Song und Bilder: Warburger Schüler machen anderen Kindern Mut

Warburg. "Wir stecken in schwierigen Zeiten", sagt Grundschullehrerin Beate Lotz zur Corona-Krise. "Schulen zu, Geschäfte dicht und Polizei auf den Straßen: Jeden Tag gibt es neue Regeln und das zu Recht. Aber wir wollen Euch sagen, vertraut den Experten und haltet Euch an die Regeln und überlasst das Sich-Sorgen-Machen den Erwachsenen". Eine Botschaft die Lotz in einem Video auf die Schul-Homepage im Internet gestellt hat. Die Adressaten sind ihre Schüler, die nun nicht mehr in den Klassenzimmern der Graf-Dodiko-Schule sitzen, sondern zuhause vor den Computer-Monitoren. Doch das sollten sie auch nicht den ganzen Tag, sagt Schulleiterin Birgitt Vonde und fordert die Kinder auf, Mutmach-Bilder zu malen. Ihre Kollegin Beate Lotz habe eine Vorliebe für kreative und musikalische Tätigkeiten, bemerkt Vonde. Und gute Ideen. Am Wochenende habe die Pädagogin mit ihrer Schwester Marion, die in der baden-württembergischen Stadt Lörrach lebt und als Musiklehrerin arbeitet, einen Song komponiert. "Ein Corona-Mutmach-Lied", sagt Vonde begeistert. Die frischen Noten schickten die beiden Lehrerinnen an Kinder aus ihrem jeweiligen Bekannten- und Freundeskreis. "Traust Du Dich, die Noten zu singen?", so ihre Frage. Sie trauten sich, schickten mit technischer Unterstützung seitens der Eltern, fertige Tonaufnahmen zurück. So kamen aus ganz Deutschland die Stimmen zusammen. "Eine wunderbare Idee" Die Tondateien schnitt Beate Lotz am Computer zu einem Musikvideo zusammen, mit Bildern einiger junger Warburger Sängerinnen und Sänger, Kinder aus der Klasse 3c und einige weiterer Kinder hinterlegt. Die hatten fürs Video die Malstifte herausgeholt und unter der Überschrift "Wir bleiben zu Hause" ihrer Fantasie freien Lauf gelassen, zu Hause gemalt und die Bilder gemailt. Herausgekommen ist ein aufbauendes Lied, das einfach Kindern Mut machen will. "Eine wunderbare Idee", sagt Vonde. Vieles, das bisher selbstverständlich gewesen sei, gehe auf einmal nicht mehr, sagt die Schulleiterin. "Freunde treffen, ins Kino oder ins Schwimmbad gehen, sich auf dem Spielplatz verabreden", zählt ein Text auf der Internetseite der Einrichtung auf. Sportvereine müssten ihre Trainingsstunden ausfallen lassen, die Musikschulen dürften nicht mehr unterrichten. Das Kollegium hat einen Aufruf gestartet "Die meiste Zeit verbringt ihr nun zu Hause", heißt es weiter. Da könne schon mal Langeweile aufkommen. "Dagegen wollen wir gemeinsam mit Euch etwas tun." Das Kollegium hat einen Aufruf gestartet: Die Mädchen und Jungen sollen ein Bild zu dem Corona-Mutmach-Song malen. "Wir wollen zeigen, dass wir gemeinsam stark sind! Wir nehmen Rücksicht aufeinander, so wie es bislang jeden Tag in der Schule unser Motto war", erklären die Lehrer. Der Coronavirus und die ungewohnten Einschränkungen, mit denen die Familien derzeit leben müssen, sollen keine Angst machen: &bdquo;Zusammen schaffen wir das!", lautet eine wichtige Zeile in dem Lied. "Auch zu Hause können tolle, kreative und lustige Ideen entstehen", ermuntern die Textzeilen. Man könne auch von zu Hause aus Kontakt zu Omas, Opas, Freunden und Mitschülern halten. "Die Schüler nehmen die Lage ernst" Jede Woche soll nun ein neues Video mit den Bildern der Kinder erstellt werden. Außerdem werden die Kunstwerke ausgedruckt in den Fenstern der Schulstandorte der Graf-Dodiko-Schule hängen. Auf diese Weise werde sichtbar: "Die Schülerinnen und Schüler der Graf-Dodiko-Schule nehmen die Lage ernst und kümmern sich um andere", erklärt die Schulleiterin. Die Resonanz beweise bereits am Nachmittag des ersten Tages der Aktion, wie motiviert die Kinder seien, sagt Beate Lotz. "Die Rückmeldungen, die meine Schwester und ich bereits erhielten, zeigen, dass das Projekt gut ankommt und zum Singen und Malen anregt", bestätigt sie gegenüber der NW. Die Bilder, die sie eingescannt per Mail erreichten, finde sie "alle toll", freut sich Lotz.

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