Nach langem Hin und Her: Mit dem Haus Pennig geht’s endlich voran

Warburg. Still ruht der See, Pardon, das Haus. So erscheint es dem Betrachter. Doch sei in den vergangenen Monaten vieles geschehen, sagt Nadine Smukal von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit Blick auf das ehemalige Schuhhaus an der Marktstraße in der Warburger Innenstadt. Das Haus Pennig: Das Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke zur Sternstraße war 1862 erbaut und mehr als 100 Jahre von der Familie Pennig bewirtschaftet worden. Seit 2016 stand das markante Fachwerkhaus leer und sollte zwei Jahre später zum Abbruch freigegeben werden. Ein Investor wollte auf dem Grund Eigentumswohnungen errichten. &bdquo;In einem desolaten Zustand" Dagegen wehrten sich in der Stadt zahlreiche Bürger und auch die Vertreter der Warburger Denkmalstiftung. Der Widerstand war heftig und beschäftigte im Verlauf der Diskussion um Abriss und Denkmalwürdigkeit sogar den Petitionsausschuss im Düsseldorfer Landtag, der sich dann ebenfalls für den Erhalt des Gebäudes aussprach. Der Umschwung: Der Investor beantragte den Eintrag in die Denkmalliste der Stadt und bot das Haus zum Kauf an. Das von einem Krüppelwalmdach gedeckte, dreigeschossige Fachwerkhaus steht seitdem unter Denkmalschutz. Die Warburger Denkmalstiftung erwarb das schwer geschädigte Denkmal, um die Existenz des aus Sicht der Denkmalschützer bedeutenden Gebäudes zu sichern. Ab 2021 sollte es umfassend denkmalgerecht saniert werden und danach wieder als Wohn- und Geschäftshaus dienen. Bautechnisch war vor allem der in den 1970er Jahren errichtete Anbau, der die westliche Giebelwand stützte, problematisch. &bdquo;In einem desolaten Zustand", urteilte Architektin Cornelia Lange. "Wir wissen sehr genau, was wir machen dürfen" Die rechtlichen Komponenten der Restaurierung seien jetzt geklärt, sagt Lange. Statik, Brandschutz, Holzschutz, Bauforschung: Der Bauantrag könne, abgestimmt mit den Fachbehörden, gestellt werden. Im Vorfeld waren bautechnische und restauratorische Untersuchungen vorgenommen und entsprechende Gutachten erstellt worden, um eine Planung zu entwickeln. &bdquo;Insgesamt ein langwieriges Verfahren", sagt die Höxteraner Architektin und verweist auf die speziellen Belange des Denkmalschutzes. Von der Abrissplanung bis zu einer denkmalgerechten Sanierung brauche es eben seine Zeit. Jetzt sei im formalen Verfahren des Baurechts die Grundlage für den Bestandschutz geschaffen. &bdquo;Wir wissen sehr genau, was kommen wird und was wir machen dürfen", betont Lange. Großartige Abweichungen vom erarbeiteten Plan würden nicht erwartet. &bdquo;Fortlaufend beobachtet" Der marode Anbau und die sich anlehnende Giebelwand wurden abgesichert, Keller und weitere Bereiche, in die im Laufe der Jahre Feuchtigkeit eingezogen war, trockengelegt. &bdquo;Der Bestand kann erhalten bleiben", freut sich Lange nach der Umsetzung der Maßnahmen. Die vorgefundenen Schäden machten am und im Fachwerkhaus keinerlei Rückbauten erforderlich. Das freut auch die Denkmalschützer. Allerdings wurden große Teile der Elektrik und der Haustechnik demontiert, Leck- und Frostschäden an Sanitär- und Heizungsanlagen vorerst beseitigt. Dinge, die ohne baurechtliche Vorgabe zu regeln gewesen seien, sagt Lange. Im Außenbereich waren unter anderem Gefache gesichert worden, die drohten, aus der Fassade herauszufallen. Der Zustand des Hauses werde &bdquo;fortlaufend beobachtet", hält die Architektin fest. Zwei Bauabschnitte sind vorgesehen &bdquo;Die Zeitschiene sieht vor, noch in diesem Jahr den Bauantrag einzureichen", kündigt Nadine Smukal an. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass im ersten Quartal des kommenden Jahres der Antrag genehmigt werde und dann auch die Bauarbeiten beginnen werden. Zwei Bauabschnitte sind vorgesehen: Gut ein Jahr werde die Sanierung der Hülle, &bdquo;Dach und Fach", so Smukal, benötigen, wohl ein weiteres die Restauration der Innenräume. Mit Blick auf die spätere konkrete Nutzung bleibe der Charakter als Wohn- und Geschäftshaus erhalten. &bdquo;Gut Ding will Weile haben", sagt Smukal. Auch um &bdquo;akademisch denkmalpflegerisch das Gebäude in seinen Strukturen und seiner Historie zu verstehen". Und bei einer sorgsamen Planung, &bdquo;läuft der eigentliche Bauprozess umso schneller", hofft Smukal. "In der Mitte der Gesellschaft" &bdquo;Denkmale verdienen ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft", weist sie auf das Erdgeschoss hin. Da freue sich die Stiftung weiter über frische Ideen. Denn die Räume des ehemaligen Ladenlokals sollen allen Warburger Bürgern offen stehen. &bdquo;Für Vorschläge, Gespräche und den Austausch stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung", wirbt Smukal.

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