Dach des Warburger Berufskolleg-Altbaus droht einzustürzen

Warburg. Im Treppenhaus rot-weißes Flatterband, rund um das Gebäude ein Bauzaun aus Drahtgeflecht, Schilder weisen auf die Gefahr hin: Das Dach des Altbaus des Johann-Conrad-Schlaun-Berufskollegs droht einzustürzen. Dass erhebliche Schäden am Dach festgestellt wurden, bestätigt der Kreis Höxter. &bdquo;Als Schulträger haben wir vorsorglich Sicherungsmaßnahmen durchgeführt", sagt Sprecherin Silja Polzin. Zeitnah werde mit der Sanierung begonnen. Fach- und Klassenräume gesperrt Bei Fassadenarbeiten am Nachbargebäude des B-Traktes hatte am Dienstag ein Handwerker vom Hubsteiger aus Auffälligkeiten am gegenüberliegenden Dach entdeckt und Alarm geschlagen. Krumm und in Wellenlinien präsentieren sich die Ziegelreihen. An der Giebelseite hat sich ein Teil des Satteldaches um gut 20 Zentimeter nach außen geschoben. Der Kreis veranlasste umgehend eine genauere Überprüfung. &bdquo;Schäden am Tragwerk", erklärt Elisabeth Henneke, Leiterin des Gebäudemanagements des Kreises Höxter. &bdquo;Aufgrund der möglichen Gefährdung von Schülern, Lehrern und Passanten haben wir vorsorglich Sicherungsmaßnahmen umgesetzt", fügt die Architektin an. Sieben Klassenräume und vier Fachräume im Obergeschoss des Altbaus wurden für den Unterricht gesperrt. Auch der Außenbereich des rund 80 Meter langen und knapp 20 Meter breiten Gebäudes wurde abgesperrt, der Innenhof geschlossen, der Gang zu den Toiletten im Erdgeschoss ist aber weiterhin möglich. &bdquo;Die aufgestellten Warnhinweise sind unbedingt zu beachten", so Hausmeister Michael Fricke. Regelmäßige Kontrollen decken Mängel auf Zweimal im Jahr führt der Kreis Kontrollen an den Schulgebäuden in seiner Trägerschaft durch. &bdquo;Bei der Prüfung im Frühjahr waren keine Schäden zu erkennen", sagt Henneke. Vermutlich habe die rund 70 Jahre alte Dachkonstruktion durch die extreme Hitzeeinwirkung im Sommer gelitten. In der kommenden Woche soll ab Dienstag das Gebäude komplett eingerüstet werden, um die Dachziegel abzunehmen und einen Witterungsschutz aufzubringen. &bdquo;Die Vorbereitungen für eine erforderliche Sanierung sind bereits angelaufen", sagt die Leiterin des Gebäudemanagements. &bdquo;So schnell wie möglich sollen die Klassenräume für den Schulbetrieb wieder freigegeben werden. Am Mittwoch war am Kolleg der erste Schultag nach den Sommerferien. Der Schulbetrieb sei sichergestellt, sagt die stellvertretende Schulleiterin Christina Schäfers. Für die 760 Schüler falle keine Unterrichtsstunde aus. Vorübergehend würden Fach- und andere Räume als Klassenzimmer genutzt. Eigenständigkeit mit viel Kooperation Das Warburger Berufskolleg wird auch im Kreisbildungsausschuss am Mittwoch, 3. September, (17.30 Uhr Berufskolleg des Kreises in Brakel) Thema sein. Im Februar 2016 hatte der Höxteraner Kreistag der Fusion der drei Berufskollegs in Trägerschaft des Kreises zugestimmt. Hintergrund waren sinkende Schülerzahlen. Zum Schuljahr 2017/2018 fusionierten Brakel und Höxter zum Berufskolleg Kreis Höxter. Die Warburger Einrichtung sollte spätestens 2020 folgen. Für alle drei Schulen sollte es nur eine Schulleitung geben. Das war bisher der Plan. Jetzt wird im Ausschuss über eine Alternative diskutiert. Damit könnte das JCS-Berufskolleg eigenständig bleiben. Das &bdquo;Dortmunder Modell", dessen Übertragbarkeit beraten werden soll, bietet organisatorisch einen neuen Rahmen für die Zusammenarbeit. Unter dem Stichwort &bdquo;Regionales Berufsbildungszentrum (RBZ)" war das Projekt vom NRW-Bildungsministerium angeregt und unter wissenschaftlicher Begleitung in den Jahren 2012 bis 2018 in Dortmund entwickelt worden. Es sieht die enge Zusammenarbeit von Berufskollegs in der Region vor. Im Dortmunder Stadtgebiet haben sich acht Kollegs zu einem RBZ zusammengeschlossen. Dabei blieb die Selbstständigkeit der einzelnen Schulen erhalten. Gemeinsam werden Handlungsfelder abgestimmt. Darin, dass das Modell auch im ländlichen Gebieten trägt, zeigt sich der Kreis zuversichtlich. In Gesprächen mit den Schulleitungen aus Brakel und Warburg sei deutlich geworden, dass die Möglichkeit, die der Schulversuch &bdquo;RBZ biete, &bdquo;ausdrücklich begrüßt" werde, heißt es in der Sitzungsvorlage. Neuer Schulleiter wird gesucht Dass die seit dem Abschied von Josef Hilkenbach im diesem Jahr vakante Stelle am Warburger Kolleg Ende Mai ausgeschrieben worden sei, bestätigt die Bezirksregierung in Detmold. Das Verfahren für die Stellenbesetzung laufe, berichtet Sprecher Peter Westpfahl. Noch fehlen die Voten von Schulkonferenz und Schulträger. Die Bezirksregierung werde jeden Verfahrensschritt, der von ihr bearbeitet werde, schnellstmöglich abarbeiten. &bdquo;Grundsätzlich liegt der Fokus nicht so sehr auf dem Termin der Ernennung", sagt Westphal. Denn die Schule habe in jedem Fall eine Leitung. Auch sei eine kommissarische Leitung möglich.

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