Neuer Radweg soll Steinheim mit Höxter verbinden

Steinheim/Höxter. Das erste Teilstück ist fertig. Nach nur fünf Wochen Bauzeit – und mehreren Jahren Planung – ist der erste Bauabschnitt des neuen Radwegs fertiggestellt worden. Er verbindet auf einer Länge von knapp einem Kilometer die die Steinheimer Ortschaft Rolfzen mit dem Nieheimer Ortsteil Sommersell. Es ist ein Ausschnitt aus einer durchgängigen Verbindung von Steinheim bis nach Höxter. Bis zur Landesgartenschau im April 2023 soll eine durchgängige Radwegeverbindung vom Kump in Steinheim bis zum Weltkulturerbe Corvey entstehen. Wirtschaftswege dienen eigentlich dazu, dass Bauern zu ihren Feldern kommen. Wenn man aber das Wirtschaftswegenetz als Grundlage für Radwegeverbindungen heranzieht und zielgerichtet Lückenschlüsse umsetzt, kann man mit dem Rad auf attraktiven zumeist autofreien Wegen überall hin kommen. Das ist das Prinzip mit dem der in Ottenhausen ansässige Verein &bdquo;Ländlicher Raum aktiv“ eine 24 Kilometer lange Verbindung von Steinheim nach Höxter zur Landesgartenschau verwirklichen will. Rund drei Millionen Euro &bdquo;Wir wollen eine gesicherte Radwegeführung entlang der Bundesstraße 239 verwirklichen, die zwar die Attraktivität einer touristischen Radroute vor allem aber auch als direkte Verbindung für den Alltagsradverkehr tauglich ist“, erklärt der ehrenamtliche Planer und Vorstandsvertreter Karl-Heinz Huneke.Etwa 2,5 bis drei Millionen Euro soll das Vorhaben kosten. Das Geld kommt vom Bund. &bdquo;Die finanziellen Mittel stellen wir gerne bereit, aber wir verfügen nicht immer über den notwendigen Grund und Boden und es fehlen uns auch die Kapazitäten für langwierige Grundstücksverhandlungen. Aber wenn die planerischen Voraussetzungen geschaffen werden, sind wir bei der Umsetzung ganz schnell dabei“, sagte Petra Beckefeld, Technische Direktorin von Landesbetrieb Straßen NRW. Sie war extra aus dem Gelsenkirchener Direktorium des Landesstraßenbetriebs angereist. &bdquo;Hier wird mit viel bürgerlichem Engagement an dem Ausbau einer ressourcen- und klimaschonenden nachhaltige Verkehrsinfrastruktur gearbeitet, das in höchstem Maße unterstützenswert ist“, sagte Beckefeld. Ein alter Viehtunnel Jelena Delic, Projektbegleiterin aus der Paderborner Niederlassung von Straßen NRW lobte das gute Konzept der Planung. &bdquo;Der Radweg bezieht die Ortschaften sehr gut ein und bietet als planfreie Querung ein höchstes Maß an Sicherheit“, betonte Delic. Bei einer planfreien Querung wird ein Gefahrenpunkt unter- oder überirdisch passiert. &bdquo;Wir werden beispielsweise bei Brenkhausen einen alten Viehtunnel reaktivieren und können so die Straßenseite wechseln, um Anschluss an einen bestehenden Wirtschaftsweg zu bekommen, ohne direkt die Bundesstraße überqueren zu müssen“, erklärte der Vorsitzende von Ländlicher Raum aktiv, Heribert Gensicki. Für die 24 Kilometer von Steinheim nach Höxter müssten gerade mal zwischen Fürstenau und Brenkhausen 700 Meter Radweg neu gebaut werden, betonte Gensicki. Die 2,5 Millionen Finanzmittel werden insbesondere für die Erneuerung der bestehenden Wirtschaftswege ausgegeben.Die spätere Beschilderung wird von den beteiligten Kommunen Steinheim, Nieheim, Marienmünster und Höxter bezahlt. Bei dem am Dienstag eröffneten Teilstück zwischen Rolfzen und Sommersell war ein bestehender Wirtschaftsweg grundhaft erneuert und mit einer frischen Teerdecke versehen worden. Nur gemeinsam Der Vorsitzende Heribert Gensicki betonte, dass der Radweg aber auch weiterhin der Landwirtschaft zur Verfügung stehe. Heribert Gensicki: &bdquo;Auch wenn dort kein ganz großes Verkehrsaufkommen herrscht, ist es doch wichtig, dass alle Teilnehmer respektvoll und rücksichtsvoll miteinander umgehen und niemand irgendwelche Vorrechte für sich in Anspruch nimmt.“ Alle Beteiligten lobten die gute Zusammenarbeit und viele Landwirte hätten sich sehr kooperativ bei der Flächenplanung gezeigt. Seit 2016 hat der Verein mehr als zehn Kilometer Bürgerradwege geschaffen, Lücken geschlossen und bestehende Wege erneuert und so vor allem im Grenzgebiet zwischen Steinheim und Lippe das Radwegenetz ganz erheblich verbessert.

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