt eine Forderung der Partei aus dem Wahlkampf. In jedem Warburger Stadtteil müsse es möglich sein, auf städtischem Areal neue Eigenheime zu errichten, fasst Kuhaupt zusammen. Neben der Vermarktung von Bestandsimmobilien. &bdquo;Jeder, der im Ort bauen will, muss dies auch können“, sagt er und führt als Beispiel die Ortschaft Ossendorf an. Die habe in den vergangenen Jahren eine äußert rege Bautätigkeit erfahren. Völlig anders sehe es dagegen in Hohenwepel oder Rimbeck aus. Entwicklung beobachten Die CDU wolle die Entwicklung im Auge behalten, die sich über alle Dörfer gleichmäßig vollziehen müsse, sagt der Lokalpolitiker. Auch wenn sich derzeit Bauwillige doch eher zurückhielten, weiß auch er. &bdquo;Das wird nicht in alle Ewigkeit so bleiben“, ist Kuhaupt aber überzeugt. Und neue Baugebiete in der Stadt und auf den Dörfern auszumachen und zu erstellen, sei auch &bdquo;nicht in einem Jahr getan“, blickt er in die Zukunft. Man müsse &bdquo;am Ball blieben“ und wolle sich als Grundlage für die Diskussion einen Überblick verschaffen, um gegebenenfalls nachzusteuern, wo es nötig sei. Abseits der Auswirkungen der Pandemie und des Ukraine-Krieges auf den Bausektor. Entgegen der allgemeinen Zurückhaltung seien in seinem Wohnort in den vergangenen Wochen gleich zwei Neubauplätze von der Stadt verkauft worden. &bdquo;Aktuell sind in Welda keine städtischen mehr vorhanden“, sagt der Ortsvorsteher. Die derzeitige Delle aufgrund enorm gestiegener Materialpreise auf dem Bau und kletternder Kreditzinsen bei den Banken breche nicht den Wunsch vieler junger Familien, aus der Stadt aufs Land zu ziehen. &bdquo;Da wollen wir ein Angebot schaffen“, hält der Ratsherr fest. Denn zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung gehöre auch die mittel- und langfristige Siedlungsentwicklung &bdquo;mit der Zurverfügungstellung von Baulandflächen“. Dies betreffe die Warburger Ortsteile ebenso wie die Kernstadt. Freie Baugrundstücke Die Baulandsituation im Warburger Stadtgebiet stellt sich nach Angaben der Stadtverwaltung wie folgt dar: In Boneburg gibt es zwei freie städtische Baugrundstücke an der Eggestraße und sechs an der Ulrich-Thater-Straße. In Calenberg sind es drei am Bussardweg. Ein Endausbau des Baugebietes Milanhöhe ist in der Ortschaft ab 2024 geplant. In Daseburg hält die Stadt zurzeit 13 Bauplätze südlich der Dösseler Straße vor. Mit der Vergabe der Grundstücke könne nach Auskunft der Verwaltung begonnen werden, wenn die Baustraße fertig gestellt sei. Der Endausbau des Baugebietes Zur alten Ziegelei sei für das kommende Jahr angedacht. An der Warburger Straße ist in der Ortschaft Dössel noch ein Platz fürs Eigenheim frei. In Herlinghausen warte ein Grundstück Auf dem oberen Holz und drei am Clasenberg auf Bauherren. Bebaubar sind in Menne im Gebiet Auf’m Plan derzeit drei Plätze. Im Ossendorfer Baugebiet Kleine Worth sind es ebenfalls drei. Am Heidhügel in Rimbeck ist noch ein Grundstück frei. Planungen für ein Neubaugebiet im Bereich des Kehlbergweges laufen. An der Clemens-Schäfer-Straße in Scherfede bietet die Stadt einen Bauplatz an, gleich ein Dutzend im Gebiet Trift. Und Zum Twisteblick könnte die neue Adresse eines Eigenheimbesitzers in Wormeln werden. Der Bebauungsplan Bauplätze sind dagegen weder in Nörde noch in Hohenwepel verfügbar. Aktuell liegt aber der Bebauungsplan für das Gebiet Triftweg im Warburger Rathaus öffentlich aus. Auch in Germete sieht es für Bauwillige mau aus. Doch denkt die Stadt über die Ausweisung eines Neubaugebiets nach. Im Luftkurort stehen viele Bauplätze in privater Hand zur Verfügung. In der Kernstadt sind an der Liebfrauentwete drei Bauplätze frei. Perspektivisch wird die städtebauliche Entwicklung der Laurentiushöhe im Westen der Stadt vorangetrieben.

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