Wie gefährlich sind Emmer und Heubach im Kreis Höxter bei Hochwasser?

Steinheim/Nieheim. Wenn das Wasser in Massen vom Himmel fällt, dann lässt es sich schlecht auffangen und bahnt sich seinen Weg – Anwohner und Passanten der Steinheimer Bereiche Schiederstraße in Höhe der Annenhofklinik sowie Heubachstraße und Nieheimer Straße wissen das inzwischen nur zu gut. Nicht erst ein Mal haben sie die Überflutung und Unpassierbarkeit der Straßen nach größeren Starkregenereignissen erlebt. Und auch die Pferde im Reitstall des Reit- und Fahrvereins Steinheim standen schon mehrfach unter Wasser – Emmer und Heubach führen immer wieder zu teils bedrohlichem Hochwasser. Mit dem Lemgoer Fraunhofer Institut bastelt die Stadt seit längerer Zeit an einem Warnsystem, und auch das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (Lanuk) hat jüngst einen genaueren Blick in die Emmerstadt geworfen: &bdquo;Gemeinsam haben wir geschaut, wo das Lanuk eine neue Pegelmessstelle einrichten kann“, so Eberhard Fischer von der Stadtverwaltung. Die günstigste Stelle fand man offenbar am Rande Vinsebecks im Grünen, &bdquo;irgendwo zwischen Graf-Metternich-Brunnen und Friedhof“ an einer Brücke am Heubach, so Fischer. Landesamt will neue Hochwasser-Messstelle in Steinheim Geschaut habe die Stadt dabei auch, dass die neue Messstelle auch bestens mit ins lokale Hochwasserinformationssystem passe: &bdquo;Wir möchten natürlich von den Zahlen und Daten profitieren“, so Fischer. Die Aktivitäten des Landes erfolgen im Zuge der Umsetzung des 10-Punkte-Arbeitsplans &bdquo;Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“, den das nordrhein-westfälische Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 aufgestellt hat. Nach Starkregen und Schlamm: Steinheims Bürgermeister will Konsequenzen ziehen Das Lanuk ist damit beauftragt, digitale Messpunkte einzurichten und so ein dichtes Informationsnetz zu schaffen – auch ganz im Sinne Steinheims. Am Vinsebecker Heubach gibt es nun einen Schaltschrank, der die Daten kontinuierlich misst und sie weiterleitet – noch im Laufe dieses Jahres soll die Einrichtung der Messstelle samt Pegeltreppe voll abgeschlossen werden. Unter www.hochwasserportal.nrw lässt sich nun der Wasserstand des Heubachs in Echtzeit nachprüfen – er wird alle fünf Minuten aktualisiert und schwankte gestern zwischen 55,2 und 57,9 Zentimetern. Den Wasserstand des Heubachs hat man ab sofort also genauer unter der Lupe – aber was ist mit der Emmer? Neue Messstelle auch an der Emmer in Nieheim Die hat kürzlich in der Nieheimer Ortschaft Himmighausen auch eine neue Messstelle bekommen, wie ebenfalls in dem vom Lanuk betriebenen Hochwasserportal einsehbar ist. Viel messen konnte die seit Mitte Juli allerdings nicht: Der höchste hier gemessene Wasserstand stammt direkt vom Anschluss am 17. Juli mit 7,43 Zentimetern im Tagesmittel. Der niedrigste Wert wurde am 4. September mit 4,47 Zentimetern gemessen. In Steinheim scheint sich diese Messstelle noch gar nicht so sehr herumgesprochen zu haben. &bdquo;Die einzige amtliche Information, die wir derzeit erhalten, kommt aus Schieder – doch das bringt uns überhaupt nichts. Wenn wir von dort eine Info bekommen, sind wir schon abgesoffen“, zeigte sich der Steinheimer Johannes Lücking in der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses besorgt, &bdquo;der Heubach macht ja nicht den Großteil des Wassers in Steinheim aus – das meiste Wasser kommt über die Emmer“. Es sei unausweichlich und zeitlich überfällig, &bdquo;dieses Thema auch an die Emmer zu packen“. &bdquo;Ich werde mit dem Lanuk auf jeden Fall noch mal über die Emmer sprechen“, versicherte dazu Fischer. Steinheim hat bereits ein eigenes Frühwarnsystem Allerdings ist die Stadt tatsächlich aktuell gar nicht so unwissend, was die Wasserstände und Hochwassergefahr betrifft. Und die neue Pegelmessstelle in Vinsebeck sei ja auch nur ein Mosaiksteinchen in einem entstehenden Gesamtsystem. Lesen Sie auch: So will Steinheim seine Bürger künftig besser vor Hochwasser schützen .responsive23-z1CMO3iiCy7GUoVK-map-20252509-messstellepegel-emmer { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-z1CMO3iiCy7GUoVK-map-20252509-messstellepegel-emmer { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-z1CMO3iiCy7GUoVK-map-20252509-messstellepegel-emmer { padding-top: 142.86%; } } Und: &bdquo;Wir sind selbst parallel dabei, unter anderem mit dem Fraunhofer Institut und Nieheim, ein Hochwasserinformationssystem zu etablieren – und viele Daten, die wir benötigen, werden wir sicherlich auch über diese Schiene bekommen“, so Fischer. &bdquo;Aber nicht, dass sich das Land jetzt einen schmalen Fuß macht“, mahnte man von Seiten der Ausschussmitglieder. Man peile vielmehr eine bereichernde Zusammenarbeit an. Messstellen auch auf der Homepage der Stadt Steinheim einsehbar Derzeit sammelt die Stadt Steinheim emsig Daten. Das vorläufige Arbeitsergebnis ist für Interessierte online einsehbar: Unter www.steinheim.de gibt’s auf der städtischen Homepage den Link zum Echtzeit-Pegelmesssystem, unter anderem mit weiteren Messstellen an der Emmer an der Grenze Nieheims, im Emmerauenpark sowie am Heubach nahe der Steinheimer Reithalle. Übrigens: Das Lanuv, das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz ist in diesem Frühjahr aufgespalten worden – in das Lanuk und das Lave, das Landesamt für Verbraucherschutz und Ernährung.

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