Wer muss für den Steinheimer Gasalarm zahlen?

Steinheim. Drei Stunden und 32 Minuten waren die mehr als 50 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr beim großen Gasalarm am vergangenen Montag im Einsatz. Nicht nur von den Steinheimer Einheiten selbst, sondern auch aus Nieheim, Marienmünster und Bad Driburg wurden speziell ausgebildete Feuerwehrleute angefordert, die gemeinsam den ABC-Zug Nord bilden. Ein langer Tageseinsatz – und normalerweise würden die meisten Frauen und Männer in dieser Zeit arbeiten. Stellt sich die Frage: Wer muss eigentlich für die Kosten dieses Großeinsatzes aufkommen? Es war 10.59 Uhr am Montag, als im Stadtgebiet Steinheim und mehreren umliegenden Ortschaften Großalarm für die Feuerwehr ausgelöst wurde. Beim Verlegen von Strom- und Wasserkabeln im Auftrag der Stadtwerke Steinheim und Westfalen Weser Netz in der Querstraße hatte ein Baggerfahrer eine Hauptgasleitung beschädigt. &bdquo;Eine Verkettung unglücklicher Umstände“, sagt Anke Rüsenberg vom Steinheimer Ordnungsamt, zuständig für die Feuerwehr. Damit meint sie, dass die Bauarbeiter die Gasleitung eigentlich schon freigelegt hatten. Denn es gibt genaue Pläne, wo die Rohre verlegt sind und diese sind bei jeglichen Erdarbeiten vorher zu beachten. Dennoch blieb die Baggerschaufel daran hängen und riss sie kaputt, berichtet Rüsenberg. Weiteres Loch musste gegraben werden Drei umliegende Häuser mussten evakuiert werden, das Gebiet wurde von der Polizei großräumig abgesperrt, auch wenn permanente Messungen von Feuerwehr und Westfalen Weser bestätigten, dass die Explosionsgefahr gering war. Die Sperrung vom Lipper Tor bis hin zum Schulzentrum, weshalb viele hundert Schüler erst zu Fuß zum Bahnhof laufen mussten, wo sie von Bussen nach Hause gebracht wurden. Aus der aufgerissenen Leitung selbst strömte für mehr als zwei Stunden gut hör- und riechbar Gas, denn um die Hauptleitung abzusperren, musste erst an anderer Stelle ein vorsichtig ein weiteres Loch gegraben werden. All das dauerte und Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei mussten vorsorglich mit vielen Kräften in Bereitschaft stehen. Das kostet. Das sagt die Satzung &bdquo;Wer dafür aufkommen muss, ist in der sogenannten Satzung über den Kostenersatz für Einsätze der Feuerwehr Steinheim geregelt“, erklärt Anke Rüsenberg gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Auch wenn dies ein städtisches Dokument ist, so wird es doch landesweit einheitlich gehandhabt. In diesem Fall zahlt der &bdquo;Fahrzeughalter, wenn die Gefahr oder der Schaden beim Betrieb von Kraftfahrzeugen entstanden ist“. Also das Bauunternehmen, die in der Regel eine Haftpflichtversicherung für solche Fälle haben. Wie teuer der Einsatz in Steinheim genau werden wird, steht noch nicht fest. Denn neben den reinen &bdquo;Personalkosten“ werden auch Fahrzeugkosten &bdquo;im Verhältnis zu den Jahresstunden“ berechnet. Das ist ein bisschen komplizierter. Der Einsatz der Polizei kostet in der Regel nichts – denn die Beamten sind sowieso im Dienst, erklärt Polizeisprecher Jörg Niggemann. Kostenregelung bei anderen Einsätzen Übrigens sind Feuerwehreinsätze nicht immer kostenpflichtig. Im Gegenteil. Bei Bränden, Menschenrettungen und Naturereignissen werden die Kosten in der Regel von der Allgemeinheit getragen. Hintergrund ist, dass sich niemand erst Gedanken über die Kosten machen soll, bevor er Hilfe ruft. Ausnahme: Der Verursacher hat den zu bekämpfenden Schaden vorsätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführt. Von einem Einsatz zum nächsten Noch im laufenden Einsatz in der Querstraße kam es zu einer weiteren Alarmierung. An der Straße am Silberberg wurde eine unklare Rauchentwicklung gemeldet. Das Hilfeleistungslöschfahrzeug Steinheim sowie die Löschgruppe Vinsebeck wurden aus dem laufenden Einsatz ausgekoppelt und gemeinsam mit der Drehleiter zu der neuen Einsatzstelle gesandt. Nach Erkundung stellte sich heraus, dass auf einem Privatgrundstück Abfall gebrannt hatte, der schnell abgelöscht werden konnte. Zunächst hatte es geheißen, die Einsatzstelle liege bei einem Betrieb an der Vinsebecker Straße. Das stellte sich als falsch heraus.

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