Historisches aus Warburg

Der vergessene Graf: Dodiko-Tag soll Warburgs Gründer wieder bekannt machen

Gastronom Philipp von Schöning will den „Ur-Vater Warburgs“ mit Aktionen und Diskussionen der Bürgermeisterkandidaten zurück in die Stadtmitte holen.

Philipp von Schöning lädt ein ins „Dodiko“ an der Hauptstraße. | © Simone Flörke

Simone Flörke
22.08.2025 | 22.08.2025, 16:00

Warburg. „Graf Dodiko vom Berge genannt Wartberg ist Gründer unserer Stadt A.D. 1020“ steht auf der Sandstein-Steele inmitten des Brunnens am Paderborner Tor in Warburg. Es gibt eine Graf-Dodiko-Schule, einen Graf-Dodiko-Weg, die Gastronomie Dodiko. Aber wer ist der Mann eigentlich?

Philipp von Schöning nennt ihn den „Ur-Vater der Stadt Warburg“ und möchte ihn und seine Bedeutung wieder stärker in den heutigen Fokus rücken: Mit einem Dodiko-Tag am nächsten Freitag, 29. August, dem 1.050-Todestags des Burgherren, von dessen Burg heute nichts mehr zu sehen ist.

Die aber wohl im Bereich des Burgfriedhofes heute – errichtet auf einem Bergsporn – gelegen haben soll. Zu finden ist die Notiz, dass im Zuge der Errichtung des Burgfriedhofs die letzten Burgreste verschwunden sein sollen. Dabei war Dodikos Bedeutung für die Region angesichts eines Grundbesitzes von Höxter bis Hessen sicherlich zu seiner Zeit immens.

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Der einzige uneheliche Sohn kam 1018 ums Leben

Weil sein einziger unehelicher Sohn bereits 1018 bei einem Reitunfall ums Leben kam, verschrieb Dodiko seinen Besitz dem Paderborner Hochstift in Person von Bischof Meinwerk. Dann verschwand er.

Eine Inschrift am Brunnen erinnert an Graf Dodiko. - © Simone Flörke
Eine Inschrift am Brunnen erinnert an Graf Dodiko. | © Simone Flörke

Gastronom Philipp von Schöning hat nahe des Marktplatzes der Neustadt mit dem „Dodiko“ den Grafen zurück in die Stadtmitte geholt. Und möchte unter der Überschrift „Graf Dodiko macht Politik“ an dessen 1.050. Todestag des Grafen Bezug in die Gegenwart und zur aktuellen Kommunalwahl schaffen.

Zur Bürgermeister-Diskussionsrunde sind die Warburger eingeladen

Im Mittelpunkt des 29. August: Eine Diskussionsrunde um 15 Uhr in der Gastronomie, zu der bereits drei Warburger Bürgermeister-Kandidaten ihr Kommen zugesagt hätten, erklärt er. „Dazu sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen.“ Etwa eineinhalb Stunden sollen die Kandidaten mit den Bürgern ins Gespräch kommen und ihre Positionen darstellen.

Und es gibt den Graf-Dodiko-Weg an der Schule. - © Simone Flörke
Und es gibt den Graf-Dodiko-Weg an der Schule. | © Simone Flörke

Den ganzen Tag über soll es Aktionen im und am „Dodiko“ geben, unter anderem mit Losverkäufen für gespendete Gewinne aus der Nachbarschaft. Und mit kostenfreier Pinsa, die von Schöning gegen eine Spende abgibt. Denn: Er will Geld sammeln für den guten Zweck und die Erinnerung an den Grafen. Um unter anderem im Stil einer Dodiko-Stiftung, um die verwahrlosten Gräber auf dem Burgfriedhof wieder in die Pflege zu nehmen. Und um am Eingang eine Gedenktafel und eine Information anbringen zu lassen, wer der einstige Burgherr eigentlich war.

Für den Gastronomen selbst ist der Name seines Restaurants, das es zweieinhalb Jahre gibt, ein klares Bekenntnis zur Heimatstadt: „Ich bin Warburger, ich fühle mich als Warburger.“ Und für ihn ist der vergessene Graf eine Persönlichkeit aus der Stadtgeschichte, die es wieder ins Bewusstsein der Menschen zu bringen gelte.