Chemie-Unfall in Warburg: Großer Feuerwehreinsatz im Industriegebiet

Warburg. Gegen 8.45 Uhr löste am Mittwochmorgen das Chemie- und Handelsunternehmen Brauns-Heitmann den Alarm aus. Die Feuerwehr rückte auf das Werksgelände im Warburger Industriegebiet West/Lütkefeld aus. In einer der Produktionshallen des Chemiebetriebs war aus einem Trichter der Entfärber-Linie Rauch aufgestiegen, die Abfüllmaschine heiß gelaufen. Daraufhin war die Feuerwehr gerufen und das Fabrikgebäude evakuiert worden. Rund 100 Mitarbeiter des Herstellers von Haushalts-, Wäschepflege- und Desinfektionsmitteln verließen ihre Arbeitsplätze und sammelten sich auf einem der Parkplätze am östlichen Rand des Firmengeländes. Unter Atemschutz erkundeten die Einsatzkräfte der Feuerwehr den vom Störfall betroffenen Bereich. Nach ersten Angaben waren Chemikalien, die über Trichter zusammengemischt werden, in Folge einer Überhitzung ausgelaufen. &bdquo;Wenn chemische Komponenten unkontrolliert zusammenlaufen, kann es immer gefährlich werden“, sagte Geschäftsführer Stefan Kremin während im Gebäude die Feuerwehr nach der Ursache der Rauch- und Hitzeentwicklung, die mittlerweile abgeklungen war, suchten, auch um die Gefahrenlage aufgrund der ausgelaufenen Chemikalien genauer einzuschätzen. Zur Situation oder Ursache konnten zu diesem Zeitpunkt weder Firmenleitung, noch Einsatzkräfte Angaben machen. Verletzt wurde niemand, berichtete die Polizei. Die acht Mitarbeiter in dem vom Störfall betroffen Raum seien vom Rettungsdienst des DRK nur kurz betreut worden. Eine Beeinträchtigung der Atemluft außerhalb des Produktionsgebäudes sei in der Umgebung nicht festgestellt worden. Es könne sein, dass die schwüle Gewitterluft als Ursache einer ungewollten Reaktion der fünf chemischen Komponenten, die für das Entfärbemittel verwendet werden, geführt habe, vermutete Geschäftsführer Stefan Kremin zunächst und sah die Lage gelassen. Regelmäßig würde ein- bis zwei Mal im Jahr das Verhalten bei solchen Störfällen trainiert. Dafür gebe es im Werk Notfallpläne, &bdquo;die auch funktionieren, wie man heute sieht“, lobte er das disziplinierte und &bdquo;sehr entspannte“ Verhalten seiner Belegschaft. Einen solchen Störfall mit Auswirkungen in dieser Dimension habe er in seinen zehn Jahren als Geschäftsführer noch nicht erlebt, sagte Kremin, erleichtert darüber, dass keinem der Mitarbeiter etwas zugestoßen sei. Vorsichtshalber war auch die Mitarbeiterschaft aus der benachbarten Werkshalle ins Freie geholt und vom Chef auf dem Parkplatz als Sicherheitsbereich über die Situation informiert worden. Die Einsatzkräfte der Feuerwehreinheiten aus Warburg, dem Löschzug West, Wormeln und Germete gaben nach zwei Stunden Entwarnung. Da hatten sie unter der Einsatzleitung von Reiner Vössing den überhitzten Füllstutzen und die Chemiestoffe aus dem Gebäude auf den weiträumigen Werkshof gebracht. &bdquo;Zum Auskühlen“, bemerkt Kremin gegenüber der NW. Danach sei die Produktion wieder aufgenommen worden. Die Mitarbeiter kehrten in die Räume, die sie aus Sicherheitsgründen verlassen hatten, zurück. Gott sei Dank sei man glimpflich davongekommen, bemerkte der Firmenchef erleichtert. Kein giftiger Rauch und nur ein Teilbereich eines Abfüllautomaten beschädigt. Die Schadenshöhe: &bdquo;Ein kleiner fünfstelliger Betrag“ sagt Kremin. Doch habe der Vorfall gezeigt, dass man auf den Ernstfall vorbereitet sei. Die Straße um das Firmengelände war während des Einsatzes in Höhe der Firma Gockel gesperrt. Gegen 12 Uhr wurde sie wieder frei gegeben. Dieser Artikel wurde aktualisiert.

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