Kulinarisch durch Warburg: Das Gasthaus zur Alm zwischen Neu- und Altstadt

Warburg. 45 Jahre sei er schon als Gastronomie tätig, sagt Markus Menne augenzwinkernd. 52 Jahre zählt er selbst – soll heißen, er ist in der Branche großgeworden: Schon Eltern und Großeltern haben vor ihm das Gasthaus Zur Alm zwischen Neu- und Altstadt seit 1936 geführt. Er wuchs dort auf, lebt über Küche und Restaurant, auch wenn es ihn zwischendurch in die Welt zog. Als Koch Ausbildung machen sowie Erfahrungen sammeln. 1998 kam er zurück. &bdquo;Mein Heimathafen", sagt Menne über die Alm und seine Liebe zur Gastronomie. &bdquo;Schön und mühsam." Denn abgesehen von der Menge an Arbeit in einem rund 250 Jahre alten Haus und einem Restaurant mit corona-bedingt 60 Plätzen drinnen und 72 draußen auf der Terrasse: Es ist die Lage der Alm am Berg am Ende eines schmalen, steilen Weges, die so manches logistisch schwieriger macht als in einem Haus an der Hauptstraße. Dennoch schafft Menne den Spagat zwischen der Tradition des Hauses und der Moderne. Dabei hilft ihm ein kleiner Superheld, dessen Züge ziemlich viel Ähnlichkeit mit ihm selbst haben. An den ersten Tag erinnert er sich genau 1999 hat er die Alm alleinverantwortlich von den Eltern übernommen, wollte selbstständig sein. Kreativ organisierend. Verantwortlich entscheidend. Immer, sagt er rückblickend, sei der Betrieb gewachsen, habe sich verändert: &bdquo;Alles hat seine Zeit." An den ersten Tag erinnert er sich genau. Weil gegen 22.10 Uhr die Polizei klingelte. Es gehe zu laut zu. &bdquo;Es war voll – aber wir waren nicht laut", sagt Menne. Aber: &bdquo;Das sind die ständigen Herausforderungen der Gastronomie." Markus Menne betont aber: &bdquo;Ich bin kein Typ, der zurückschaut. Ich schaue nur nach vorn. Weil ich mich weiterentwickeln will." Satt-zufrieden zurücklehnen – das gibt’s bei ihm nicht. So entstand die modernisierte Terrasse an der Alm, für die sie weit über Warburg hinaus bekannt ist. Der Blick geht über die gesamte Altstadt. So entstand vor kurzem der Wintergarten als ebenso moderne wie gemütliche Eventlocation. &bdquo;Wie die Alm jetzt dasteht, bin ich überglücklich", sagt der Warburger. "Wir denken bei Reservierungen immer doppelt" Neben dem fantastischen Ausblick seien es die Geschichte des Hauses – viele Erinnerungen haben Gäste an die Großeltern Josef und Trude oder die Eltern Hennes und Marianne – und die &bdquo;sehr gute Küche", die den Ruf der Alm ausmachen, betont der Inhaber. &bdquo;Und unsere Flexibilität. Wir denken bei Reservierungen immer doppelt": Wenn’s draußen regnen sollte oder der Wind mal wieder unangenehm von West reinbläst, denn gebe es für die Gäste immer ein trockenes, warmes Plätzchen drinnen. Die Besonderheit der Küche, die es laut Menne um Umkreis von 50 bis 60 Kilometern so nicht noch einmal gibt: der 380 Grad heiße Stein, auf dem die Gäste dem Fleisch beim Garen zusehen können, das schnörkellos-puristisch nur mit ein bisschen Salz gewürzt wird. Und die Alm-Schnitzel, der Klassiker seit 1983. Das schätzen Einheimische wie Touristen – häufig vom Diemelradweg. &bdquo;Und neugierige Menschen, die den Weg den Berg hinauf nicht scheuen", sagt Menne. Viel mehr Virenputzer als Bier verkauft Am Eingang begrüßt werden sie vom Virenputzer: Die Figur haben Menne und seine Lebensgefährtin Petra Kornelius in der Corona-Zeit zum gleichnamigen Zitrus-Ingwer-Likör kreiert, der auch von ihnen stammt und der auf die Grundidee von Likören zum Büfett zurückgeht. Mittlerweile gibt’s ihn auch als Virenputzer Spritz, ist die Marke Virenputzer geschützt. Bis an die See hat Menne den kleinen Superhelden, der dazu entstanden ist und den es im Animationsfilm, auf Shirts, Taschen oder Basecaps im Shop gibt, im Jahr des Lockdowns gefahren und verkauft. Heute sind weitere heimische Gastronomen und Einkaufsmärkte Abnehmer des Getränks. &bdquo;Und heute verkaufe ich viermal mehr Virenputzer als Bier", sagt Menne und ergänzt mit Blick auf die Figur seines Alter Ego mit einem schelmischen Augenzwinkern: &bdquo;Ich wollte schon immer mal ein Superheld sein."

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