So bunt wird der Karneval im Warburger Land gefeiert

Peckelsheim Es ist der größte Rosenmontagsumzug im Warburger Land. Pünktlich um 14.01 Uhr setzte sich in Peckelsheim der mit 31 Positionen besetzte närrische Lindwurm an der Schützenhalle in Bewegung. Mehr als 1.000 Jecken säumten die Straßen. Mit neun Festwagen und 22 Fußgruppen präsentierten sich die rund 500 Mitwirkenden. Zum Zeitpunkt des Umzugs war noch nicht bekannt, dass es in Volkmarsen zu einem folgenschweren Vorfall gekommen war. Vereinssprecher Marko Janzen hatte aber in einem Vorgespräch darauf hingewiesen, dass die Zufahrtsstraßen durch quer gestellte Lastzüge ein Einfahren von Fahrzeugen in die Umzugsroute unmöglich machten. So blockierte beispielsweise ein großer Gülletransporter unterhalb der Kirche die Zufahrt von der Wassertorstraße zur Langen Torstraße. &bdquo;Das ist unser Sicherheitskonzept, wie wir es vor einigen Jahren nachgebessert haben", sagte Janzen. Ausgelassen wurde der Rosenmontagsumzug in Peckelsheim gefeiert. Einige kalte Regenschauer blieben die einzigen Zwischenfälle. Mit politischen Inhalten hielt sich der Rosenmontagszug in Peckelsheim zurück. Aber es gab klare Bekenntnisse zu Ökologie und Landwirtschaft. &bdquo;Die Welt versinkt in Plastiktüten, der Jutesack, der kann’s verhüten", proklamierte eine Fußgruppe. &bdquo;Freibier for Future" hieß es von einem Mottowagen. Auch die Behinderten-Wohngruppe der Peckelsheimer Lebenshilfe-Abteilung beteiligte sich an dem Umzug. Unter dem Motto &bdquo;Manege frei, die Lebenshilfe ist mit dabei" hatten sich die Mitwirkenden mit Tierkostümen in einen kunterbunten Zoo verwandelt. Der TC Peckelsheim hatte einen Handzugwagen zur Schließung der Zuckerfabrik gebaut. Man sah einen Sarg mit Fabrikschornstein, in dem die Zuckerrübe beerdigt und zu Grabe getragen wurde. Es waren vor allem die Fußgruppen, die bunte Farbakzente auf den Peckelsheimer Rosenmontagsumzug setzten. Dass der Fachkräftemangel immer deutlichere Spuren hinterlässt, war selbst beim Rosenmontagsumzug unübersehbar. So hatte ein Borgentreicher Bauunternehmen an die Schaufel einer Zugmaschine eine große Stellenanzeige montiert. Unterteilt in Hochbau und Tiefbau wurden dort Betonbauer, Vorarbeiter, Maurer, Straßen- und Kanalbauer sowie Maurer-Azubis gesucht. Was von weitem ein bisschen wie Pinguine in einem Laufstall aussah, entpuppte sich beim Näherkommen als Adler. Die Niesener Kulturgruppe der Eagels feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen und brachte dies auch in einem witzigen Walking-Act beim Rosenmontagsumzug zum Ausdruck. Bühne Mitten im Zug winkten Prinz Sebastian Engemann und die Funkenmariechen Karolin Friesen, Katharina und Annalena Hengst sowie Jana Dürdoth den zahlreichen Schaulustigen an den Straßenrändern zu. Aufgrund des einsetzenden Nieselregens hatten die Zugorganisatoren die Wegstrecke durch den Alsterort ein wenig verkürzt. Dennoch bewegte sich der Zug eine gute Stunde über die Straßen der Ortschaft. Gut gelaunt bedachten die Gruppen auf den fünf Motivwagen das Publikum mit Kamelle und weiteren Süßigkeiten. Doch auch dicke Karotten gehörten diesmal zum Wurfmaterial der jecken Bühner. Sie erreichten das Narrenvolk aus dem fahrenden Zuchtkäfig des Bühner Kaninchenzuchtvereins W 53, der im vergangenen Jahr sein 50. Jubiläum gefeiert hatte. Im Alsterdorf leben Europameister – auf vier Läufen. Daseburg Der Rosenmontagsumzug der Daseburger Karnevalsfreunde (KFD) mausert sich. War es in den vergangenen Jahren ein Motivwagen, in dessen Gefolge die Jecken ihrem jecken Treiben Luft verschafften, so verdoppelte sich der Zug diesmal um ein Menschenkicker-Gefährt, angetrieben von den Beinen der Insassen. Im Rennoverall in Ferrarirot schoben die Karnevalsfreunde ein eigenes DAS-Autokennzeichen an.

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