Der erste Mittelalter-Weihnachtsmarkt in Warburg kommt gut an

Warburg. Es riecht nach Rauch und offenem Feuer. Bei Helmut dem Gutmütigen werden Spanferkel gebraten, in der Elsässer Backstube Flammkuchen aufgetischt und aus Urs Ackermanns historischer Backstube werden köstlich belegte Handbrote gereicht. In Freyas Taverne konnte man mit Met den Durst löschen, der übrigens auch in früheren Zeiten schon als Heißgetränk genossen wurde. Dazu gab es historisches Handwerk, Schmuckfertigung, Ritter- und Rüstungsbedarf sowie feines Kunsthandwerk. Mit rund 30 Ständen und Zelten präsentierte sich am vierten Adventswochenende rund um den Neustadt-Marktplatz mit der &bdquo;Weyhnacht zu Warburgum" erstmals ein mittelalterlicher Weihnachtsmarkt vor der stimmungsvollen Kulisse der Neustadtkirche. &bdquo;Das ist echt toll, dass in Warburg dreimal hintereinander an jedem Wochenende ein anderer Weihnachtsmarkt ist. Obwohl ich beim ersten nicht dabei war, weil wir da selber einen Weihnachtsmarkt hatten", sagte eine Besucherin aus Volkmarsen. "So eine schöne historische Ortskulisse" Nur der erste Advent war in diesem Jahr in Warburg weichnachtsmarktfrei. Dann folgten der regionale Weihnachtsmarkt von Hanse und Bördeland-Bürgerinitiative auf dem Neustadtmarktplatz sowie der ökologisch alternative Weihnachtsmarkt auf dem Altstadtmarktplatz. Nun war der Neustadtmarktplatz erneut Schauplatz für den ersten Warburger mittelalterlichen Weihnachtsmarkt. Im April gibt es in Warburg seit fast 20 Jahren das mittelalterliche Spektakulum. &bdquo;Da passen wir schon gut auf, dass wir beim mittelalterlichen Weihnachtsmarkt andere Schwerpunkte setzen. Aber Warburg hat so eine schöne historische Ortskulisse, da kann man gar nicht zu viele mittelalterliche Events haben", sagt Organisator Jürgen Wiedemeier (53), Betreiber der Warburger Likörmanufaktur. Darum soll die &bdquo;Weyhnacht zu Warburgum" auch künftig den Veranstaltungskalender der Hansestadt bereichern. &bdquo;Das Wetter ist natürlich Glückssache, aber der Auftakt war sehr zufriedenstellend. Deshalb wollen wir den mittelalterlichen Weihnachtsmarkt zu einer festen Einrichtung machen", sagte Wiedemeier. Das Datum zum vierten Adventswochenende ist dabei bewusst gewählt. &bdquo;Die Zeit vor Weihnachten ist mit viel Trubel verbunden. Mit diesem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt wollen wir einen Schlusspunkt setzen, wo man einfach mal runter und zur Ruhe kommen kann", sagt Wiedemeier. "Sinnlichter" der Kunsthandwerkerin Eine Besonderheit unter den Angeboten der &bdquo;Weyhnacht zu Warburgum" waren die &bdquo;Sinnlichter" von Kunsthandwerkerin Silke Greuling (46) aus dem mittelhessischen Villmar. &bdquo;Das sind Laternen aus Rinder-Rohhaut, in die man eine Kerze hineinstellt, wie sie tatsächlich im Mittelalter angefertigt wurden. Auch die Motive, die ich auf die Schirme aufmale, wurden genau so verwendet", erzählt die Kunsthandwerkerin. Seit 30 Jahren fertigt Greuling ihre Laternen und hat die Technik dabei immer weiter verfeinert. &bdquo;Ich habe sie anfangs als Jugendliche für Zelt-Freizeiten gebastelt. Sie wurden mir bei jeder Reise geklaut, so dass ich mir irgendwann überlegt habe, sie nicht nur für mein eigenes Zelt zu basteln, sondern sie auch zu verkaufen, damit man sie mir nicht mehr klauen muss." Richtiges Lagerleben konnten sich die Besucher bei der Gruppe Strack Duer des Korbacher Vereins für erlebbares Mittelalter anschauen. &bdquo;Was wir hier machen, ist natürlich das Romantisieren der schönen Seiten des Mittelalters. Wirklich gelebt haben will man zu dieser Zeit besser nicht", sagte Mittelalter-Spielfan Felix Vogel (28). Für Unterhaltung sorgten außerdem &bdquo;Marbun der Gaukler" und die Musikgruppe Unvermeydbar aus dem Raum Kassel.

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