Steinheim. Aktiv war er immer schon, der Steinheimer Malermeister und Geschäftsmann Alfred Gemmeke. Bereits in der Hauptschule wählten ihn die Mitschülerinnen und Mitschüler zum Schülersprecher. Gleichzeitig arbeitete er in der Schüler-Union mit. Nach dem Erwerb der mittleren Reife trat er in die Fußstapfen seines Vaters und absolvierte, aufgrund der im väterlichen Malerbetrieb erworbenen Vorkenntnisse, eine auf zwei Jahre verkürzte Lehre. Der Gesellenprüfung folgte eine Ausbildung zum Bürokaufmann und im Jahr 1985 die Meisterprüfung im Maler- und Lackiererhandwerk.
Am 1. Januar 1991 übernahm Alfred Gemmeke den elterlichen Betrieb und baute diesen kontinuierlich aus. Arbeit gab es reichlich, weshalb für Hobbys zunächst nur wenig Zeit blieb. Außerdem erforderte die junge Familie seine Anwesenheit. Immer treu blieb er jedoch der Kolpingfamilie, in der bereits sein Vater „eine zweite Heimat" gefunden hatte.
Sobald sich die ersten Freiräume boten, erwachte erneut Alfred Gemmekes Interesse an der Politik und an gesellschaftlichen Themen. Er engagierte sich in der Maler- und Lackiererinnung und ist seit 18 Jahren deren Obermeister. Das Amt des stellvertretenden Kreishandwerksmeisters des Kreises Höxter-Warburg übt er seit acht Jahren aus. Außerdem vertritt er seine Berufskollegen im Landesinnungsverband. Er ist stellvertretender Landesinnungsmeister und Vorsitzender des sozialpolitischen Ausschusses des Maler- und Lackiererinnungsverbandes Westfalen.
Karnevalsfan und Tänzer
Auf Bundesebene wirkt er in der Tarifkommission mit und ist mitverantwortlich für die Entwicklung der verbandseigenen Rentenkasse. Unter seiner Mitwirkung erarbeiteten die Malermeister im Regierungsbezirk Detmold mit der Uni Bielefeld ein Konzept, das den Maler- und Lackiererberuf in der Öffentlichkeit als Zukunftsberuf darstellt und das Interesse der Jugendlichen an einer Ausbildung im „farbigsten aller Berufe" weckt.
Seit 22 Jahren ist Alfred Gemmeke Elferrat im Steinheimer Karneval und hat mit Hildegard Bartkowiak, Prinzessin von 2003, in einer Patchworkfamilie sechs Kinder großgezogen. Er liebt das Tanzen und geht diesem sportlichen Hobby mit Freude nach. Weitere Entspannung vom Geschäftsalltag findet der 60-Jährige in seinen zahlreichen Ehrenämtern. Das neuste, ein Kreistagsmandat der CDU, hat er am 1. November angetreten, nachdem er bei den vergangenen Kommunalwahlen unangefochten ein Direktmandat erringen konnte.
Die Freude darüber lässt ihn jedoch die Sorgen nicht vergessen, die alle mitdenkenden Menschen beim Blick auf das derzeitige Weltgeschehen bewegen. Zum Ausdruck kommt das in seinem Geburtstagswunsch, den er so in Worte fasst: „Ich möchte mit meiner Familie, zu der nun auch sechs Enkelkinder gehören, in einer friedlichen Welt leben. Und ich wünsche mir, dass wir uns bald wieder ohne schützende Masken begegnen und herzlich begrüßen können. Ich vermisse, wie vermutlich die meisten Menschen, die Umarmungen, die menschliche Wärme und den herzlich festen Händedruck."
Feiern will Alfred Gemmeke seinen runden Geburtstag mit den vielen Freunden, Bekannten und Verwandten erst dann, wenn sich die Menschen in Deutschland wieder ohne „Abstandshalter" begegnen dürfen.