Warburger SPD-Kandidatin für die Landtagswahl: Plan A für den 15. Mai steht

Kreis Höxter/Warburg. Mit welchem aktuellen Politiker sie mal gern ein Eis essen möchte? Nora Wieners lacht fröhlich. Mit der Frage hatte sie im Gespräch nicht gerechnet. Aber die Antwort lasse das Eis schmelzen, meint sie augenzwinkernd. Dazu mehr später. Zuvor kommt ihr Plan: Denn über einen Listenplatz bei der Wahl am 15. Mai in den Landtag einziehen? Für Nora Wieners ist das nur der Plan B. Die junge Sozialdemokratin aus Warburg, die mit Platz 28 aussichtsreich auf der Landesliste platziert ist, favorisiert vielmehr Plan A: Das Direktmandat im Wahlkreis 102 Höxter lösen. Der Ehrgeiz sei geweckt. &bdquo;Und wenn ich etwas mache, dann richtig.“ Mutig, wertschätzend und engagiert – so beschreibt sich die junge Frau, so möchte sie wahrgenommen werden. Den Menschen zugewandt, empathisch und locker. Mit einem offenen Ohr für die Mitmenschen, egal ob Familie, Freunde oder Wähler. Denn ihre Motivation für Politikmachen: &bdquo;Ich möchte meinen Teil dazu betragen, dass die Gesellschaft besser wird.“ Dafür brauche es Zeit. &bdquo;Und die nehme ich mir bewusst.“ "Auch die Menschen 60 plus waren mal 29" Auch wenn der Job in Detmold (Bereichsleiterin für Modellprojekte bei der gemeinnützigen Netzwerk Lippe GmbH) und das berufsbegleitende Master-Studium (Schwerpunkt Sozialmanagement) derzeit hinter der Politik zurückstehen müssen. Denn das Größte im Warburger Land sind für sie neben dem Desenberg – wieder ein fröhliches Lachen – die Menschen. Und für die will sie Politik auf Landesebene machen.Angekommen sei sie im Kreis Höxter, in der Heimat. Mag das Grüne und die Landschaft, die Familie und die Freunde. Und sei deshalb in der SPD, weil die für Grundwerte der Freiheit Solidarität und Gerechtigkeit stehe.Auf dieser Basis möchte die studierte Sozialwissenschaftlerin die Wähler der Heimat in Düsseldorf vertreten: Und zwar alle Wähler, betont sie auf die Frage, wie denn die älteren Menschen von einer so jungen Kandidatin – immerhin die Jüngste unter den Top 30 der Landesliste – angesprochen und mitgenommen werden könnten. &bdquo;Auch die Menschen 60 plus waren mal 29 und haben einen riesengroßen Erfahrungsschatz, von dem wir alle profitieren können.“&bdquo;Ich muss nicht auf jeden Trend-Zug aufspringen“Sie schätze es sehr, mit erfahrenen Menschen ins Gespräch zu kommen, habe bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit in einem Seniorenheim &bdquo;unglaublich schöne Erfahrungen gemacht“. Auch ein großer Teil der Jugend sei heute sehr politisch. Sie alle müsse man da abholen, wo sie stünden, was sie gerade bewege – unabhängig von Alter und Bildungsgrad. &bdquo;Denn wir dürfen die Menschen nicht verlieren.“ Und dabei wolle sie authentisch sei. &bdquo;Ich muss nicht auf jeden Trend-Zug aufspringen.“Apropos Bildung: Die Förderung der Kinder, am besten so früh wie möglich, die ist der Kreistagsabgeordneten ein &bdquo;Herzensthema“. Thema Bildung meine neben dem vernünftigen Betreuungsschlüssel in der Kita und die Wertschätzung des Berufsbildes aber auch die soziale und emotionale Bildung dort. Deshalb auch ihr Plädoyer für ein Angebot der kostenfreien Kitas.Mit einer Postkartenaktion vor den Einrichtungen macht sie auf die Bedeutung und auf ihr Engagement in diesem Themenbereich aufmerksam, will die Rückmeldung der Eltern und ihnen zuhören, was wo und wie gebraucht wird. &bdquo;Dieser persönliche Kontakt ist mir unglaublich wichtig.“ Denn insgesamt sei der Kreis Höxter ein Ort für Familien wie auch ein Wirtschaftsstandort, gelegen in der Mitte zwischen Kassel und Paderborn. Der funktioniere aber nicht ohne eine starke Gesellschaft.Deshalb gehe es um die niederschwellige Förderung des Individuums: &bdquo;Der Campus Bohlenweg ist ein richtiger Weg“, sagt sie über die Millioneninvestition in Bildung und Ausbildung in Brakel. Und deshalb müssten vorrangig nicht viel mehr junge Familien zurückkehren, sie dürften erst gar nicht weggehen wollen.Diese beiden Frauen begeistern sie Dafür, so Nora Wieners, bedürfe es aber neben der Kita- und Bildungsthema zweier weitere wichtiger Komponenten: der Ländergrenzen übergreifenden ÖPNV-Infrastruktur – &bdquo;da ist nicht bedarfsorientiert geplant worden“. Und des Ausbaus von Glasfaser und Mobilfunk. Die Aufforderung: &bdquo;meldet Funklöcher“ reiche nicht aus: &bdquo;Da weiß ich im Kreis, wo die sind. Auch hilft mir nicht das Glasfaser in der Straße, wenn die letzten Meter fehlen. Es wird falsch dargestellt, was alles schon erreicht wurde. Und es wurde nicht zu Ende gedacht.“ Wer sie begeistert, zu kämpfen und zu kandidieren? Neben der Familie und den Freunden, mit denen sie sich vorher abgesprochen hat und deren Unterstützung die Sozialdemokratin als &bdquo;enorm“ bezeichnet, nennt sie Nancy Faeser, Bundesministerin des Inneren und für Heimat im Kabinett Scholz. &bdquo;Sie macht einen tollen Job, ist menschlich stark und zeigt unglaubliche Haltung.“Und sie nennt Sally Lisa Starken aus Bielefeld, Initiatorin von #stattblumen für Gleichberechtigung. &bdquo;Super-starke Frauen, die Orientierung geben.“ Was steht an, wenn sie nicht politisch aktiv ist? &bdquo;Entspannen, schlafen, Therme, ein gutes Essen mit Freunden.“ Bleibt also die Antwort auf die Frage nach dem Eisessen. &bdquo;Karl Lauterbach. Weil der unglaublich witzig ist. Das Eis wird schmelzen, weil wir viel lachen werden.“

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