Futuristischer Autohof mit Hotel an der A44 bei Breuna geplant

Warburg. Die Parkplätze an den Autobahnen sind rappelvoll. Darum suchen sich Brummifahrer alternative Stellflächen für ihre Ruhezeiten – auch im Warburger Gewerbegebiet. Entlastung könnte ein Projekt bringen, das sich ein Stuttgarter Unternehmen auf die Fahne geschrieben hat. Die Nanz-Gruppe aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt will im Gewerbegebiet Hiddeser Feld bei Breuna direkt an der A 44 ein Autoreisecenter (ARC) errichten. In das Autohof-Projekt an der Autobahnausfahrt werde die Gruppe rund 20 Millionen Euro investieren, sagt Geschäftsführer Lars Bohnenkamp. Der Baubeginn sei noch in diesem Jahr geplant. Bereits in wenigen Wochen könnten die Bagger rollen und mit den Erdarbeiten beginnen, kündigt Bohnenkamp an. Sofern es die Witterung zulasse. Daher könne er sich aber auch einen Baubeginn erst im neuen Jahr vorstellen, sagt Bohnenkamp. Für den Investor ist es ein Pilotprojekt Ursprünglich sollte bereits im Sommer gebaut werden, bestätigt Bohnenkamp. Das Projekt habe sich verzögert, "aber nicht zum Schlechten entwickelt", hält Bohnenkamp gegenüber nw.de fest. Jetzt seien die Verhandlungen über die Mietverträge für das Gebäude so weit fortgeschritten, das sie unterschriftsreif seien. Für den Investor ist es ein Pilotprojekt. Denn die Nanz-Gruppe plant für die kommenden Jahre an ausgesuchten Autobahn-Standorten deutschlandweit insgesamt zehn solcher hochmodernen Autoreisecenter. Konkret liegen für fünf, über die zur Nanz-Gruppe gehörende Immobiliengesellschaft ARC-Deutschland GmbH, angekaufte Grundstücke die Pläne vor. 80 neue Arbeitsplätze sollen an jedem der Standorte geschaffen werden. An der großen Ost-West-Achse gelegen Breuna liege an der großen Ost-West-Achse mit jeder Menge Lkw-Verkehr, sagt Bohnenkamp. Ein weiterer Pluspunkt: Für das Grundstück habe das Baurecht bereits vorgelegen. Dringend würden Lkw-Stellplätze gebraucht, sagt der gebürtige Bad Oeynhausener weiter. Aktuell sei es in vielen Kommunen so, dass aufgrund der Ruhezeiten der Fahrer, "abends die Gewerbegebiete vollgeparkt werden". Eine Raststätte der Zukunft: Besonders stolz ist der Investor auf die Architektur, die er für die Autohöfe entwickelt hat. "Etwas anders", beschreibt Bohnenkamp den futuristischen Baukörper. Ein Plattenbau als Gerüst, umgeben von einer formgebenden Membran. "Luftig, leicht, innovativ. So bleiben die Baukosten im Rahmen", bemerkt Bohnenkamp. Nahezu perfekte Bedingungen am Standort Das Areal im Hiddeser Feld, die der Investor aus Stuttgart erworben hat, misst 41.300 Quadratmeter. Die Gegebenheiten am Standort bei Breuna seien nahezu perfekt, sagt Bohnenkamp. "Ganz perfekt wäre es, wenn alles schneller geht", schränkt der Geschäftsführer ein. Die Zeiten hätten sich in Richtung Logistik gedreht, sagt der Manager und berichtet von einem zweiten Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft zum ACR. Dort soll eine Logistikimmobilie entstehen. "Das ergänzt sich gut", sieht Bohnenkamp Schnittstellen zum Lkw-Parken. Das ist alles geplant Das Konzept der sogenannten ARC-Anlagen werde sich an den einzelnen Standorten in Nuancen unterscheiden, hält der 44-Jährige fest. In Evendorf an der A7 in der Lüneburger Heide herrsche mehr Touristikverkehr als in Breuna. In Nordhessen setzt der Investor dagegen eher auf Geschäftsreisende und Spediteure. Dass Lkw-Fahrer zukünftig auch gesetzlich immer mehr dazu angehalten werden, nicht mehr in der Fahrer-Kabine zu übernachten, spielt dem Konzept die Karten. Für diese Zukunft seien die Pläne in Breuna kalkuliert, sagt Bohnenkamp. Die Ausstattung des Autoreisecenters hält Zapfsäulen für Pkw, Busse und Lkw sowie E-Ladestellen und Tankmöglichkeiten für alternative Antriebstechniken vor, dazu einen Tankstellen-Shop. Auch ein großzügiger Markt-Bereich ist geplant. Zum einen für Reisende, zum anderen aber auch zur allgemeinen Versorgung mit Verbrauchsgütern. Dort sollen unter anderem auch regionale Produkte angeboten werden. Sanitäranlagen stehen allen Besuchern zur Verfügung. Mehrere attraktive Restaurants sollen in dem Gebäude in einer Passage Platz finden. Dort wird sich auch die Hotellobby wiederfinden, das Entree zu einem Zwei-Sterne-Budget-Hotel mit 80 Zimmern im ersten und zweiten Obergeschoss. Neben großzügigen Auto-Stellplätze wird der Autohof auf dem Gelände auch knapp 80 gesicherte Lkw-Stellplätze bieten. Mit dem Angebot eines Hotels an der A 44 sollen vor allem Geschäftsreisende und Familien angesprochen werden. Raus aus den Fahrerkanzeln: Auch Lkw-Fahrer werden dann gemütlich in einem Bett schlafen können.

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