Kulinarisch durch Warburg: El Greco kennt Generationen von Gästen

Warburg. Mittwochs übernimmt er die Küche: Dann steht Fisch auf dem Plan. Steinbutt mit Selleriepüree, frischer Kabeljau mit Kartoffelsalat. Seezunge mit frischem Gemüse. &bdquo;Immer mit Überraschungseffekt", sagt Kostas Diamantis mit einem Lächeln. Seine Frau Stamatia ergänzt: &bdquo;Das ist seine Leidenschaft, das macht er gern." Schließlich hat der 56-Jährige das Handwerk in der Gastronomie gelernt. Seit 1981 gibt es das El Greco an der schmalen Drosselgasse in der Warburger Neustadt. 1988 ist Kostas Diamantis dort mit dem Onkel in die Gastronomie eingestiegen. Zwei Jahre später kam seine Frau nach Warburg nach. Seit 1994 sind die beiden selbstständig, die 50-Jährige als Inhaberin und Geschäftsführerin. Den Namen zu ändern, das war nie Thema: &bdquo;El Greco ist der Grieche – den kennt jeder." Was für ihn die Besonderheit des El Greco ausmacht? &bdquo;Die Atmosphäre, die nette Bedienung und die gute Qualität", sagt er, ohne lange überlegen zu müssen. 60 bis 70 Sitzplätze hat das Restaurant draußen im Biergarten nahe der südlichen alten Stadtmauer, 120 drinnen im modernen Restaurant-Ambiente. Die Gäste, um die sich acht Mitarbeiter und das Familienteam kümmern, haben die Wahl zwischen 80 verschiedenen Gerichten auf der Karte. Wegen der Vielseitigkeit. Maßgabe: Qualität und Frische müssen passen, ebenso das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Optik des Gerichts. &bdquo;Früher haben wir bis Mitternacht Essen ausgegeben" Hausspezialität – außer den Kreationen des Chefs: die Grill-Kombination. Auch wegen der Vielseitigkeit. Und die Metaxa-Soße. Griechische Küche mit Vorspeisen, Fisch, Fleisch, Gemüse und Salaten, abgestimmt auf den deutschen Geschmack: So beschreiben beide den Stil der El-Greco-Küche. &bdquo;Diese Richtung hat sich mit den Jahren so entwickelt." Entwickelt hat sich auch die Essenszeit: &bdquo;Früher haben wir bis Mitternacht Essen ausgegeben. Früher kamen die Gäste gegen 19 oder 19.30 Uhr – heute sind sie eine Stunde früher dran." Langfristig hätten sie sich nach dem Schulabschluss eine berufliche Zukunft in Deutschland aufbauen wollen, erinnert sich der 56-Jährige aus der griechischen Stadt Preveza (auf dem Festland etwas unterhalb gegenüber der Insel Korfu). Langfristig heißt heute auch, dass sie bei ihren vielen Stammgästen – Kostas Diamantis schätzt 80 Prozent – schon die dritte oder vierte Generation kennen. "So wollen wir das" Dazu kommen immer wieder neue Gesichter, Einheimische oder Touristen. Dank guter Mundpropaganda oder übers Internet gefunden. Woher sie kommen? Aus einem Umkreis von 100 Kilometern, erzählen sie. Kostas Diamantis betont: &bdquo;Ich kenne nicht ihre Wohnorte – ich kenne ihre Namen." Und Stamatia Diamantis ergänzt mit Blick auf die griechische Gastfreundlichkeit und Offenheit: &bdquo;Sie sind nicht Kunden, sie sind Gäste. So wollen wir das." Maxime ihres Geschäftes: &bdquo;Das El Greco soll ein Spiegelbild von uns beiden sein." Wie sie Corona und die Zeit den Lockdown erlebt haben? &bdquo;Als eine Auszeit, die uns körperlich gut getan hat", sagt der 56-Jährige. &bdquo;Es hat uns verändert, wir haben eine andere Seite des Lebens kennengelernt." Schon die vergangenen fünf Jahre haben sie sich und dem El Greco einen Ruhetag in der Woche gegönnt. &bdquo;30 Jahre hatten wir sieben Tage die Woche geöffnet. Seit fünf Jahren ist dienstags frei." Das Personal sei auch im Lockdown und danach komplett dabei geblieben, da sind sie froh. Auch wenn der Anfang nach sechs, sieben Monaten kompletter Pause schon anders gewesen sei. Auch die Gäste wollten zwar raus, seien aber deutlich vorsichtiger als vor Corona. Kostas Diamantis ist des Lobes voll: &bdquo;Wir haben sehr gute Gäste." Sein Wunsch für die Zukunft des El Greco? &bdquo;Dass alle, die bei uns reinkommen, zufrieden wieder rausgehen – und wiederkommen. Wenn sich die Gäste bei uns wohlfühlen, dann läuft der Laden."

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